Wenn ein Unternehmen sein Firmengrundstück einzäunt, ist das eine Angelegenheit von ein paar Wochen. Bei der Bundeswehr ist dies ein einjähriges Millionenprojekt. 2,5 Kilometer misst der neuen Zaun. Spätestens Ende November soll der mindestens zwei Meter hohe Schutz die Liegenschaften des Militärs in Donaueschingen umspannen. Das Projekt ist in drei Abschnitte unterteilt.
Doppelter Bauzaun
Der Zaun entspreche nicht mehr den Vorschriften, sagt Kasernenfeldwebel Günter Barthel und zeigt auf entkernte Zaunelemente aus Beton, die entlang der Friedhofstraße bis zur nördlichen Kasernenecke reichen. Die Baustelle ist eingefasst mit einem doppelten Bauzaun. Der innere Bauzaun dient als Provisorium während der Bauarbeiten und schützt mit einem Übersteigschutz die Kaserne.

Die Kasernenmauer stammt teils noch aus Wehrmachtszeiten und wurde während der Zeit der französischen Garnison an manchen Stellen erneuert. Gleichwohl böten sich beim Zwei-Millionen-Bauprojekt immer wieder Überraschungen in Bausubstanz und Erdreich, so Barthel zum Projekt, das vor dem Winter begonnen wurde.
Auch die Höhe des alten Zauns sei nach heutiger Norm zu niedrig, sagt Hauptmann Philipp Riedl. Der Presseoffizier nennt als Beispiel die Ecke Friedhofstraße/Hindenburgring. Hier, im dritten Abschnitt, träfen sich die Sicherheitskonzepte von französischer und deutscher Armee: „Die Franzosen sichern bei ihren Kasernen eher die Gebäude, die Bundeswehr das Gelände“, sagt der Hauptmann.
So werden die Mauerelemente kernsaniert und in den Bereichen aufgemauert, wo sie noch zu niedrig sind. Auch das Fundament wird aufgegraben und gerichtet. Zwischen die Mauerpfosten eingesetzt werden puderbeschichtete und verzinkte Stahlgitter aus 20-Millimeter-Vierkantrohren, die oben angespitzt sind, um ein Übersteigen zu verhindern. Den Mauerzaun instand zu setzen, statt einen Standardzaun aus Stabgitterelementen mit Übersteigschutz zu verwenden, wie er etwa auf der anderen Straßenseite die Erstaufnahme abschließt, sei ein Wunsch der Stadt. Die gewohnte Optik solle nicht verloren gehen.

Seit etwa vier Wochen fertiggestellt ist der Abschnitt zwei. Von drei Seiten wird der Friedhof von der Kaserne umschlossen. Die grüne Lackierung des Stabgitterzauns erfolgte in Absprache mit der Friedhofverwaltung. „Hier wird eine Hecke gepflanzt, die dann als Sichtschutz dient“, so Barthel.
Ende November ist das Thema Zaunanlage nicht beendet. „Wir müssen das Thema auch im Norden und Osten angehen“, sagt Barthel. Also in Abgrenzung zum Industriegebiet. Hier habe sich bezüglich der Maschengröße des Zauns einiges geändert. Notwendigkeit also, den Vorschriften bezüglich der Umzäunung militärischen Liegenschaften der Bundeswehr nachzukommen.