Zu einem Infektionsausbruch mit dem Corona-Virus ist es in der Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe gekommen. Die Nachsorgeeinrichtung für schwer onkologisch und kardiologisch erkrankte Kinder und Jugendliche schließt deshalb für einige Tage ihre Türen.
Wie der ärztliche Leiter der zwischen Furtwangen und Schönwald gelegenen Reha-Klinik, Siegfried Sauter, informiert, wurde am Dienstagmorgen bekannt, dass zwei Patienten und ein Familienangehöriger am Montagabend und Montagnacht Symptome entwickelt hatten, wie sie auch typischerweise bei einer Corona-Infektion auftreten können, nämlich leichtes Fieber, Husten und Gliederschmerzen.
Nachdem ein Schnelltest eine Corona-Infektion bestätigt hat, standen am Dienstag Testungen bei allen aktuell 130 Patienten und Familienangehörigen an, ebenso bei den etwas über 100 Mitarbeitern. Das Resultat: Bei insgesamt sieben Personen, davon drei Patienten und vier Familienangehörigen, wurde eine Corona-Infektion nachgewiesen. Wie Sauter anmerkt, seien die Symptome bei den Betroffenen mild, keiner von ihnen habe bislang eine spezielle medizinische Behandlung gebraucht.
Die Nachricht über diesen ersten Corona-Ausbruch in der Nachsorgeklinik hatte Konsequenzen: Die drei Familien mit positiv getesteten Personen wurden isoliert und nach Hause geschickt, schildert Sauter den Ablauf. Die eigentlich noch bis kommenden Dienstag laufende Reha für die derzeitige Patientengruppe wurde vorzeitig beendet, somit mussten auch alle anderen Patienten und deren Angehörige nach Hause in Quarantäne. Die letzten reisen am Freitag ab, so Sauter. Und am Freitag schließt die Einrichtung auch ihre Türen – jedoch nur für einige Tage. Der ärztliche Leiter geht davon aus, dass wie geplant die nächste Reha-Gruppe mit Patienten und Angehörigen am Mittwoch in der Einrichtung begrüßt werden kann.
Die Zeit dazwischen werde für eine besonders gründliche Reinigung und Desinfektion genutzt, außerdem werde am bestehenden Hygiene-Konzept weiter gefeilt. Das sei mit 17 Seiten schon recht umfangreich und beinhalte Maßnahmen, die genügend Abstand „in allen Bereichen“ ermöglichen sollen. So wurden Gruppenaktivitäten in größere Räume verlegt oder auf mehrere Termine verteilt, um die Gruppengröße verkleinern zu können. Ein Teil der Familien speist in ihrem Wohnbereich, um mehr Platz im Speisesaal zu schaffen. Eine wichtige Säule sind auch die Tests, die bereits vor Reha-Antritt gemacht werden müssen. So seien schon Corona-positive Patienten gar nicht erst in die Katharinenhöhe gekommen und hätten ihre Reha verschieben müssen.
So ausgefeilt das Hygienekonzept auch ist, eine 100-prozentige Sicherheit vor einer Infektion gibt es nicht, merkt Sauter an. Und darauf würden die Patienten mit ihren Familien auch im Vorfeld hingewiesen. Ein Lob spricht er auch der aktuellen Reha-Gruppe aus. Die Nachricht von den jüngsten Corona-Infektionen hätten alle gefasst aufgenommen.
Es sei das erste Mal zu solch einem Corona-Ausbruch in der Katharinenhöhe gekommen. Vorbeugend habe es im vergangenen Jahr im April und Mai auch keine Reha in der Einrichtung gegeben. Damals habe die erste Infektionswelle in Deutschland gewütet und es wenig Erfahrungen gegeben, wie sich das Virus auf onkologisch vorerkrankte Kinder auswirke. Vorsorglich sei die Reha deshalb für die zwei Monate ausgesetzt worden, bevor die Katharinenhöhe im Juni ihre Arbeit wieder aufnahm. Mittlerweile habe sich gezeigt, dass auch Kinder, die immununterdrückende Medikamente einnehmen müssten, in der Regel gut klar kämen mit einer Corona-Infektion.
Die Impfung spielt für Sauter eine Schlüsselrolle, damit das Virus seine Bedrohlichkeit verliert. Die Mitarbeiter der Katharinenhöhe seien zum größten Teil geimpft. Er geht davon aus, dass auch immer mehr Patienten und Familienangehörige, die zur Reha kommen werden, den Impfschutz mitbringen. Auch das reduziere natürlich die Gefahr eines Corona-Ausbruchs.