Der Bräunlinger Häs- und Larvenmaler Elmar Dold präsentiert ab Sonntag, 26. Januar, im Kelnhof-Museum annährend 30 Gemälde unter dem Titel „Figuren der schwäbisch alemannischen Fasnet in Acryl und Aquarell“. Seine Bilder sind mit viel Leidenschaft und Einfühlungsvermögen gemalt. Sie setzen in kräftigen Farben, perspektivischen Ansichten und mit Genauigkeit im Detail die von ihm gewählten Motive um.

Schon als Kind gerne gemalt

„Ich habe schon als Kind gerne gemalt und dabei haben mich die Bräunlinger Fasnet sowie die verschiedenen Motive und die fastnachtliche Atmosphäre immer schon fasziniert. So kam ich dann über die Fasnet zum Malen“, erzählt der Hobbymaler. „Schon als Kind habe ich mit Wasserfarben die ersten Bilder gemalt. Die ersten Entwürfe habe ich aus dem Kopf gefertigt, was ich in Bräunlingen und darüber hinaus gesehen habe. Auch in verschiedenen Fasnetbüchern habe ich etliche Motive gefunden, die mich anregt haben zu malen, und ich habe versucht, diese aufs Papier zu bringen“, sagt Elmar Dold.

Elmar Dold malt gerne mit kräftigen Farben, was seine Bilder verdeutlichen.
Elmar Dold malt gerne mit kräftigen Farben, was seine Bilder verdeutlichen. | Bild: Dagobert Maier

Durch die Stadtkapelle zur Fasnet

Noch als Schüler ist er durch seinen Vater zur Stadtkapelle gekommen und war dadurch schon sehr früh bei den Narrentreffen dabei, erstmals 1977 in Laufenburg. Durch die Malerei kam bei ihm der Wunsch auf, auch in ein Hanselhäs zu schlüpfen, das er sich damals selbst gemalt habe.

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Sein Fasneteinstieg war als junger Bursche bei den Stadthansel. Später kam dann die Aufnahme in die Gruppe der Urhexen, bei denen er 25 Jahre dabei war. Bei der Gruppe mit den schaurigen Masken war das Malen immer wieder ein Thema. So mussten unter anderem Larven repariert und auch neu angemalt und auch die Häser farblich verbessert werden.

Drei Urhexen als Gemälde-Motiv: Eines der ausdrucksvollen Bilder bei der Kelnhof-Ausstellung.
Drei Urhexen als Gemälde-Motiv: Eines der ausdrucksvollen Bilder bei der Kelnhof-Ausstellung. | Bild: Dagobert Maier

Beim Häsmalen und beim Maskenfassen habe ihn Ferdinand Wintermantel sehr unterstützt, so Elmar Dold. Bei diesem habe er in dessen Atelier in der Dögginger Straße durch Ausprobieren und Zuschauen viel gelernt. Diese für ihn neuen Lernerfahrungen habe er versucht daheim umzusetzen – erstmals mit dem Malen eines Kinderhäses.

Wichtige Tipps von Ferdinand Wintermantel

Wintermantel habe sich seine Malereiversuche genau angeschaut und ihm wichtige Tipps für Verbesserungen gegeben, darunter für die Farbe und die Zusammenstellungen. Wie bei den meisten anderen Malern auch gelinge zum Beginn nicht alles, doch mit der Zeit und der immer intensiver werdenden Arbeit werde das Malen besser und auch individueller.

Häsmalen benötigt viel Zeit

Die meiste Zeit brauche er beim Häsmalen, denn dabei sei viel diffizile Arbeit mit Fingerspitzengefühl erforderlich. „Doch ich wollte auch immer wieder etwas anderes machen und so entstand bei mir der Dreiklang Bilder malen, Häsmalen und Masken fassen“. Drei Richtungen, die heute seine aktuelle Arbeit in der Malerwerkstatt bestimmen.

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Er habe sich auch immer wieder neue Impulse bei anderen Künstlern geholt, darunter auch bei der aus Bräunlingen stammenden Uta Spänle von der Künstlergilde. Das sei in seine Arbeit eingeflossen. Immer wieder habe er mit Spänle zusammen Bilder gemalt, vor allem in der Aquarell- und Acrylmalerei, was ihm viele neue Ideen und Impulse gebracht habe.

