Mit Hunden ist sie aufgewachsen. Doch den Turnierhundesport hat Lilien Hauser erst vor knapp zwei Jahren für sich entdeckt. Seitdem trainieren die Schülerin aus Unterbränd und ihre Hündin Pheline, eine reinrassige Magyar Vizsla-Hündin, regelmäßig miteinander. Mit Erfolg, denn am 2. September startet das eingespielte Duo bei den Deutschen Meisterschaften in Bamberg im „Sprint Vierkampf“.

Lilien Hauser und ihre Hündin Pheline sind ein eingespieltes Team.
Lilien Hauser und ihre Hündin Pheline sind ein eingespieltes Team. | Bild: Lutz Rademacher

Die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft hat die 15-Jährige auf Verbandsebene in Ladenburg erreicht. Voraussetzung war und ist ein disziplinierter Trainingsplan, der mit der Schule in Einklang gebracht werden muss.

Lilien Hauser und Pheline beim Training für den Hürdenlauf.
Lilien Hauser und Pheline beim Training für den Hürdenlauf. | Bild: Lutz Rademacher

Lilien Hauser ist Mitglied in zwei Vereinen. Am Samstag trainiert sie beim Verein der Hundefreunde Donaueschingen im Haberfeld mit den Trainern Michael und Debbie Heinrich, mittwochs beim Hundesportverein Fridingen mit Uwe Reitler. Dorthin dauert allein die Hin- und Rückfahrt zwei Stunden.

Warmmachen mit Hund Video: Lutz Rademacher

An drei weiteren Tagen in der Woche absolvieren Lilien und Pheline Trainingseinheiten zu Hause in Unterbränd. Hier steht vor allem Lauftraining auf dem Programm, aber auch Übungen mit dem Hund, oder „ganz viel Teamarbeit – wegen der Bindung“, wie Lilien das nennt.

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Für das Laufen hat sie sich verschiedene Streckenführungen rund um den Ort am Kirnbergsee zurechtgelegt. „Ich laufe einmal eine lange Strecke in einem langsamen Tempo, eine mittlere Strecke in einem zügigen Tempo und dann einen Kilometer schnell.“

Training mit speziellem Tretroller

An einem weiteren Tag nutzt sie einen Scooter, das ist ein spezieller Tretroller mit Geschirr für den Hund. „Dadurch trainiert Pheline die Kraft, die sie bei der 1000-Meter -Wettkampfdistanz benötigt, um zu ziehen.“

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Der „Sprint Vierkampf“ besteht aus vier Elementen, die mit Punkten bewertet werden. Grundlagen hierfür sind die erreichten Zeiten bei den Laufdisziplinen und der Gehorsam des Hundes. Die erste Disziplin ist ein Hürdenlauf, bei dem sechs Hürden auf einer Strecke von 80 Metern zu durchlaufen sind, in der Mitte der Strecke muss gewendet werden.

Mit Karacho: Pheline springt durch ein Hindernis.
Mit Karacho: Pheline springt durch ein Hindernis. | Bild: Lutz Rademacher

Wichtig ist hierbei, dass der Hundeführer beim Überlaufen der Hürden immer auf gleicher Höhe ist wie sein Hund. Anderenfalls gibt es Strafsekunden, genauso, wenn er das Hindernis auslässt oder die Stange herunterwirft.

Ähnliches gilt für den Slalomlauf. Als vierte Disziplin steht ein 1000-Meter-Lauf auf dem Programm. Dem Hund wird dabei ein Geschirr angelegt. Mit einer Stretch-Leine ist er mit dem Hundeführer verbunden. Der gemeinsame Lauf findet auf verschiedenen Untergründen statt.

Lange Beine nützen beim Hürdenlauf

Pheline von Amazon, wie die vierbeinige Sportlerin richtig heißt, ist inzwischen vier Jahre alt und hat sichtlich Spaß an den Übungen. Der Vizsla ist ein ungarischer Vorstehhund, er gilt als leicht erziehbar, klug und als vielseitiger und ausdauernder Gefährte. Ein Vorteil für den Hürdenlauf sind die langen Beine.

Beim Hürdenlaufs kommt es auf Synchronität an Video: Lutz Rademacher

Und wie kam Lilien zu diesem Sport? „Ganz einfach, Pheline war zu wenig ausgelastet, suchte ständig nach Aufgaben. So ist meine Mutter mit mir auf den Hundeplatz gegangen, der Rest hat sich dann ergeben.“, blickt Lilien Hauser zurück. Und Mama Nina ist beim Training in Donaueschingen und Fridingen immer dabei, macht alles mit, mit Julie, der anderen älteren Hündin der Hausers.

Bei den Hausers gehören zwei Hunde zur Familie: Lilien Hauser mit Pheline und ihre Mutter Nina Hauser mit Julie vor dem Training.
Bei den Hausers gehören zwei Hunde zur Familie: Lilien Hauser mit Pheline und ihre Mutter Nina Hauser mit Julie vor dem Training. | Bild: Martin Hauser

„Als wir vor zwei Jahren nach Donaueschingen auf den Hundeplatz kamen, waren wir sofort total begeistert. Auch mir macht es Spaß, auch wenn Julie und ich lange nicht das Niveau von Pheline und Lilian kommen“, freut sich Nina Hauser. Auch Wettkämpfe macht sie mit, aber nur Dreikampf, ohne den 1000-Meter-Sprint. Toll sei, dass man durch diesen Sport auch sehr viel Zeit als Mutter-Tochter-Team oder als Familie verbringe.