Im Bräunlinger Stadtwald hat das große Aufräumen begonnen. Sturmtief „Sabine“ hat im Forst einiges angerichtet, Äste herabgerissen und Bäume umgeworfen. Obwohl der Wind nun langsam abflaut, besteht im Wald weiterhin Gefahr.

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Im Laufe des Dienstags, 11. Februar, wurden durch den städtischen Forstbetrieb die Straßen zwischen Bräunlingen (Pulz) und Oberbränd (K 5740) und zwischen Unterbränd und Mistelbrunn (K 5737) geräumt. Rund 50 Bäume haben aufgrund des Sturms die Fahrbahnen blockiert. Starke Schneefälle begleiteten die Aufräumarbeiten.

Trotz Sturm in den Wald

Was das Aufräumen zusätzlich erschwert, sind Verkehrsteilnehmer, die trotz Absperrungen noch am Montagabend versucht haben, die Straßen durch den Wald bei Unterbränd zu nehmen. Die Betonung hierbei liegt auf „versucht“.

Trotz Absperrungen und Verbot: Mehrere Fahrzeuge haben am Montagabend versucht, einen Weg durch den Bräunlinger Wald zu finden. Der ...
Trotz Absperrungen und Verbot: Mehrere Fahrzeuge haben am Montagabend versucht, einen Weg durch den Bräunlinger Wald zu finden. Der Sturm hat das verhindert. Dafür mussten sich Stadt und Feuerwehr am Dienstag damit auseinandersetzen. | Bild: Stadtverwaltung Bräunlingen

Laster blockiert die Straße

„Wir haben Probleme mit einem Lastwagen, der die Fahrbahn im Wald komplett blockiert“, erklärt Hauptamtsleiter Jürgen Bertsche. Deshalb habe man die Straße am Dienstag noch nicht freigeben können. Der Fahrer sei am Montagabend an den Waldrand gekommen und habe dort die Sperrung ignoriert, ihm folgten weitere Fahrzeuge: „Er ist verbotswidrig hineingefahren.“

Jetzt ist die Polizei gefragt

Im Wald tobt „Sabine“ jedoch am Dienstagabend noch heftiger als am Vortag. Teilweise werden die Straßen wüst zugeweht, Bäume krachen auf die Fahrbahn. Auch für den Lastwagenfahrer habe es irgendwann kein Weiterkommen mehr gegeben. Daraufhin habe er versucht, im Wald zu wenden. Das sei ihm jedoch nicht gelungen: „Er hat sich dann im Wald festgefahren“, sagt Bertsche. Vermutlich werde man einen Kran brauchen, um ihn an dieser Stelle überhaupt bergen zu können. Die Stadtverwaltung habe die Polizei verständigt, um den Abschleppvorgang einzuleiten. Man hoffe, dass die Strecke bis Dienstagabend wieder frei sei: „Eine Gewähr gibt es allerdings nicht.“

Kein Weiterkommen mehr im Wald. Dieser Lastwagen hat am Montagabend versucht, seine Tour durch den Forst abzubrechen. Das Wendemanöver ...
Kein Weiterkommen mehr im Wald. Dieser Lastwagen hat am Montagabend versucht, seine Tour durch den Forst abzubrechen. Das Wendemanöver ist gescheitert. | Bild: Stadtverwaltung Bräunlingen

Mehrere Fahrzeuge

Der Lastwagen ist indes nicht der einzige Verkehrsteilnehmer, der unerlaubterweise noch am Dienstag den Weg durch den Wald nehmen wollte. „Es ist unglaublich, was sich da abspielt“, sagt der Hauptamtsleiter, der für die Aktionen der Fahrer kein Verständnis hat. Im Waldbereich rund um Ober- und Unterbränd seien mehrere Fahrzeuge durch den Sturm am Weiterfahren gehindert worden. Darunter auch ein Kleinbus, der schließlich stecken geblieben sei: „Die Feuerwehr Oberbränd befreite die Personen aus dem Kleinbus. Bei dieser Aktion wurde ein Feuerwehrmann verletzt und wurde im Krankenhaus behandelt. Es ist einfach erschreckend und verantwortungslos wie manche Zeitgenossen sich und andere buchstäblich in Lebensgefahr bringen“, sagt Bertsche.

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Noch am Montag hatte die Bräunlinger Stadtverwaltung mehrfach verlauten lassen, dass die Absperrungen rund um den Wald beachtet werden sollten: „Am Montagabend wurde eine doppelte Absperrung beiseite gerückt. Dafür habe ich kein Verständnis“, so Bertsche.

Rechtliche Konsequenzen

Das Verhalten wird allerdings nun auch rechtliche Konsequenzen haben: „Sämtliche Autofahrer, die wir jetzt noch im Wald finden, werden eine saftige Strafe bekommen. Die Feuerwehr sei auch am Montagabend nicht mehr in den Wald ausgerückt: „Einerseits galt es hier, das eigene Leben zu schützen, andererseits wären wir auch nicht mehr hochgekommen.“

Wieder im Wald unterwegs

Auch am Dienstagmittag, bei bestehender Absperrung, tummelten sich bereits wieder weitere Autofahrer im Wald. „Etliche Autonummern wurden festgehalten. Die Stadtverwaltung wird entsprechende Anzeigen erstatten“, sagt Bertsche. Die Kreisstraße zwischen Mistelbrunn und Bubenbach konnte noch nicht geräumt werden und bleibt noch gesperrt. Mit einer Räumung sei im Laufe des Mittwochs, 12. Februar, zu rechnen.