Furtwangen – Erhard Gwosch ist Integrationsbeauftragter der Stadt. Dieser Tage war er zur Berichterstattung in die Sitzung des Gemeinderats eingeladen.
Neben interessanten Statistiken gab er vor allem Einblicke in die tägliche Arbeit, die er und seine Mitarbeiterinnen vom Flüchtlings- und Integrationsmanagement leisten. Laut Vorlage leben – Stand Oktober 2024 – 176 Flüchtlinge in der Stadt. Davon bilden Syrer mit 30,7¦Prozent, Afghanen mit 29¦Prozent sowie Schutzsuchende aus der Türkei mit 15,3¦Prozent die größten Gruppen.
In der genannten Zahl nicht enthalten, erläuterte Gwosch, seien die Kriegsflüchtlinge – meist Familien – aus der Ukraine. Sie besäßen einen gesonderten Status. Eines der größten Probleme vor Ort sei die Beschaffung von Wohnraum für die nach einem besonderen Verteilungsschlüssel Zugewiesenen. Aktuell habe die Stadt 17¦Wohnungen angemietet.
Neben der Bürokratie, die einen gewissen zeitlichen Aufwand für die Helfer erfordere, hätten die Neuankömmlinge natürlich auch viele Fragen über das Leben in dem für sie fremden Land. Zumindest in der ersten Zeit bräuchten sie bei Behördengängen – etwa bei der Anmeldung ihrer Kinder in der Schule oder im Kindergarten – Hilfe und Unterstützung. Damit Integration jedoch überhaupt eine Chance habe, sei für die Flüchtlinge das Erlernen der deutschen Sprache unverzichtbar. Doch bei Wartezeiten von bis zu zwei Jahren für einen Deutschkurs zeige sich hier, so Erhard Gwosch, ein großes Problem.
Sprachcafé eine gute Unterstützung
Ebenso bei der behördlichen Bestimmung, dass nur Fachkräfte mit Zertifikat Deutschunterricht abhalten dürften. Da biete das Sprachcafé, in dem sich ehrenamtliche Helfer engagierten, eine unverzichtbare Unterstützung.
Bürgermeister Josef Herdner lobte das Engagement der Freiwilligen als wertvolle Hilfe bei den Bemühungen der Kommune, die ihr zugewiesenen Flüchtlinge gut zu versorgen und zu integrieren. Ähnlich äußerten sich Stadträte aus allen Fraktionen.