Gütenbach – Ohne wesentliche Änderungen hat der Gemeinderat einstimmig den Gütenbacher Haushalt beschlossen. Angehoben wurde nur, wie schon im Herbst vorgeschlagen, die Gewerbesteuer von 360 auf 380 Prozent.
Deutlich wurde vor allem, wie schon vom Landratsamt festgestellt, dass der Haushalt weiter konsolidiert werden muss. Dazu gehören weitere Einnahmen wie beispielsweise durch die höhere Gewerbesteuer. Vor allem wird es durch Kreditaufnahmen in diesem Jahr eine deutliche Steigerung der Verschuldung der Gemeinde von etwa 4,5 Millionen Euro auf mehr als sieben Millionen Euro geben. Künftig wird die Belastung für den Haushalt wieder sinken. Darüber hinaus ist Bürgermeisterin Lisa Hengstler zuversichtlich, dass der in diesem Jahr erstmals negative Ergebnishaushalt spätestens in drei Jahren wieder positiv abschließt. Das ist von Bedeutung, da negative Ergebnisse für bis zu drei Jahre auf das Folgejahr übertragen werden können. Erst dann müsste zur Deckung des Minusbetrags das Gemeindevermögen herangezogen werden.
Michael Eschle fragte bei dieser hohen Kreditaufnahme nach der künftigen Pro-Kopf-Verschuldung: Bei der aktuellen Einwohnerzahl von 1060 Bürgern laut Zensus steigt die Verschuldung von 4245 Euro pro Kopf auf 7288 Euro.
Im Detail vorstellen konnte Bürgermeisterin Lisa Hengstler mehrere Positionen, mit denen das Defizit im Ergebnishaushalt noch einmal um 217.000 Euro gesenkt werden konnte: Dazu gehörten Verbesserungen bei der Einkommensteuer und Umsatzsteuer, die Rückerstattung der Umsatzsteuer für die Mehrzweckhalle nach der Umwandlung in eine BGA und der Verkauf der Schneefräse. Auch die in der Sitzung beschlossene Erhöhung der Gewerbesteuer, höhere Einnahmen aus der Miete und neu aus der Stellplatzvermietung und eine Erhöhung des Holzeinschlags von 1000 auf 1500 Festmeter sorgen für ein besseres Ergebnis.
Man müsse sich aber auch im Klaren sein, so Lisa Hengstler, dass die Überschüsse aus den Vorjahren nun endgültig aufgebraucht seien. Unter anderem würden sich Grundstücksverkäufe auf den Wirtsbuck natürlich positiv auswirken. Es stehen aber in diesem Jahr auch große Aufgaben an, wie der Abschluss beim Gemeindezentrum oder ein neues Feuerwehrfahrzeug.
Positiv bewertet Hengstler ausdrücklich etwa die Ideen für die Dorfentwicklung, wo in Kürze in Kooperation mit der Sozialstation der Mittagstisch eingerichtet wird. Nicht zuletzt stellte sie den Gemeinderäten eine Liste vor, wie der Haushalt weiter konsolidiert werden kann, auch wenn man nicht viele Stellschrauben habe. Einige Vorschläge wurden schon in den vergangenen Jahren angepackt, wie die Umstellung auf LED-Beleuchtung in der Schule oder auf den Straßen.