Über 20 000 Besucher werden am Wochenende beim Fest der Pferde erwartet. Doch wie sieht es bei einer solchen Großveranstaltung mit der Nachhaltigkeit, dem ökologischen Bewusstsein und der sozialen Verantwortung aus? Schließlich sind das Schlagworte, die nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Veranstalter und Vereine immer wichtiger werden. Das Reitzentrum Frese, Veranstalter des internationalen Reitturniers Fest der Pferde, hat nach eigenen Angaben seit Jahren einen hohen Anspruch an Nachhaltigkeit.
„Natürlich ist das Thema Umweltschutz im Moment in aller Munde und gerade deshalb, aber auch weil für uns die Verantwortung gegenüber der Natur und Gesellschaft schon seit langem ein wichtiges Anliegen ist, möchten wir zeigen, dass wir als Veranstalter und Verein einiges bewirken können und in den unterschiedlichsten Bereichen soziale und ökologische Verantwortung übernehmen“, erklärt Christian Frese.
Dass ein internationales Reitturnier dieser Größenordnung von einem gemeinnützigen Verein, also einer nichtprofitorientierten Organisation, veranstaltet wird, sei an sich schon eine Seltenheit und stünde im Einklang mit der nachhaltigen Ausrichtung der gesamten Veranstaltung.
- Freiwillige Helfer: „Das Fest der Pferde lebt als Vereinsturnier von einer großen Anzahl von freiwilligen Helfern und Unterstützern“, sagt Frese. Dies sei nur durch eine starke Identifikation mit der Veranstaltung möglich, die über Jahre gewachsen sei und ein starkes Fundament für die Zukunft bilde. ?
- Regionale Verbundenheit: Die Veranstaltung sei tief in der Region verwurzelt. Partner, Sponsoren, Aussteller und Gäste würden ein regionales Netzwerk bilden, das die Veranstaltung ausmache. „Ein nachhaltiger und vertrauensvoller Umgang mit allen Beteiligten wird seit Jahren gepflegt und ist der Schlüssel zum Erfolg des Turniers„, so Frese.
- Regionale Produkte: Der starke lokale Bezug beim Fest der Pferde zeige sich gerade auch im Bereich der Gastronomie. Die Partner würden aus der unmittelbaren Umgebung stammen.
- Fairer Sport für Tier und Mensch: „Im Reitsport muss Fairness eine besonders wichtige Rolle spielen“, sagt Christian Frese. Denn es gehe um mehr als sportliche Fairness. „Das Wohl des Pferdes als Partner und Freund steht im Mittelpunkt.“ Als Veranstalter verpflichte sich das Reitzentrum Frese zu „hohen ethischen Standards“, deren Einhaltung auch von den Reitern verlangt würde, und es biete optimale und tiergerechte Bedingungen für die Sportpferde.
- Für den guten Zweck: Schon sehr früh habe sich die Tradition entwickelt, soziale Zwecke zu fördern und regionalen Projekten die Möglichkeit zu geben, die Veranstaltung als Plattform zu nutzen, um Aufmerksamkeit, aber auch Spenden zu generieren.
- Bewusster Wasserumgang: „Wasser, eine unserer wichtigsten Ressourcen, wird mit Bedacht gesammelt und verwendet“, erklärt Frese. Wo möglich werde gesammeltes Regenwasser aus eigenen Zisternen eingesetzt und beispielsweise für die Bewässerung von Blumen oder als Abspritzwasser für die Pferde verwendet. Eine zusätzliche, enorme Wasserersparnis würden die neuen Turnierböden bieten. „Sowohl die Reithalle als auch der Turnierplatz verfügen über einen hochmodernen, sogenannten Ebbe-Flut-Boden“, erklärt der Veranstalter. Das Regenwasser werde unter dem Platz gespeichert und bei Bedarf über eine Steuerung durch die Kapillarwirkung dem Sand zugeführt.
- Grund und Boden: Das Turniergelände befindet sich in Privatbesitz oder es werden gepachtete Nachbarflurstücke genutzt. Dazu würden auch Wiesen gehören, die als Futtergrundlage und Koppelflächen dienen, die nicht für exzessive Landwirtschaft genutzt, sondern möglichst schonend bewirtschaftet würden. Die Verantwortung der Wiederherrichtung des Geländes und der Beseitigung von möglichen Schäden übernehme der Veranstalter in vollem Umfang. Zudem sei es durch den Termin der Veranstaltung möglich, die Wiesen während der Blütezeit zu schonen und somit einen wichtigen Lebensraum für typische Pflanzen der Baar, Insekten und heimische Tiere zu erhalten.
- Müllvermeidung und Entsorgung: Es werde bewusst versucht, die Entstehung von Müll zu verhindern. „So wird im Gastronomiebetrieb des Vereins und im großen Zelt so gut wie kein Einweggeschirr verwendet“, erklärt Christian Frese. Auf dem Gelände wären ausreichend Mülleimer vorhanden und für den Veranstalter würden sich extra eingeteilte Helfer um die Entsorgung und das Absammeln des Mülls kümmern. Das für die Pferde benötigte Einstreu werde ausgebracht und so wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt.
Vier Tage Volksfest beim Fest der Pferde auf den Immenhöfen
Das Fest der Pferde auf den Immenhöfen findet vom Donnerstag, 1. August, bis Sonntag, 4. August, statt. Auch im 23 Jahr hat die Veranstaltung nicht an Charme verloren, neuerlich dürfen sich die zu erwartenden über 20 000 Besucher an den vier Turniertagen wieder auf einen gelungenen Mix aus Show, Sport und Unterhaltung freuen.
- Der Donnerstag: Zunächst darf man sich zum Auftakt auf eine kurzweilige Show freuen. Der Hondinger Fußball Freestyler Patrick Bäurer wird dabei genauso am Start sein wie die Schäferin Anne Krüger, die mit den Tieren spricht. Auch der RuF Donaueschingen wird dabei sein, sowie das Voltigierteam des RV Nordheim. Showjumping mal ganz anders zeigt das Horsemen Team aus Frankreich, und die Showgruppe der Isländerfreunde Wäller Wind präsentiert ihre Pferde. Im Anschluss spielt dann nach zwei Jahren Abstinenz wieder die Bregi House Band.
- Der Freitag: Am Abend gibt es dann einen Nachschlag, nach dem Springen um den Preis der Schwarzwald AG findet der erste Reitbiathlon unter Flutlicht statt. Als Showeinlagen gibt es die Fohlenpräsentation, sowie eine Agilityshow mit Windhunden. Im Anschluss folgen noch mal die Schäferin Anne Krüger sowie das Show Jumping Horsemen Team. Die Sommernachtsparty am Freitagabend umrahmt dann musikalisch die Liveband Cobrass aus Donaueschingen.
- Der Samstag: Der Abend steht zunächst ganz im Zeichen des Sports, es folgt die Fohlenauktion. Nach einem Flutlichtspringen geht es zur Party mit den De La Roca Deejays. Doch es gibt nicht nur Show und Party, tagsüber gibt es natürlich Springsport pur, ein großes Ausstellungsgelände zum Bummeln, sowie ein großes Kinderland für die jüngsten Turnierbesucher.
- Der Sonntag: Höhepunkt ist an diesem Tag der Große Preis der Immenhöfe.