Nicht mal mehr vier Monate sind es bis zur Europameisterschaft und Kaspar Funke bringt die Unterstützer des Donaueschinger Reitturniers auf den neusten Stand: allerdings nicht in der Turnierstadt selbst, sondern in St. Georgen.

"Die Familie Papst ist seit Langem dabei und dem Reitturnier eng verbunden", sagt der Turnierchef. Allerdings war die Familie in der Vergangenheit als Sponsor in den Vordergrund getreten. Das ändert sich nun.

Vorfreude auf die Europameisterschaft: Der Auftakt findet allerdings im Hotel Federwerk in St. Georgen statt.
Vorfreude auf die Europameisterschaft: Der Auftakt findet allerdings im Hotel Federwerk in St. Georgen statt. | Bild: Müller, Roger

Die Familie Papst bringe sich nicht nur finanziell ein, sondern auch mit Ideen. Und bei der Kombination aus dem Hotel Federwerk, das die Familie Papst im Herbst 2018 in St. Georgen eröffnet hat, und einer besucherträchtigen Veranstaltung, die auch noch mit einer Europameisterschaft getoppt wird, liegt die Idee quasi auf der Hand.

"Donaueschingen ist zwar kein Katzensprung, aber das Hindernis ist nicht besonders hoch, denn in einer halben Stunde ist man von hier auf dem Turniergelände", sagt Constantin Papst. Eine Feststellung, die allerdings bei der Hotelerie in Donaueschingen und auf der Baar für weniger Begeisterung sorgen wird.

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Für Begeisterung wird bei den VIP-Gästen allerdings die Tatsache sorgen, dass das Caterer-Problem scheinbar geklärt ist. Nachdem Jörg Kummerländer im vergangenen Jahr kurzfristig nicht mehr für die Bewirtung der Donaueschinger Traditionsveranstaltung verantwortlich war und die Ersatzlösung für viel Frust bei den Sponsoren gesorgt hatte, ist Funke nun sicher, eine gute Lösung gefunden zu haben.

Unter Dach und Fach sei es schon, nur die Verträge mit dem Caterer, der auch international tätig ist, müssten noch unterschrieben werden. Die Größe des Unternehmens lässt aber nur einen Schluss zu: Aus der Region kommt der Caterer auf keinen Fall.

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Auch werden wohl weniger Reitturnier-Gäste in den Genuss des VIP-Bereiches kommen, denn Kaspar Funke räumt auf: "Wir werden genauer kontrollieren, wer reinkommt", sagt der Turnierchef. In den vergangenen Jahren habe sich doch ein deutlicher Missbrauch eingeschlichen.

Mit Karten, die nicht nur den Namen des Inhabers, sondern auch ein Foto zeigen, soll verhindert werden, dass der VIP-Bereich überlaufen wird. Anstatt der in der Vergangenheit üblichen Hostessen sollen in diesem Jahr "breitere Männer in dunklen Anzügen" den Einlass zum VIP-Bereich verhindern.

Neu geordnet wird auch das Parkplatz-System

Bislang bildeten sich oft lange Schlangen, die sogar bis zur Bundesstraße reichten. Der Grund: Bei der Einfahrt zum Parkplatz musste auch gleich die Parkgebühr bezahlt werden. "Das dauert halt, bis jeder sein Geld zusammengezählt hat oder gewechselt wurde", erklärt Funke.

Und so sollen die Besucher in diesem Jahr auf den Parkplatz fahren, ihr Auto abstellen und dann wird kassiert. Das bedeutet aber auch gleichzeitig, dass wesentlich mehr Personal nötig werde.

Mehr Ordnung soll auch die Strecke für die Gespannfahrer erhalten

Denn dass Fußgänger und Pferde oft den selben Weg benutzen, scheint in Anbetracht einer Europameisterschaft nicht mehr ganz so unproblematisch zu sein, wie es in der Vergangenheit gehandhabt wurde. Mobile Zäune, wie man sie aus dem Wintersport kennt, sollen Zuschauer und Pferdesport zukünftig trennen. "Das soll den Pferden zeigen, dass da für sie die Grenze ist", erklärt Funke.

Laut Fritz Otto-Erley, der bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung die Abteilung Turniersport leitet, komme es sehr selten vor, dass die Gespannfahrer die Kontrolle verlieren – in einem von 1000 Fällen.

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Otto-Erley wird beim Donaueschinger Reitturnier für das Fahren verantwortlich sein. Bislang war das die Aufgabe von Rudolf Temporini. "Er ist aber mittlerweile 76 Jahre an und hat schon seit Längerem gebeten, dass wir einen Nachfolger finden", sagt Funke. Otto-Erley sei ein Glücksfall, da er sämtliche Kompetenzen für die Europameisterschaft mitbringe.

Für die Europameisterschaft gibt es ein achtes Hindernis

Denn für die Europameisterschaft muss auch einiges getan werden, so werden beispielsweise nicht nur die bestehenden Hindernisse überarbeitet. Es muss auch noch ein achtes Hindernis in die Strecke integriert werden, denn so ist es für eine Europameisterschaft vorgeschrieben.

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Aufgewertet werden soll auch der Fahrplatz für die Dressur. Dort soll beispielsweise eine Tribüne aufgebaut werden, die den Blick auf drei Hindernisse ermöglicht, so dass man einen Teil des Gespannfahrens auch im Sitzen verfolgen kann. "Wir wollen dort eine Erlebnisatmosphäre schaffen", so Funke.

Außerdem soll dort auch an allen vier Turniertagen Programm geboten werden. In Zeiten, in denen kein reguläres Gespannfahren stattfindet, sollen historische Gespanne den Zuschauern Unterhaltung bieten.

Umzug führt vom Schlosspark zu den Donauhallen

Ganz im Zeichen der Europameisterschaft soll auch der traditionelle Umzug am Donnerstag stehen. Mit einer umgekehrten Umzugstrecke werden die EM-Teilnehmer vom Turnierplatz bis zur Donauhalle fahren und am Platz am Hanselbrunnen soll dann die jeweilige Nationalhymne und an den Donauhallen die Europahymne erklingen.