Es war das Wiedersehen eines alten Bekannten in den Reihen des Donaueschinger Gemeinderates. Als Ende März FDP-Stadtrat Bertolt Wagner sich verabschiedete, wurde auch sein Nachfolger im Rat offiziell vorgestellt. Wobei er dort eigentlich keiner Vorstellung bedarf. Michael Klotzbücher war schon 20 Jahre Mitglied des Gemeinderates, war Fraktionssprecher der FDP/FW, hielt die Haushaltsreden, diskutierte, analysierte.
Nicht neu einstellen
2013 hatte sich der Donaueschinger Arzt aus dem Rat verabschiedet. Damals standen die Wahlen zum Oberbürgermeister an – und Klotzbüchers Sohn Björn kandidierte für das Amt. Der Vater wollte nicht im Weg stehen und sah es als die richtige Entscheidung, jetzt aus dem Rat zu scheiden. „Nach neun Jahren mit Thorsten Frei als Oberbürgermeister wollte ich mich auch nicht mehr auf einen neuen OB einstellen“, erklärt Klotzbücher. Er ging, Wagner kam für ihn.
Ein einfacher Stadtrat
Jetzt ist es umgekehrt und Klotzbücher stellt sich auf OB Erik Pauly ein. Hatte er damit gerechnet, dass es so kommen könnte? „Ich habe damals bei der Kommunalwahl kandidiert, um die Liste zu stärken. Und ich musste ja damit rechnen gewählt zu werden und auch damit, in den Rat nachzurücken.“ Als der Anruf von FDP/FW-Fraktionssprecher Rainer Hall an einem Samstagabend kam, ob Klotzbücher bereit wäre, wieder in den Rat zu kommen, habe er sofort zugesagt.
Bei der Begrüßung spielte Pauly auf Klotzbüchers Reden zum Haushalt an, die er früher gehalten habe. Etwaige Mutmaßungen, was Klotzbüchers Ambitionen im Rat betrifft will dieser jedoch sofort zerstreuen: „Es gibt keine, außer jenen eines einfachen Stadtrates.“

Die großen Themen der Stadt seien an ihm vorbeigezogen, bei den jeweiligen Entscheidungen habe er keinen Einblick gehabt, sei nicht bei der Abstimmung involviert gewesen: „Etwa bei der Konversion oder der Verkehrsführung in der Stadt. Ich muss da erst schauen, was läuft.“