Nach der Nachtschicht zum Sport und zusätzlich Medizin studieren – Svenja Huneck ist eine Meisterin des Zeitmanagements. Das muss die gebürtige Eschbronnerin auch sein, um ihr nächstes Ziel zu erreichen: Sie möchte beim großen Triathlon in der Slowakei vorn dabei sein. Die 21-Jährige verrät, wie sie ihr Training unter einen Hut mit Arbeit und Studium bekommt.

„Während der Klausurenphase nutze ich die Mittagspausen. Also wenn andere Kaffee trinken gehen, bin ich im Schwimmbad“, sagt Huneck im Video-Anruf mit dem SÜDKURIER.

Für ihr Studium ist sie im Oktober 2024 aus dem Kreis Rottweil nach Bochum gezogen. Dort führt sie ihre Nebentätigkeit im Rettungsdienst fort. Ihre Arbeitsstunden verteilt die 21-Jährige auf Nachtschichten, um morgens wieder trainieren zu können.

Aus einem Spaß ist eine Leidenschaft geworden

„Es ist hart. Aber es zahlt sich aus“, weiß Huneck. Als Motivation halte sie sich immer ihre Erfolge vor Augen. Im Juni meisterte die 21-Jährige ihren ersten Triathlon auf der Mitteldistanz – den „Challenge Kaiserwinkl-Walchsee“ in Tirol in Österreich. Dort ist sie 1,9 Kilometer geschwommen, 90 Kilometer Rad gefahren und 21,1 Kilometer gelaufen. Nach sechs Stunden und 50 Minuten erreichte Huneck das Ziel.

Unterwegs mit dem Rad: Svenja Huneck lebt ihr Hobby aus und erkundet viele Länder.
Unterwegs mit dem Rad: Svenja Huneck lebt ihr Hobby aus und erkundet viele Länder. | Bild: Svenja Huneck

Die Überraschung: Als elfte in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen hatte sie sich für die Triathlon-Meisterschaft 2026 im slowakischen Šamorín qualifiziert. „Das war gar nicht meine Absicht“, sagt sie mit einem Grinsen in die Handykamera. Denn zu ihrer Teilnahme kam es mehr aus Jux statt nach Plan.

„Ich habe um ein Eis gewettet, dass ich mitmache“, erinnert sich Huneck. Der süße Erfolg entfachte ein Feuer: Sie will die nächste Herausforderung angehen und trainiert weiter.

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Neben dem Training ist auch die mentale Kraft wichtig

„Neben dem Sport ist auch das Mentale wichtig“, sagt die 21-Jährige. Sie verspürt Freude, aber auch Aufregung beim Gedanken an die Meisterschaft im Mai 2026. „Ich habe wahnsinnigen Respekt davor“, führt sie fort.

Wenn sie die Unsicherheit überkommt, stehen ihr Bruder und einige Freunde zur Seite: „Die bauen mich auf und helfen mir, zum Beispiel auch, wenn ich keine Zeit zum Kochen finde. Dann kann ich bei ihnen essen.“

Weil Huneck eine so große Unterstützung erfährt, trainiert sie umso ehrgeiziger. Durchhaltevermögen und Konsequenz seien wichtige Zutaten ihres Erfolgsrezepts. „Nach einer Party geht es eben zum Sport. Da führt nichts drumherum“, sagt die 21-Jährige.

Sie möchte in der Slowakei ein gutes Ergebnis erzielen. „Aber verbeißen will ich mich auch nicht. Es soll immer noch Spaß machen“, betont die Sportlerin. Und selbst nach einem möglichen Rückschlag will sie den Kopf nicht hängen lassen. „Wenn ich es nicht schaffen sollte, dann habe ich wenigstens die gute Aussicht genossen“, war ihre Einstellung schon beim ersten Triatlon.

Svenja Huneck verbringt ihren Urlaub in Barcelona, in Spanien. Immer mit dabei: Ihr Rennrad.
Svenja Huneck verbringt ihren Urlaub in Barcelona, in Spanien. Immer mit dabei: Ihr Rennrad. | Bild: Svenja Huneck

Im Urlaub bezwingt sie die Alpen

Einen weiten Blick in die Natur – genau das schätzt die 21-Jährige an ihrem sportlichen Hobby. So sehr, dass sie sich auch im Urlaub auf eine lange Fahrradreise begibt.

Anfang August ist sie von Freiburg aus in Richtung Süden losgefahren. Die Route führte über elf Alpenpässe. „Ich bin da immer wieder 15 bis 35 Kilometer den Berg hochgefahren, bis es mal wieder abwärtsging“, sagt Huneck.

Unterwegs mit dem Rad, übernachtet Svenja Huneck im Zelt. Dabei hat sie sich immer sicher gefühlt.
Unterwegs mit dem Rad, übernachtet Svenja Huneck im Zelt. Dabei hat sie sich immer sicher gefühlt. | Bild: Svenja Huneck

Zelt, Kleidung und Verpflegung im Gepäck hat sie dabei – optimales Gewicht für den Trainingseffekt, den ihre Reise mit sich ziehe.

Halt macht sie nach 14 Tagen in Barcelona. „Ich kann es kaum glauben, wo mich der Sport hinführt“, sagt sie, sichtlich glücklich im Video-Anruf aus Spanien.