Blumberg – Wenn der Sonderausschuss „Schulcampus„ des Blumberger Gemeinderats heute Abend in einer Online-Sitzung nichtöffentlich tagt, geht es auch um die zeitliche Perspektive. Und es geht darum, die Förderkulisse auszuloten um zu klären, inwieweit die Stadt Planungsleistungen vergeben darf, ohne sich Fördermittel zu verbauen, so Bürgermeister Markus Keller. Vor allem aber geht es um den geplanten neuen Schulverbund zwischen der Realschule und der Werkrealschule, den sich Stadt und Gemeinderat wegen der Planung für den Schulcampus so schnell wie möglich wünschen und über den der Bürgermeister berichten wird.

Kultusministerium am Zug

Im Dezember hatte es in Blumberg ein Schlichtungsgespräch gegeben, weil der Gesamtelternbeirat dem Antrag widersprochen hatte. Danach liegt die Entscheidung beim Kultusministerium in Stuttgart. Das Staatliche Schulamt Donaueschingen habe nach dem Schlichtungsgespräch noch keine Nachricht vom Kultusministerium in Stuttgart, sagte Amtsleiterin Sabine Rösner auf Anfrage des SÜDKURIER.

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  • Schlichtungsgespräch: Zu einem Schlichtungsgespräch komme es generell, wenn ein so genannter Berührter, zum Beispiel ein anderer Schulträger, ein Landkreis wegen des öffentlichen Personennahverkehrs oder der Gesamtelternbeirat der Antragstellung nicht zustimmt und damit einen Dissens auslöst, teilte Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg, auf Anfrage mit. Dabei gehe es jeweils um Maßnahmen im Bereich der Regionalen Schulentwicklung, erklärte Sabine Rösner, Leiterin der Schulamts Donaueschingen.
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  • Ziel des Schlichtungsgesprächs sei es, alle Beteiligten noch einmal zu hören und in einem konstruktiven Austausch einen möglichen Konsens herbei zu führen. „Wenn es zu keiner Einigung kommt, bleibt der Dissens bestehen“, betont Heike Spannagel.
  • Der weitere Weg: Die gesamten Antragsunterlagen (unter anderem der Antrag für den Schulverbund mit Begründung, Protokoll des Schlichtungsgesprächs, Stellungnahme der Schulaufsicht) gehen dann zur finalen Entscheidung an das Kultusministerium. Die letztliche Entscheidungshoheit liege damit beim Kultusministerium, so Heike Spannagel.
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  • Prüfung: Das Kultusministerium prüfe dann die Antragstellung sowie die vorgetragenen Bedenken. Insofern ein Einwand auf Grundlage der vorliegenden Daten und Informationen begründet beziehungsweise berechtigt erscheine, „kann eine Antragstellung unter Umständen auch abgelehnt oder zumindest einer nochmaligen Prüfung unterzogen werden.“
  • Stellungnahmen: Im Falle Blumberg haben das Regierungspräsidium Freiburg sowie das Staatliche Schulamt Donaueschingen eine zustimmende Stellungnahme abgegeben.
  • Sorgen seitens des Elternbeirats, namentlich der Gesamtelternbeiratsvorsitzenden Petra Wölfe waren unter anderem, dass das Niveau der Realschule sinken und die Realschule ihre Eigenständigkeit verlieren könnte. „Wir schlagen ein Bildungszentrum vor, da könnten alle Schulen ihre Eigenständigkeit behalten“, hatte Petra Wölfle nach dem Schlichtungsgespräch auf Nachfrage mitgeteilt.

Die Chancen

  • „Wenn schwächere Schüler künftig im Schulverbund sind, ist die Chance vielleicht größer, dass sie den Werkrealschulzweig einschlagen“, erklärte Bürgermeister Markus Keller. Ein gutes Beispiel dafür ist der seit dem Schuljahr 2013/2014 bestehende Schulverbund in Löffingen zwischen der Realschule und der Werkrealschule. Die Lehrer bilden ein Kollegium und unterrichten in beiden Schularten. Das funktioniert so gut, dass an der Realschule bisher noch kein einziger Hauptschulabschluss absolviert wurde, obwohl die Realschulen den Hauptschulabschluss mit Beginn des Schuljahrs 2016 anbieten müssen.

Fahrplan für Schulcampus

  • Schulcampus: Nach der Sitzung des Sonderausschusses soll das Thema dann am 11. März im gesamten Gemeinderat öffentlich beraten werden.