Eine Nachricht, über die sich viele in Donaueschingen und Umgebung freuen: der Rote Hans, die Kultkneipe an der Sennhofstraße mit einer über hundert Jahre alten Geschichte, wird seine Türen wieder für Gäste öffnen. Seit Jahresbeginn sind die Türen des markant roten Hauses geschlossen, jetzt sollen sie sich bald wieder öffnen, am Donnerstag, 17. März, um 17 Uhr ist es soweit.
Veränderung
Wer die Sennhofstraße entlanggeht, der kann schon von außen eine Veränderung bemerken. Das Schild mit dem Wirtshaus-Namen über der Tür kommt in einer neuen Optik daher, der gelb-rote Schriftzug ist verschwunden und einem modernen Erscheinungsbild gewichen. Das ist durchaus Absicht, erklären der neue Pächter Giuseppe Luciano, sowie der Besitzer Hans-Peter Gaisser und seine Tochter Christina. Gemeinsam wolle man das Gasthaus weiter betreiben.
Mit Herzblut
Im Inneren hat sich mittlerweile einiges verändert: „Ab dem 17. Dezember 2021 war der Rote Hans zu, ab Januar ging es hier dann mit den Arbeiten los“, erklärt Christina Gaisser, die zukünftig für den Service verantwortlich sein wird. „Was hier verändert wurde, das geschah mit viel Herzblut und liebe zum Detail“, sagt Hans-Peter Gaisser: „Es ist alles anders, außer der Kachelofen und die Theke.“ So fällt der Blick etwa auf die roten Tischtücher mit dem bestickten Schriftzug Zum Roten Hans.
Familie Gaisser
Was nicht anders ist: Über all die Jahre blieb das Gasthaus im Besitz der Familie Gaisser. Christina Gaisser ist Urenkelin des ersten Wirtes Johann Gaisser: „Er war Pferdehändler und Wirt.“ Und vor allem, das betont sein Enkel Hans-Peter Gaisser: „ein Original.“ Und so war in dem roten Gebäude immer für Atmosphäre gesorgt,

1893, zu Gründung – und jetzt soll es auch wieder welche geben: „Wenn die nicht aufkommt, dann kommen keine Leute“, sagt Gaisser. Den Kontakt zu den Gästen zu suchen und aufzubauen, das sei daher besonders wichtig: „Die Leute sollen sich hier daheim fühlen.“
Frühere Pächter
Keine leichte Zeit
„Die Vorgänger hatten eine schwierige Zeit“, sagt auch Besitzer Gaisser. Er lobt den Einsatz, den Familie Thielsch gezeigt habe: „Sie hatten auch für schwierige Situationen immer eine Lösung parat.“ So etwa auch die Bewirtung im nahen Reitstall des Fürstenhauses.

Dort dufte der Hans unter freiem Himmel öffnen und bewirten, durch Erlaubnis aus dem Fürstenhaus zu Fürstenberg. Dennoch habe es viele Verluste gegeben: „Es wurde geplant und entsprechend eingekauft. Dann kam Corona. Dafür haben sie es bravourös gemeistert“, sagt Gaisser.
Es wird nicht mehr geraucht, dafür gegessen
War der Rote Hans über etliche Jahre eine Raucherkneipe, so hat sich das nun geändert. Der Frühschoppen am Sonntag soll erhalten bleiben. Auch gibt es eine „schöne, kleine und frische Speisekarte“, sagt Christina Gaisser. Bis auf die Fasnet und ein Vesper hat es das im Roten Hans zuletzt 1975 gegeben. Von Flammkuchen über Pizza, Wurstsalat und Schnitzel können sich Gäste jetzt stärken, so Pächter Luciano. Er selbst wird mit seiner Mutter im Gebäude selbst auch wohnen.
Mehrere Interessenten
Interessenten, um das Kultlokal weiterzuführen habe es mehrere gegeben, sagt Gaisser: „Einen Stillstand gibt es hier nicht.“ Hinsichtlich der langen Geschichte sei das auch eine Art Verpflichtung und „auch schön.“ Ein gastronomischer Neustart sei üblicherweise nie ganz einfach, in diesem Fall könne Guiseppe Luciano auf Unterstützung zurückgreifen – und Ruf und Ansehen des Roten Hans in Donaueschingen.
Geburtstag steht an
Und immerhin steht im kommenden Jahr auch wieder eine große Feier an: 2023 wird der Rote Hans 130 Jahre alt. Das soll auch entsprechend gefeiert werden, ist man sich sicher: „Wie genau, das werden wir noch sehen. Wir wissen ja noch nicht, wie es bis dahin aussieht“, sagt Christina Gaisser.