Gütenbach – Den Feuerwehr-Bedarfsplan für die kommenden fünf Jahre hat der Gemeinderat von Gütenbach beschlossen. Interessant waren dabei die Ausführungen von Kommandant Martin Merz zum aktuellen Stand bei der Feuerwehr sowie zu den geplanten Anschaffungen. Derzeit hat die Feuerwehr Gütenbach 61 Mitglieder. Davon sind 36 in der aktiven Mannschaft. Dazu kommen elf Jugendliche in der Jugendfeuerwehr sowie 15 Mitglieder in der Altersabteilung.

Bei dieser Auflistung wurde ein Problem deutlich: Von den 36 aktiven Einsatzkräften sind in der Regel tagsüber nur neun in Gütenbach anwesend. Entscheidend ist, wieviele von ihnen innerhalb von zehn Minuten an der Einsatzstelle sein können. In 90 Prozent der Fälle sind nach der Statistik der vergangenen drei Jahre tagsüber sechs und damit eine Staffel, in 60 Prozent der Fälle sogar neun Feuerwehrleute verfügbar, was als Löschgruppe gilt.

Diese Mannschaftsstärke sei ausreichend für einen ersten Einsatz. Aber tagsüber wird automatisch bei einem Alarm eine zweite Löschgruppe aus Furtwangen mit einem Löschfahrzeug alarmiert, die etwa fünf Minuten später am Einsatzort eintrifft. In der Zeit von 17 bis 7 Uhr sowie am Wochenende ist bereits in 95 Prozent der Fälle die erste Löschgruppe mit neun Feuerwehrleuten innerhalb von zehn Minuten am Einsatzort, fünf Minuten später dann eine zweite Mannschaft in 90 Prozent der Fälle vor Ort, dies zeigte die Einsatzstatistik auf.

In Gütenbach ist der Schlauchwagen für das obere Bregtal mit 2000 Metern Schlauch stationiert, was gerade in Gütenbach und den Nachbarorten bei den vielen außenliegenden Anwesen von besonderer Bedeutung ist. Eine Drehleiter befindet sich in Furtwangen. In Gütenbach gibt es kein Gebäude, bei dem nach der Baugenehmigung ein zweiter Rettungsweg über die Drehleiter sichergestellt werden muss. Weitere Unterstützung kann jederzeit von Furtwangen (etwa zwölf Minuten Anfahrt) oder von Simonswald (15 Minuten) angefordert werden. Weitere Spezialkräfte können dann von außerhalb angefordert werden.

Die Gütenbacher Feuerwehr hat fünf Gruppenführer (davon sind tagsüber an Werktagen zwei im Ort anwesend), 13 Maschinisten mit Führerscheinklasse C (tagsüber fünf) und 14 Atemschutzgeräteträger (tagsüber drei). In den vergangenen drei Jahren gab es 17 Einsätze für die Feuerwehr, davon 14 in Gütenbach und drei in Nachbarorten. Den größten Anteil machten technische Hilfeleistungen mit 45 Prozent aus, gefolgt von Brandeinsätzen mit 35 Prozent.

Wichtig war auch die Aufstellung der Fahrzeuge. Die Feuerwehr verfügt über einen Kommandowagen, der vom Förderverein der Feuerwehr zur Verfügung gestellt wird. Außerdem gibt es den Schlauchwagen sowie einen Mannschaftstransportwagen, in Dienst gestellt 2014. Hier rechnet man mit einem notwendigen Ersatz im Jahr 2034.

Taktische Überlegungen bestimmen die nächsten Anschaffungen: 2028 soll das Tanklöschfahrzeug durch ein HLF ersetzt werden, das sowohl Ausrüstung für den Brandeinsatz als auch für technische Hilfe bei Unfällen an Bord hat. Im Einsatz soll es als erstes Fahrzeug bei Einsätzen ausrücken. Das bisherige Löschfahrzeug soll 2038 durch ein MLF, also ein etwas kleineres Löschfahrzeug, ersetzt werden. Dabei machte Merz auf Anfragen aus dem Gemeinderat deutlich, dass man lange vorausplanen müsse: Von der ersten Antragstellung bis zu Zuschuss und Lieferung könnten leicht drei Jahre vergehen. Dabei sollte die Beschaffung mit einem Rahmenvertrag gemeinsam mit anderen Wehren erfolgen, was mit einem wesentlich höheren Zuschuss verbunden sei.