An der Jet-Tankstelle herrscht kaum noch Betrieb und Mitarbeiter von Bromberger Packungen müssen an der Absperrung vorbei mitten durch die Baustelle holpern, um zur Arbeit zu gelangen. Die Friedrich-Ebert-Straße ist seit wenigen Tagen voll gesperrt. Von A, wie Allmendshofen, nach B, wie Biedermann-Kreisel, und wieder zurück, kommt man jetzt wirklich nur noch über die weiträumige Umleitung über die Bundesstraße 27.

Je nach Zielort und Ausgangespunkt der Fahrt kann sich auch eine Umfahrung über Hüfingen, Bräunlingen und Schellenberg lohnen. Schleichwege und andere Tricks gibt es nicht mehr. Wer kann, steigt auf das Fahrrad um und ist damit vermutlich deutlich schneller am Ziel.
Da hilft auch keine intensive Suche bei diversen Online-Kartendiensten mehr, um möglicherweise doch noch ein Weglein oder eine unbekannte Straße zu entdecken, um die Baustelle irgendwie zu umfahren. Lange war das stadtauswärts durch die Wohngebiete noch möglich, zum Leidwesen vieler Anwohner.
Die Straße ohne Namen
Ganz sicher? Und was ist mit diesem Weg, der auf dem Kartenmaterial ab der Friedrich-Ebert-Straße, gegenüber der großen Wiese, nach oben führt, und sich nach wenigen Metern in zwei Richtungen aufteilt? Der eine Weg führt weiter nach hinten, am Spielplatz vorbei zur Lukas-Strauß-Straße. Der andere verläuft rund 200 Meter weiter nach oben und mündet dort in die Bühlstraße, dort wo lange Zeit der Umfahrungsverkehr durch das Wohngebiet rollte.

Einen Straßennamen sucht man für diese Verbindung vergeblich. Warum, das erklärt Verwaltungssprecherin Jennifer Schwörer so: „Dieser Weg ist keine offizielle Verbindung und für den Fahrzeugverkehr gesperrt.“ Der Weg sei im Eigentum der Stadt und von der Friedrich-Ebert-Straße nur bis zum Anwesen mit der Hausnummer 40 befahrbar. Es handle sich ab dort um einen Fußweg als Verbindung von „unten“ (Belvedere) hoch in den Störling, so die Sprecherin weiter.
Fuß- und Bewirtschaftungsweg
Die Poller – einer steht ganz oben und einer weiter unten nach der Verzweigung – dienen als Absperrung, um ein Befahren zu verhindern. Der Weg sei zugleich aber auch Bewirtschaftungsweg für die Flutmulden in diesem Bereich, die das Regenwasser im dortigen Baugebiet erfassen.
Ein Schleichweg zur Umfahrung der Friedrich-Ebert-Straße ist dieser Weg damit gleich dreifach nicht. Erstens kommen Autofahrer gar nicht mehr bis zur Abzweigung in der Friedrich-Ebert-Straße, zweitens gilt ab dem letzten Haus ein Fahrverbot in Richtung Lukas-Strauß- und Bühlstraße und drittens sind da noch die Poller im Weg.

Hier drohen schmerzhafte Bußgelder
Bleibt bei geübtem Blick auf das Online-Kartenmaterial noch eine letzte Verbindung übrig. Ortskundige Autofahrer könnten auf die Idee kommen, die Schellenbergstraße, vorbei am Friedhof und weiter nach oben zur Kreisstraße K 5740 als Abkürzung zu nutzen.

Keine gute Idee, wie Jennifer Schwörer jetzt mitteilt. Demnach sei die Schellenbergstraße lediglich für den Anliegerverkehr bis zum Friedhof weiterhin befahrbar. „Im weiteren Verlauf ist die Schellenbergstraße für den Gesamtverkehr gesperrt.“ So natürlich auch in Gegenrichtung. Der Weg sei lediglich für landwirtschaftliche Fahrzeuge freigegeben.

Und damit das auch jeder versteht, wurden oben am Blenklepass und unten an der Friedrich-Ebert-Straße entsprechende Schilder aufgestellt. Etwas oberhalb des Soldatenfriedhofes blockieren zusätzlich zwei Absperrungen den Weg, zur Sicherheit.

Und: „Es werden verstärkt Kontrollen durch die Polizei und den Gemeindevollzugsdienst stattfinden“, kündigt die Sprecherin an. Das unberechtigte Befahren werde mit einem Bußgeld von mindestens 50 Euro geahndet.