Furtwangen Den Zustandsbericht der städtischen Straßen legte Bauhofleiter Mathias Fehrenbach vor, teils unterstützt vom Straßenbauexperten Jan Kaltenbach – letzterer erläuterte die möglichen Verfahren zur günstigen Auffrischung maroder Straßen. Insgesamt 118 Straßenkilometer gelte es in Furtwangen und den Ortsteilen zu erfassen, was heute über ein Kamera-Verfahren möglich sei, wobei alle vier Meter ein Bild entstehe. Ende März habe er die letzte Befahrung vorgenommen. Danach werden über eine spezielle Software die Straßen in verschiedene Zustandskategorien eingeteilt.

„Laut dieser Analyse sind 25,3 Prozent unserer Straßen im schlechtesten Zustand Rot“, erklärte Fehrenbach. Allerdings habe die App Schwächen, so seien die Ergebnisse unterschiedlich, je nachdem, ob die Straße feucht sei oder ob es Schattenwurf oder andere Hindernisse gebe.

Derzeit liegen zwei Angebote vor, eines mit 183.000 Euro für die Rabenstraße, bei der Roland Thurner von der UL-Fraktion auch die Reparatur der Seitenstreifen anmahnte, zum zweiten eines mit 33.000 Euro für die Albert-Schweitzer-Straße, wo jedoch nur punktuell mit dem so genannten Patch-Verfahren gearbeitet werde. Auch der Bauhof selbst werde mit seinem Patcher arbeiten, allerdings vor allem um Schächte herum. Er rechne mit rund sechs Wochen, die seine Truppe zum Unterhalt der Straßen brauche. Zusätzlich nahm man die Eichendorffstraße sowie die Straße am Ilben auf und die Empfehlung, auch die Zufahrtsstraßen genauer zu betrachten. Thurner wies auch auf große Unebenheiten im Bereich der Sparkasse hin – die wolle aber der Bauhof richten.

Beim Patch-Verfahren handelt es sich um eine maschinelle Sanierung. Es sei eine Methode zur schnellen und kostengünstigen Reparatur von Straßenschäden wie Schlaglöchern, Frostaufbrüchen und Rissen – aber auch zur Vorarbeit zu einer Oberflächenbehandlung. Dabei wird die Schadstelle mit einem Bitumenemulsion-Splitt-Gemisch verfüllt. Das Patch-Verfahren ist besonders effektiv, da es eine schnelle Befahrbarkeit der reparierten Stellen ermöglicht.

Die Rabenstraße werde jedoch nur saniert und soll danach wieder zehn bis 15 Jahre halten – mit einer Maßnahme, die früher als Dünnschicht- oder Splitt-Verfahren bekannt war. Heute werde dabei etwas anders verfahren. Zunächst werde eine Bitumen-Splitt-Schicht aufgetragen, die dann abgesplittet werde. Durch den laufenden Verkehr soll diese Splittschicht weitgehend eingefahren werden. Danach werde der Restsplitt abgekehrt und es folge eine weitere Auftragung. Dabei werde die gesamte Fahrbahn versiegelt. Um die Haltbarkeit zu erhöhen, werde heutzutage gereinigter Splitt ohne Staubbeimengungen verwendet, so Fehrenbach. Zusammengerechnet seien 647.000 Euro für den Straßenunterhalt im Haushalt 2025 eingestellt, wie Finanzchef Marcel Dold vorrechnete. Zwar seien diese in verschiedene Titel unterteilt, diese seien jedoch untereinander auswechselbar, lediglich 27.000 Euro für eine Gehwegsanierung seien gebunden.

Die Empfehlung an den Gemeinderat hieß, die genannten Sanierungsmaßnahmen soweit als möglich anzugehen und zugleich Vorschläge für die Folgejahre – mit einem ähnlichen Budget – zu erarbeiten, um eine Systematik in die Straßenunterhaltung zu bringen, wie Bürgermeister Josef Herdner dem Gremium vorschlug.