Es besteht Hoffnung, dass das Gasthaus Ochsen im Dorfkern von Pfohren seine Pforten wieder öffnet. „Wir hoffen auf einen Koch und bestenfalls auf einen neuen Pächter“, erläutert Gebäudeeigentümer Ali Selcuk Cinar, der das Gasthaus nötigenfalls auch in Eigenregie führen möchte.

Das könnte Sie auch interessieren

Personal gesucht

Gutes und innovatives Personal in der Küche sei jedoch die Grundvoraussetzung für eine Wiedereröffnung. Cinar plant den Gastronomiebetrieb mit deutscher, regionaler Küche oder – wie bis zu seiner Schließung vor ein paar Monaten – als Pizzeria weiterzuführen. Alles andere komme für ihn derzeit nicht in Frage.

Modernisierung notwendig

Inhaber Cinar beabsichtigt zudem in Gesprächen mit der Stadtverwaltung und den zuständigen Ämtern, über mögliche Modernisierungsmaßnahmen und bauliche Optimierungen an dem geschichtsträchtigen Gebäude zu diskutieren. Zu ihnen zählt er unter anderem die Erneuerung der Ölheizung auf einen umweltfreundlicheren Energieträger oder die Ausweisung von einigen Parkplätzen, anstelle des baufälligen Schuppens hinter dem Gebäude.

Das könnte Sie auch interessieren

Gaststätte erhalten

„Oberste Priorität bleibt es, alle Umgestaltungsmaßnahmen so zu wählen, dass die Gaststätte erhalten bleibt“, erklärt er. Eine entscheidende Rolle, hinsichtlich der zukünftigen Sanierungsmaßnahmen, spiele auch das Denkmalamt, das nach jüngsten Informationen das Gasthaus Ochsen nicht mehr als denkmalgeschütztes Gebäude einstuft. Cinar will diesbezüglich mit den zuständigen Ämtern in nächster Zeit Kontakt aufnehmen.

„Eine Wiedereröffnung wäre in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn für die Dorfgemeinschaft.“Gerhard Feucht, Ortsvorsteher Pfohren.
„Eine Wiedereröffnung wäre in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn für die Dorfgemeinschaft.“Gerhard Feucht, Ortsvorsteher Pfohren. | Bild: Gerhard Feucht

Wiedereröffnung könnte gelingen

Der Ochsen liegt an der Kreuzung von Hüfinger und Baarstraße gegenüber dem Dorfplatz in bester Lage. Bereits in der Zeit vor seiner Wiedereröffnung als Pizzeria im Jahr 2014 befand sich das Gasthaus in einer ähnlichen Situation. Inhaber Cinar ist deshalb zuversichtlich, dass die Wiedereröffnung auch dieses Mal wieder gelingen könnte.

Auch Ortsvorsteher Gerhard Feucht sieht die Entwicklung positiv: „Eine Wiedereröffnung wäre in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn für die Dorfgemeinschaft“, da er ausreichend Platz für die Versammlungen, wie etwa der Mitgliederstarken Vereine, Privatfeiern oder Treffpunkt für Stammgäste sein könnte.

Das könnte Sie auch interessieren

Ochsen als Waffenversteck

Legendär ist die Historie des Gasthauses, in welchem in den 1950er-Jahren aufgrund von Umbauarbeiten ein Waffenversteck zum Vorschein kam. Es stammte aus der Revolutionszeit und geht auf die badischen Revolutionsführer Friedrich Hecker, Gustav Struve und Joseph Fickler zurück, die mit Andreas Willmann, dem damaligen Wirtssohn des Gasthofes Ochsen befreundet waren.

Unterschlupf gewährt

Der Jurist, dessen Funktion heute am ehesten jener eines Regierungspräsidenten entspricht, gewährte Hecker und seinen Freischärlern damals einen Unterschlupf, da in Donaueschingen bereits das Militär vor Ort war. Heute erinnert eine Büste des wohl berühmtesten Pfohrener Bürgers Andreas Willmann vor dem Treppenaufgang zum roten Rathaus an seine Zeit als Freiheitskämpfer für mehr Gerechtigkeit und Demokratie.

Das könnte Sie auch interessieren

Mit Unterstützung der Einheimischen

In seiner knapp 200 Jahre alten Geschichte beherbergte das historische Gebäude meist einen gastronomischen Betrieb. Deshalb befürwortet die Ortsverwaltung, wenn dies auch in Zukunft so bleibt. „Eine Wiedereröffnung ist nur erfolgreich, wenn die neue Geschäftsführung auch die Unterstützung der Einheimischen erhält“, ergänzt Cinar.

Er hofft darauf, dass sich mit der warmen Jahreszeit das Leben wieder normalisiert und die Pandemie in den Hintergrund gedrängt werden kann. Der Standort in unmittelbarer Nähe zur Donau sei ein weiterer Vorteil, der eine Pacht attraktiv machen kann.

Das könnte Sie auch interessieren