Was gibt es Schöneres, als zur Adventszeit über einen Weihnachtsmarkt zu flanieren? Es ist kalt, ein Schluck Glühwein, der Duft von gebrannten Mandeln und etliche Stände, deren Warenauslagen sich erkunden lassen. So die erhoffte Romantik.
Auch wieder in Donaueschingen
Das wünscht man sich auch wieder in Donaueschingen, nachdem während der Pandemie kaum etwas stattfinden konnte. Neben der Weihnachstwelt im fürstlichen Marstall gab es noch Weihnachten in der Alten Hofbibliothek. Deren neue Betreiber, Daniel Richter und Marius Preuss, wollten eine größere Variante des Weihnachtsmarktes starten. Das war den Donaueschinger Räten jedoch zu kommerziell – und zu weit entfernt vom ursprünglichen Marktkonzept.
Mehr als geplant
Also sollte sich das Donaueschinger City-Management Gedanken machen, wie und in welcher Form ein Weihnachtsmarkt möglich sein könnte. Das Konzept für den Adventsmarkt haben City-Managerin Christine Neu und Nadin Lorenz, City-Management-Vorsitzende im Gemeinderat vorgestellt. Dabei stellte sich heraus, dass der dafür vorgesehene Finanzrahmen – zumindest in den Planungen – gesprengt wird.

„Wir bräuchten ihre Unterstützung“, richtete sich Lorenz an die Stadtverwaltung. Man kalkuliere mit 18.000 Euro – „und da sind große Überraschungen noch nicht einkalkuliert“. Neben der großen Variante des Marktes plane man auch noch mit einer kleineren.
In die Feinabstimmung
„Der Markt ist eine schöne Idee, bisher haben wir das aber anders kommuniziert“, so Oberbürgermeister Erik Pauly. Gerechnet wurde mit einem städtischen Zuschuss von 10.000 Euro und 4000 Euro als Leistungen vom Bauhof. Die 18.000 Euro bringen eine gewisse Dynamik, so Pauly weiter: „Es wäre schon, so etwas im Vorfeld zu kommunizieren. Ich habe Schwierigkeiten, worüber wir jetzt abstimmen sollen.“ Eine Sitzung brauche entsprechende Vorbereitung.

„Mein Vorschlag wäre, das Konzept wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen – und sich hinsichtlich der genauen Ausplanung und der Zuschüsse nochmals mit der Feinarbeit zu beschäftigen“, sagte Pauly. Dem stimmte der Rat zu.
Kostensparend arbeiten
„Wir erzielen hier keinen Gewinn und haben Bauchschmerzen über das dicke Minus. Wir müssen eine Lösung finden“, sagte Christine Neu. Die Veranstaltung, die unter der Bezeichnung Adventsmarkt laufen soll, sei ein dicker Brocken in der Organisation. Er soll immer am zweiten Advent stattfinden. Man habe auch schon mit dem Fürstenhaus gesprochen und plane mit Synergien von der Weihnachtswelt. Etwa die weitere Nutzung von Bäumen: „Wir wollen kostensparend arbeiten.“

„Wir freuen uns, dass es überhaupt die Möglichkeit eines Weihnachtsmarktes gibt“, sagte SPD-Stadträtin Martina Wiemer. Der Standort sei schön und die kleine Variante zu machen wäre beim ersten Mal die Möglichkeit, Kosten einzusparen.
Das Konzept muss passen
Vom Prinzip her sei man beim Oberbürgermeister, sagte FDP-Stadtrat Markus Kuttruff. „Wir müssen das von der Tagesordnung nehmen und in die Feinabstimmung gehen. Es wäre schade das jetzt zu vergeben und nachher kommt man mit dem Geld nicht hin.“ Der Bereich rund um die Stadtkirche sei in dieser Zeit als Standort eine Bereicherung. „Aber das Konzept muss passen, dass der Veranstalter kein überbordendes Risiko eingeht“, so Kuttruff weiter.

„Ich bin zurückhaltend mit der Kritik“, sagte Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock. Man solle das Konzept nochmals mit der Stadtverwaltung durchgehen, „und in der nächsten Sitzung beide Varianten präsentieren“. Mit den ausstehenden Kosten müsse in die Detailarbeit gegangen werden.
Verständnis für den Rat
Den Schock über die zu hohen Kosten relativierte Claudia Weishaar von der GUB: „Es ist niemand im Raum, der nicht von der Idee begeistert ist. Alle Bedingungen sprechen dafür. Sie müssen aber auch Verständnis für den Rat haben. Wir können nicht einfach 6000 Euro obendrauf packen.“
Man sei „aus einer anderen Welt“, in der die Prozesse anders laufen, so Neu. „Wir sind nicht gekommen, um zu sagen, dass wir das unbedingt so machen wollen. Wir können noch mal umrechnen und würden das noch mal präsentieren“, so die City-Managerin.