Und schon liegt es wieder hinter uns, das bereits zweite Corona-Weihnachtsfest. Gerade in einer der umsatzstärksten Zeiten treffen die Auswirkungen den Einzelhandel und die Gastronomie einmal mehr mit voller Wucht. Wenigstens bleibt Geschäftstreibenden bis dato ein Lockdown – wie noch im vergangenen Jahr – erspart. Doch wie war eigentlich das Weihnachtsgeschäft?
Parfümerie Butta
Andrea Schneider von der Parfümerie Butta zeigt sich trotz aller Hygiene- und Beschränkungsvorschriften aufgrund der Pandemie doch einigermaßen zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft. „Die Kundschaft ist uns treu geblieben und arrangierte sich sehr gut mit den 2G-Regeln.“
Einige Kunden bevorzugten ihr zufolge auch den Abholservice direkt vor dem Geschäft. „Wir brachten die Ware dann einfach vor die Türe, wo die Kunden ihre Einkäufe in Empfang nehmen konnten, ohne den Laden betreten zu müssen“, so Schneider. „Es liefen auch sehr viele Gutscheine über die Ladentheke, trotz allem kein Vergleich mit 2019. Aber dennoch wieder viel besser als Weihnachten 2019, als wir kurz vor Heiligabend den Lockdown bekamen.“
Högermann & Kox
Silvia Diller von der Outlet-Boutique Högermann & Kox berichtet ebenfalls von weniger Kundschaft vor den Weihnachtstagen als noch im Jahr 2019. „Wir haben zwar nach dem Lockdown vom vergangenen Jahr im Internet eine Art Modenschau online geschalten, und auch einen Internetshop, aber im Bekleidungssegment wollen die Kunden die Ware anprobieren und schauen, ob alles passt, und ob es auch gefällt“, erklärt Diller.
Die Kunden, die da waren, hätten sich jedoch sehr gut arrangiert mit den Vorschriften, „alle trugen ihre Masken und hatten ihre 2G-Dokumente auch immer griffbereit“. Diller fügt hinzu: „Ein weiterer Nachteil für den Innenstadthandel waren auch die fehlenden Touristen um die Weihnachtszeit, die auch gerne mal durch die Läden bummeln.“ Wegen all diesen Konsequenzen war die Filiale dann an Heiligabend auch geschlossen, berichtet sie.
Buchhandlung Osiander
Beim Buchhändler Osiander waren im Dezember ebenfalls weniger Kunden. „Allerdings hatten wir einen stärkeren November als noch 2020“, weiß Elena Matt. Dementsprechend fielen auch weniger Beratungen und Fragen der Kunden an, „was wir deutlich im Vergleich zu den Vorjahren merkten“.
Wenigstens sei auch hier Click-and-Collect genutzt worden. „Unser Fahrradkurier, der die Waren den Kunden vor die Haustüre brachte, wurde gut angenommen. Und auch die Kundschaft schien gut über die aktuellen Maßnahmen zum Coronaschutz aufgeklärt, alle hatten stets Mundschutz, Impfausweise oder Test griffbereit.“
Intersport Denzer
Der Sportartikelfachmarkt Intersport Denzer verzeichnete weniger Geschäft in der Vorweihnachtszeit. „Allerdings hatten wir vor Weihnachten Glück mit dem Schnee, sodass schon der eine oder andere Wintersportartikel mehr gekauft wurde“, erzählt Katja Denzer-Krause.
„Doch jetzt nach Weihnachten haben wir wieder kräftiges Tauwetter, das unserem Geschäft in dieser Jahreszeit nicht gerade zuträglich ist, genauso die nicht stattfindenden Skikurse der Skiclubs.“
Dennoch seien die Kunden auch vor Weihnachten gekommen, um Sportartikel zu kaufen. „Die Leute müssen ins Geschäft kommen, denn die Sportartikel müssen passen“, so Denzer-Krause. „Sei es der Lauf-Ski oder Kickschuh, das muss man einfach anprobieren.“ Wo man die Kundschaft jedoch sehr vermisst habe, sei in der Filiale in Hüfingen, wo fast ausschließlich Mode verkauft wird. „Hier merkten wir den Rückgang doch sehr stark.“
Bräustüble
Schwer gebeutelt zeigt sich neuerlich die Gastronomie, allein schon wegen der zahlreich ausgefallenen Weihnachtsfeiern aufgrund der Kontaktbeschränkungen. „Bei uns geht es normalerweise schon im November mit den Weihnachts- und Firmenfeiern los, hier fehlten uns dieses Jahr 70 Prozent“, berichtet Swen Kuttruff. „Vor allem waren viele Reservierungen schon da, die dann kurzfristig abgesagt wurden und so eine Disposition mit Personal und Waren sehr schwierig machte“, berichtet der Gastwirt weiter.
Auch das Geschäft an den Weihnachtsfeiertagen hinkte hinter dem Gewohnten hinterher, „und natürlich die ganzen Ausflugsbusse mit Touristen, die wir ansonsten gerade zu dieser Zeit in Donaueschingen haben, sind komplett weggeblieben“. Aktuell macht das Bräustüble sogar eine Mittagspause von 14 bis 17.30 Uhr, verrät Kuttruff.