Furtwangen Jasmin Schwer ist 22, kommt aus Rohrbach – und ist zur Jahrgangsbesten in ihrer Ausbildung zur Landwirtin gekürt worden. Vor etwa einem halben Jahr hat sie ihre dreijährige Lehre in der Landwirtschaft beendet und hat dem SÜDKURIER nun erzählt, wie ihre Ausbildung verlief, wie ihre Zukunftspläne aussehen und was ihr die Arbeit zwischen Stall und Feld bedeutet.
Drei Jahre lang hat Jasmin Schwer viel über die Landwirtschaft gelernt – theoretisch wie auch praktisch beim Anpacken in Grünland- und Ackerbaubetrieben. Dabei ist die Arbeit in der Landwirtschaft schon viel länger Teil ihres Lebens, denn ihre Eltern kommen selbst von Milchviehbetrieben, wo sie von klein auf mitgeholfen hatte.
Das gewisse Etwas
Dennoch hat sie sich nach der Schule nicht direkt für die Landwirtschaft entschieden. „Ich habe erst eine andere Ausbildung gemacht, aber mir hat immer dieses gewisse Etwas gefehlt, dass ich in der Landwirtschaft immer gefühlt habe“, erzählt die 22-Jährige. Ihr Vorwissen hatte sie hauptsächlich im Bereich reiner Grünlandbetrieben, doch in der Ausbildung ging es auch viel um Ackerbau. „Aber immer mit Milchvieh, das kenne ich auch schon gut durch meine Eltern und das hat mir immer am meisten Spaß gemacht. Aber es war auch sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich da jeder arbeitet. Ackerbau war Neuland, aber auch super interessant“, meint sie.
Die Rohrbacherin erklärt, dass sich das erste Lehrjahr nur auf Theoretisches bezieht. Dafür geht es ausschließlich in die Berufsschule. Ab dem zweiten Jahr geht es dann in den Betrieb, in dem das gewonnene Wissen angewendet wird. „Im Stall die Tiere versorgen – das ist eigentlich immer das Erste, was man macht. Abends hat der Tag auch immer mit dem Stall geendet – wenn die Tiere versorgt waren, hatte man auch selbst danach Feierabend“, beschreibt Jasmin Schwer einen klassischen Arbeitstag.
Die Abschlussprüfung beinhaltete neben dem theoretischen Teil, in dem das Wissen abgefragt wurde, auch praktische Aufgaben. Laut der Jahrgangsbesten muss man hierbei im Vorhinein seinen Schwerpunkt auswählen, um spezielle Aufgaben zu erhalten. Ein Teil des Praktischen sei im tierischen Bereich, und der andere Teil müsse im Pflanzenbau erfüllt werden, erklärt Jasmin Schwer. „Im Pflanzlichen war ich im Grünland und musste ein Aufwuchsbild teilen, also wie viel es wovon gibt, ein Mähwerk einstellen und auch selbst ein Stück mähen. Und im Tierischen war ich vor allem im Jungviehstall und musste den Wachstumszustand beurteilen, die Fütterung bestimmen. Das hauptsächlich bei Rindern“, erzählt sie von ihrem Praxisteil.
Aktuell der Techniker
Die Rohrbacherin erzählt, dass sie derzeit ihren Techniker macht, dieser sei mit dem Meister vergleichbar. „Der geht zwei Jahre, ich habe das erste halbe Jahr schon geschafft. Danach würde ich auch gerne im Praktischen arbeiten, aber da wir keinen Betrieb daheim haben, wird das wohl auch erstmal schwierig werden. Ich werde auf jeden Fall auf dem Hof arbeiten, einfach weil die Arbeit mit den Tieren mir so viel Spaß macht. Der tierische Bereich ist auch der Bereich, der mir mehr Spaß macht“, spricht sie von ihren Zukunftsplänen. Denn wenn eine Sache in den vergangenen drei Jahren nicht verloren gegangen ist, dann ist es ihre Leidenschaft für den Beruf.
Abschließend erzählt Jasmin Schwer: „Ich bin immer noch total wissbegierig, das braucht man aber auch in der Landwirtschaft. Der Beruf ist nicht so beständig, man muss immer schauen, dass man auf Fortbildungen geht, um gut dabei zu bleiben. Ich weiß natürlich jetzt viel mehr, aber man merkt auch, wenn man mal im Thema drin ist, wie komplex das Ganze ist. Ob im pflanzlichen oder tierischen Bereich. Es macht mir aber trotzdem total viel Spaß und ich würde mich immer wieder dafür entscheiden.“