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Auch über Bücher und Online-Medienkurse hat sich Elmar Dold über die Malerei informiert und dabei Etliches für seine Arbeit hinzugelernt. Doch zum überwiegenden Teil ordnet sich Elmar Dold in den Bereich des Autodidakten ein, der sich vieles durch die Erfahrungen selbst beigebracht hat.

Viel Spaß an der Malerei

„Mir macht die Malerei viel Spaß, sorgt bei mir für einen guten Alltagsausgleich und es ist für mich sogar eine wohltuende Entspannung, wenn ich in meinem Atelier sitze und male. Ab und zu gehe ich schon früh morgens zum Malen, da dies oft die ruhigste Zeit des Tages ist“, erzählt Elmar Dold weiter.

Reichlich Anschauungsmaterial bei Narrentreffen

Gute Impulse bekomme er auch bei den Narrentreffen, denn dort gebe es viel Anschauungsmaterial: „Meinen Fotoapparat hab ich immer dabei.“ Wenn er Bilder mit Motiven außerhalb der Bräunlinger Fasnet male, dann greift er oft auf Fotos und andere Bilder zurück, denn etliche Details seien bei klaren, sauberen Fotos gut zu erkennen.

Das Fassen und Bemalen der Larven macht Elmar Dold viel Spaß.
Das Fassen und Bemalen der Larven macht Elmar Dold viel Spaß. | Bild: Dagobert Maier

Konkrete Vorstellungen

„Wenn ich anfange, ein Bild zu malen, dann habe ich schon konkrete Vorstellungen bezüglich der Farben, der Perspektive und auch der Größenordnungen im Kopf. Doch immer wieder können auch währen der Arbeit ein neuer Impulse, zum Beispiel wie ist der Lichteinfall und mehr Schattierungen mit einfließen“, erläutert Elmar Dold weiter.

Anpassungen beim Hintergrund

Auch der Hintergrund eines Bildes werde öfters der Grundaussage des Bildes angepasst, damit die Wirkung auf den Betrachter stärker werde. „Dabei variiere ich schon und schaue auch darauf, wie mir das am besten gefällt. In den meisten Fällen mache ich zu Beginn eine Skizze und schaue dann, wie das Ganze wirkt.“

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Abläufe sind vorgegeben

Das Malen eines Bildes hat einen bestimmten Ablauf, der mit der Vorlage beginnt. Weiter geht es über eine Skizze bis hin zur Farbenauswahl, dem Aufbau und dem Format, bevor das eigentliche Bildermalen beginnt.

Wenig Variationen beim Häsmalen

Bei der Häsmalerei dagegen seien die Motive durch die Originalmotive vorgegeben, weshalb der Häsmaler nicht mehr viele eigene Ideen einbringen könne. Auf dem Rückenbild seien kleine Varianten möglich, denn ob ein Bierkrug, Bierglas oder ein Wappen darauf erscheine, sei nicht festgelegt.

Viele Rohmasken in unterschiedlichen Bearbeitungsstufen hängen im Atelier von Elmar Dold.
Viele Rohmasken in unterschiedlichen Bearbeitungsstufen hängen im Atelier von Elmar Dold. | Bild: Dagobert Maier

Larvenfassen ist Handwerk

Das Fassen von Larven stuft Elmar Dold unter den Handwerksbereich ein, das er sich mit den Jahren angeeignet hat. Er hat sich bei etlichen anderen erfahrenen Larvenmalern informiert und dort viel gelernt. Viele haben eine sehr individuelle Art und Weise die Larven vorzubereiten und dann anzumalen.

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Man müsse die richtigen zwölf Arbeitsschritte auch wegen der unterschiedlichen Holzbeschaffenheit beachten, sodass die Fassungen und Grundierungen richtig gut aufeinander abgestimmt seien. Ab und zu seien auch Zwischenschleifungen notwendig. Die Masken müssen mit einem speziellen Kreidegrund und Ölfarben gefasst und mit einem Schutzlack versehen werden. In der Regel macht Dold die Larven nur auf Bedarf und Anfrage, jedoch nicht nur aus Bräunlingen.

Die Ausstellung von Elmar Dold ist im Kelnhofmuseum vom 26. Januar bis 1. März jeweils am Sonntag von 14 bis 17 Uhr zu sehen. Außer am 26. Januar wird Elmar Dold jeden Sonntag anwesend sein.