Ein neues Scannersystem für Parkgebühren soll rund um den Kirnbergsee für geordnetes Parken und vor allem im Sommer bei hohen Badebesucherzahlen für eine Beruhigung sorgen. Dann sind oftmals auch viele der landwirtschaftlichen Wege zugeparkt. Das große Problem: Dann kommt auch kein Rettungswagen mehr durch.
Spezialfirma
Die Nord- und Südparkplätze am Kirnbergsee werden in Zukunft von einer Spezialfirma bewirtschaftet und überwacht, um im Sommer ein weiteres Chaos um den See zu vermeiden. Einige Stadträte zeigten sich skeptisch, erinnerten an wildes Parken, um Gebühren zu sparen, auch aufgrund der Erfahrungen zurückliegender Jahre, was auch am Abstimmungsergebnis zu sehen war.

Jeder wird erfasst
Der Gemeinderat stimmte bei je drei Gegenstimmen und Enthaltungen der professionellen Bewirtschaftung der Seeparkflächen zu. Für die ausgewiesenen Parkplätze im Bereich der Gaststätte und später am gegenüberliegenden Südparkplatz werden durch die Firma Avantpark etliche Scanner angebracht, die jedes Auto erfassen, das in die einzelnen Parkplätze rund um den See einfährt.

Autonummer wird gescannt
Alle Autos werden mit Autonummer eingescannt und können dann parken, wo sie wollen. Auf der Nordseite sind vier Parkflächen und auf der Südseite, neben dem schon vorhandenen Parkplatz, eine weitere Fläche direkt neben dem Einfahrtsweg ausgewiesen. Das System habe sich bei anderen Parkplätzen gut bewährt, so CDU-Fraktionssprecher Michael Gut.
Geordnetes Parken
„Das neue Konzept kann für geordnetes Parken am Kirnbergsee sorgen und es bringe auch Einnahmen für die Stadt ohne Personalaufwand“, sagte Bürgermeister Micha Bächle in seiner Einführung. Für das Müllproblem um den See wurde inzwischen ein Interessent gefunden, der auf geringfügiger Basis beschäftigt sei. Für die WC-Reinigung werde noch jemand gesucht. Bis 2021 hatte eine Privatperson die Pflege der Parkplätze übernommen, was nun an einen neuen Partner übergeht.
Ortschaftsrat für das Scannerkonzept
„Der Ortschaftsrat hat dem vorliegenden Konzept grundsätzlich zugestimmt“, sagte Ortsvorsteher Winfried Klötzer, doch gebe es noch einige Fragen zu klären: „Es muss klar definiert werden wo man parken darf.“ Er wies auch auf die Ausweichmöglichkeiten zum Parken, eventuell am Waldrand, hin. Sollte der Nordparkplatz zuerst durch Scanner überwacht werden, „dann fahren alle zum Südparkplatz, der dann eventuell zumindest zeitweise oder sogar ganz gesperrt werden müsste.“

Auch den Vandalismus müsse man beachten, so Klötzer. Michael Gut nannte das neue Vorhaben „ein Superkonzept, das ich voll befürworte“ und welches durch die Scanner relativ sicher sei. Rolf Schütz wies auf die eventuell entstehenden Probleme mit der Landwirtschaft hin. FDP-Fraktionssprecher Armin Ewald sah auch etliches Problempotenzial bei der Umsetzung.

Ausnahmeregelungen
Für die Nordseite gibt es Ausnahmeregelungen für die Campingplatzbesucher, den Angelsportverein und die direkten Anlieger. Auch für das Strandcafé müsse eine akzeptable Lösung gefunden werden. Die Vertragszeit der Bewirtschaftung wurde auf fünf Jahre festgelegt, wobei die Kosten für die Technik, Installation, die Reparaturen sowie den Betrieb der Scanner von Avantpark übernommen werden.
Bewirtschaftung für beide Seeseiten
Ziel der Vereinbarung ist es mit dem Parkplatz an der Kirnbergsee-Nordseite noch dieses Jahr zu starten und in einem zweiten Schritt die Bewirtschaftung auf südlicher Seite mit einzubeziehen. Dort sind noch rechtliche Belange zu prüfen, ob die Zahl der parkenden Autos reduziert werden soll, indem nicht genehmigte Parkflächen geschlossen werden.
Keine Gebührenerhöhung seit 1984
Die bisherigen Gebühren für das Parken stammen aus dem Jahre 1984. Bisher folgte keine Erhöhung.