Was ist mit dem Reitturnier? Eine Frage, die sich in den vergangenen Wochen nicht leicht beantworten ließ. Doch nachdem selbst Musiknacht, Herbstfest und der Schwarzwaldzauber, der im Dezember hätte stattfinden sollen, abgesagt worden waren, ging kaum einer davon aus, dass die Veranstaltung wie geplant vom 13. bis zum 16. August im Schlosspark stattfinden würde. Doch während die städtische Internetseite bereits verkündete, dass das 64. Internationales Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier Donaueschingen 2021 stattfinden wurde, gibt es auf eventimsports.de immer noch Karten für das reguläre CHI-Reitturnier zu kaufen.
Doch drei Wochen vor dem eigentlichen Veranstaltungsauftakt äußert sich Turnierchef Kaspar Funke offiziell, was er genau plant und überrascht damit alle, die eigentlich schon davon ausgegangen waren, dass es in diesem Sommer keine Reitsportveranstaltung im Schlosspark geben wird. Es soll ein Turnier geben, doch nicht so, wie man es kennt. Schon mal das Datum wird sich ändern: Nun soll es zwei Wochen später – also vom 28. bis 30. August – stattfinden. Doch auch die Form wird eine andere. Springen und Fahren sind gestrichen, im Stadion wird es keine Veranstaltung geben. Der Fokus liegt in diesem Jahr einzig auf der Dressur – mit oder ohne Zuschauer, das ist noch die offene Frage.
Der Schlosspark bleibt dieses Jahr verwaist
„Wir haben lange überlegt, ob wir die Veranstaltung überhaupt machen können und auch wollen“, sagt der Turnierchef. Zu Beginn der Corona-Pandemie habe er noch die Hoffnung gehabt, dass sich bis August die Situation so normalisieren werde, dass das Turnier in seiner gewohnten Form realisierbar wäre. „Das war aber ein Trugschluss“, sagt Funke. Vor allem geht es um die Besucher, bei einer regulären Veranstaltung wären die Besucherströme kaum zu kontrollieren. Und 100 Aufpasser, um die Sicherheitsabstände durchsetzen zu können, sei keine Alternative. Zumal ja dann auch die Zahl der Personen dadurch automatisch ansteige. Und so soll der Schlosspark dieses Jahr verwaist bleiben.
„Wenn die Zahl der Infizierten wieder hochschnellt, dann ist das mein Risiko.“Kaspar Funke, Turnierchef
Auch die Brücke über die Brigach wird nicht aufgebaut. „So können wir auch den Zugang kontrollieren“, erklärt Funke, der nach eigenen Angaben nur „Sport auf hohem Niveau“ bieten will und Veranstaltungen mit ähnlichen Konzepten schon an den vergangenen Wochenende umgesetzt hat. Reiter, Betreuer, Pfleger, Richter – diese Personen sollen und müssen dabei sein. Ob es dann auch Zuschauer sind, das ist offen. „Es ändert sich wöchentlich etwas und wenn sich bis dorthin die Möglichkeit bietet, können wir auch schnell Klappstühle aufstellen.“ Doch ein gewisses Risiko besteht: „Wenn die Zahl der Infizierten wieder hochschnellt, dann ist das mein Risiko.“ Übersetzt heißt das, dass Funke der Veranstalter ist.
Die Stadt selbst hatte bereits vor Wochen alle Veranstaltungen, die die Reitturnier GmbH betreffen, abgesagt, weil Großveranstaltungen, wozu auch das Reitturnier zählt, bis Ende August verboten sind. Die Freude im Rathaus scheint groß, dass es nun konkrete Pläne gibt. „Es gab immer wieder Gespräch, in denen überlegt wurde, was möglich ist“, sagt Oberbürgermeister Erik Pauly. Es sei erfreulich, dass die Dressur in Vorbereitung der geplanten Europameisterschaft 2021 stattfinden könne. „Die Stadt wird Escon selbstverständlich unterstützen. Aber genauso selbstverständlich müssen auch die Corona-Bestimmungen eingehalten werden.“