Sorgte es zu Beginn der Pandemie noch für Aufsehen, war in einer städtischen Einrichtung eine Corona-Infektion aufgetreten, ist das mittlerweile schon beinahe Gewohnheit. Alle Schulen und Kindertagesstätten hatten bereits mit Infizierten zu tun – und mit den entsprechenden Folgen.

Wie ist der Bedarf?

Das Rote Kreuz in Donaueschingen hat sich auf diese Situation eingestellt und will unterstützen. Aber wie sieht das konkret aus? „Wir haben mit den Kitas und der Stadt gesprochen, wie der Bedarf nach Corona-Teststellen aussieht“, erklärt Iris Gähme von der Bereitschaftsleitung des Roten Kreuzes.

Morgens schwierig

„In der Stadt bedienen wir drei Einrichtungen direkt“, erklärt Gähme. Das, so sagt sie, liege vor allem daran, dass man besonders nicht ausreichend Testpersonal zur Verfügung habe: „Ehrenamtliche Helfer sind eben beruflich auch noch gebunden. Da wird es besonders morgens schwierig.“

Iris Gähme bei einem Blutspendetermin in der Erich-Kästner-Halle im Juli 2020.
Iris Gähme bei einem Blutspendetermin in der Erich-Kästner-Halle im Juli 2020. | Bild: Wursthorn, Jens

Vor dem Kindergarten Pfiffikus in der Talstraße ist das Rote Kreuz morgens von 7.30 bis 8.30 Uhr, „zu der Zeit, wenn morgens die Kinder kommen“, so Gähme. Am Buchberg und bei der Kita Wunderfitz sei man schließlich am Nachmittag zu den Abholzeiten.

Mobiles Testen

Im Einsatz ist dabei die sogenannte mobile Teststation. Ein Kleinbus mit allem, das für Testungen gebraucht wird. Im Inneren ist eine kleine Theke aufgebaut: „Wir bieten Speichel-, Lolli- und Nasentests an“, erklärt Gähme. Rund um die Lollitests war es im Gemeinderat zu Diskussionen gekommen. Eine Elterninitiative hat deren Einsatz in den städtischen Donaueschinger Kindergärten gefordert, außerdem die Erlaubnis, die Kinder Zuhause zu testen.

Das Testangebot in Wolterdingen wird gerne in Anspruch genommen Die Helferin in Gelb: Beate Wicher mit Sabine Schieferbein (von links) ...
Das Testangebot in Wolterdingen wird gerne in Anspruch genommen Die Helferin in Gelb: Beate Wicher mit Sabine Schieferbein (von links) und Lea und Mara, Tessa und Nora mit Lena Werner. | Bild: Rotes Kreuz Donaueschingen

„Es gibt schon Eltern, die den Lollitest nehmen. Die Sache ist: die schmecken auch nicht gut“, sagt Gähme. Ihrer Erfahrung nach haben Kinder lieber den nasalen Test. „Nach den Lollis haben wir keine massive Nachfrage.“ Ähnliches wurde im Gemeinderat auch schon direkt aus den Kindertagesstätten berichtet. So berichtete die Leiterin der Kita am Buchberg, Heike Zerbe, dass die meisten Eltern auch hier auf nasale Tests zurückgreifen.

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Entlastung

Das Testangebot werde generell rege in Anspruch genommen: „Im Pfiffikus ist man besonders dankbar, weil jetzt kein extra Personal mehr abgestellt werden muss, um die Testung zu beaufsichtigen“, sagt Gähme. Ziel sei es gewesen, den Kitas hier Entlastung zu verschaffen. Gut angenommen werde auch die Testmöglichkeit an den Kaufmännischen- und Hauswirtschaftlichen Schulen (KHS) Donaueschingen. Hier gebe es in der Schule selbst Räume, in denen das Rote Kreuz zertifizierte Tests anbietet.

Testung in Wolterdingen

In Wolterdingen habe es bislang keine offizielle Teststelle gegeben. Als jedoch im katholischen Kindergarten Maria Frieden eine Fünf-Tages-Testung notwendig wurde – das passiert bei einem positiven Corona-Fall – kam die mobile Teststation auch dorthin: „Fast alle Kinder der Einrichtung waren in dieser Zeit dort.“ Und wie kam das bei den Eltern an? „Bombastisch“, beschreibt Gähme die Resonanz.

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Einrichtung soll selbst anfragen

Da sich das mobile Angebot des Roten Kreuzes rumspreche, kommen auch vermehrt Anfragen von Eltern, ob nicht auch vor anderen Einrichtungen eine Teststation vorbeikommen könne: „Wir möchten allerdings von der Einrichtung selbst angefragt werden – und nicht von den Eltern. Wir wollen da nämlich keine falschen Versprechungen geben, wenn das mit der Einrichtung nicht korrekt geklärt wird“, erklärt Gähme. Morgens sei das ohnehin schwierig, am Nachmittag einfach anzubieten.

Helfen kann jeder

Was notwendige Tester anbelangt, sei es 'schön, viel Unterstützung zu bekommen.' Mit mehr Testern, könnte das Angebot besser umgesetzt werden. Um bei einer Teststation mithelfen zu können, sei zudem keine Mitgliedschaft beim Roten Kreuz notwendig: 'Es sind viele dort, die bislang noch keine Berührungspunkte mit dem Roten Kreuz hatten. Für die gibt es dann eine entsprechende Einweisung.'