Abendlicher Lärm auf dem Schulspielplatz nervte im vergangenen Jahr die Anwohner. Sogar die Polizei wurde eingeschaltet. Jetzt ist dort seit geraumer Zeit Ruhe. Zu verdanken ist das einem neuen Mitarbeiter der Stadt und dessen Präsenz und direkte Ansprache.

Zwei Tage in der Woche unterwegs

Ferdi Simsek ist seit Jahresanfang als Gemeindevollzugsbediensteter in Bräunlingen unterwegs. Sein Dienst beschränkt sich in der Regel auf zwei unregelmäßige Tage pro Woche. Das ist seinem Haupterwerb geschuldet. Simsek ist ansonsten beim Ordnungsvollzugsdienst Donaueschingen voll beschäftigt.

Seine Streife beginnt mit dem Kontrollbesuch in den Ortsteilen Döggingen, Waldhausen, Unterbränd und Mistelbrunn. Anschließend lenkt er seinen Blick auf die Bräunlinger Kernstadt und auf Plätze, die mehr Aufmerksamkeit erfordern.

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Sein Erfahrungsschatz wächst: Parken auf Grünflächen im Sporthallenbereich und das Zustellen von Geh- und Rettungswegen seien bisher die häufigsten Ursachen gewesen, um Verwarnungen auszusprechen oder Bußgeldbescheide zu versenden.

Seit März werden Bußgelder erhoben

Und inzwischen wird es teuer. Die Stadt Bräunlingen hatte es für die Einführungsphase in den ersten beiden Monaten des Jahres moderat bei Verwarnungen belassen, seit März werden jedoch Bußgelder erhoben. Das Parken auf Gehwegen beispielsweise kostet 55 Euro, anderes, wie Umweltverschmutzung durch Müll etwa, über 100 Euro und mehr.

Seit Beginn des Streifendienstes von Ferdi Simsek haben schon einige Autohalter diese Verwarnung an ihren Fahrzeugen vorgefunden.
Seit Beginn des Streifendienstes von Ferdi Simsek haben schon einige Autohalter diese Verwarnung an ihren Fahrzeugen vorgefunden. | Bild: Johann Müller-Albrecht

Zu den Widrigkeiten, mit denen sich Simses im Rahmen seines Minijobs kümmern muss, sind immer wieder nicht angemeldete Fahrzeuge, die im öffentlichen Raum abgestellt werden. Die Besitzer werden ausfindig gemacht und direkt oder über einen roten Warnzettel am Fahrzeug auf ihre Verpflichtungen hingewiesen.

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Auf seinen Streifgängen erkennt Simsek, welche Verstöße es gibt. Es kommt auch immer wieder vor, dass im Ordnungsamt Meldungen von Bürgern eingehen, denen dann nachgegangen wird. Von der Leiterin des Bräunlinger Ordnungsamtes, Christiane Krieger, fühlt er sich voll unterstützt.

Zum Aufgabenbereich gehört auch die Kontrolle nach dem Jugendschutzgesetz. Daher hat er mit Jugendlichen schon klärende Gespräche über den Gebrauch von Alkohol und Nikotin geführt. „Allerdings erwarten wir hier wieder eine mögliche Zunahme in den Sommermonaten und natürlich auch am Parkplatz Kirnbergsee rechnen wir mit mehr Nichteinhaltung von Parkregeln“, sagt Ferdi Simsek. Sein Job unterliegt in gewissem Maß also saisonalen Schwankungen.

Christiane Krieger (Leiterin Ordnungsamt) und Jürgen Bertsche (Leiter Hauptamt) freuen sich über den gelungenen Start des ...
Christiane Krieger (Leiterin Ordnungsamt) und Jürgen Bertsche (Leiter Hauptamt) freuen sich über den gelungenen Start des Gemeindevollzugdienstes in Bräunlingen. | Bild: Johann Müller-Albrecht

So waren es Ereignisse im vergangenen wie in früheren Sommern, die die Stadt als polizeiliche Behörde im Ort zum Handeln zwangen und Ferdi Simseks Nebenjob schufen. „Wir hatten in den letzten Jahren einen zunehmenden Handlungsbedarf im Naherholungsgebiet am Kirnbergsee mit schwierigen Parkplatzkonflikten und teilweise massiven Lärmbelästigungen im Kernstadtbereich, was zur Verbesserung zusätzlichen Personalbedarf erforderte“, führt Hauptamtsleiter Jürgen Bertsche als Hauptgründe an, für den Gemeinderatsbeschluss einen Gemeindevollzugsbediensteten einzustellen.

In Donaueschingen werden Parkzeiten kontrolliert

Und wie unterscheiden sich für Simsek Haupt- und Nebenjob? Im Vergleich zu seinem eigentlichen Aufgabenbereich in Donaueschingen sind es in Bräunlingen deutlich weniger Verstöße. „In der größeren Stadt sind natürlich mehr Verursacher aktiv beispielsweise kommen Hundekontrollen öfters vor und auch ständig die Kontrollen von Parkzeiten, da in der Innenstadt Parkscheibenpflicht besteht“, sagt Ferdi Simsek.

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Was ihn aus vielen Gesprächen mit Bürgern freue, sei die hohe Akzeptanz seiner Präsenz vor Ort. Vor allem von Müttern höre er öfters, dass es gut sei, wenn rund um die Schule, Kindergarten und Sporthalle mehr auf Regeln geachtet wird.