Ein Brand in der Galvanik-Abteilung der Firma Aquatec in Pfohren hat am Sonntagabend einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Die Schadenssumme bezifferte die Polizei am Montag auf 500.000 Euro, Menschen kamen nicht zuschaden. Die Brandursache wird derzeit noch ermittelt.
Von einem schwierigen Einsatz sprach am Montag Reinhold Schöndienst. Der Kommandant der Abteilung Pfohren und stellvertretende Gesamtkommandant leitete den Einsatz. Der Brand in einer Galvanikanlage mit den damit verbundenen chemischen Verbindungen samt starker Rauchentwicklung erforderten besondere Bedingungen.

Zum einen mussten die Löscharbeiten mit möglichst wenig Wasser erfolgen, um die Löschwasserrückhaltung zu ermöglichen. Zum anderen waren bei dem Einsatz, an dem laut Mitteilung der Polizei 86 Feuerwehrleute teilnahmen, im Wesentlichen Atemschutzträger gefragt. Schon wegen der Farbe – schwarz und gelblich orange – sei der Rauch mit Vorsicht zu genießen gewesen. „Diese Farbe zeigt an, dass Chemikalien mit betroffen sind“, sagte Schöndienst.

Die Alarmierung der Feuerwehr, bei der die Einsatzmeldung am Sonntagabend gegen 20.25 Uhr eintraf, erfolgte offenbar durch Passanten, die das Feuer von außen sahen. Als die Pfohrener Wehr als erstes auf dem Firmengelände eintraf, habe man Rauch gesehen, die aus einem Kamin drang.
„Als wir ins Gebäude eindrangen, war das schon total verraucht“, so der Kommandant weiter. Gleich darauf habe man auch gesehen, dass es hinter dem Gebäude raucht: Hinweise, dass der Brandherd in der Galvanik liegt und im Prinzip auf den zweiten Blick.
Das Feuer war gegen 22 Uhr gelöscht, die Galvanikhalle aber komplett ausgebrannt. Das größere Problem als die Löscharbeiten war die Rauchentwicklung. Zunächst waren die Abteilungen Pfohren und Stadt vor Ort. Als klar wurde, dass ein intensiver Atemschutzeinsatz anstand, wurde die Abteilung Neudingen und in der Folge noch die Abteilungen Heidenhofen und Wolterdingen alarmiert.

Ebenfalls vor Ort waren Feuerwehrangehörige aus Bräunlingen und Hüfingen, die der Führungsgruppe Städtedreieck angehören und der Gefahrgutzug der Feuerwehr. Auch Polizei und Rettungsdienste waren mit mehreren Fahrzeugen vor Ort. Insgesamt waren rund 30 Feuerwehr- und Einsatzfahrzeuge im Gewerbegebiet dirigiert worden.
Erstmals, zumindest in Pfohren, nutzte die Feuerwehr die Notfall- und Nachrichtenapp Nina, um die Bevölkerung vor der Rauchentwicklung zu waren. Über Nina erfolgte ab 21.25 Uhr der Hinweis, wegen eines Gebäudebrands in Pfohren Fenster und Türen zu schließen und Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten. Kurz nach 23 Uhr wurde diese Warnung aufgehoben. Der Rauch war über Pfohren in Richtung Aasen gezogen.
Die Straßen im Bereich des Brandortes waren während des Einsatzes weiträumig abgesperrt. Aus Villingen war ein Fachberater Chemie der dortigen Feuerwehr gekommen, um Luftproben zu nehmen. Zum Glück hätten Messungen im Bereich Riedsee, im Ort und in Richtung Immenhöfe keine Auffälligkeiten ergeben.
Die Galvanikhalle brannte vollständig aus. Ausgelaufene Galvanikflüssigkeiten konnten im firmeneigenen Rückhaltebecken aufgefangen werden, sodass es laut Polizei zu keinen Umweltbeeinträchtigungen kam. Die Ermittlungen zur Brandursache führt das Polizeirevier Donaueschingen.