Furtwangen – Stehenden Beifall erhielten die Schauspieler der Laienspielgruppe Linach für ihre gelungene Aufführung des Stücks „Doppelt läbe hebt besser“. Das begeisterte Publikum spendete auch während der Vorstellung heftigen Szenenapplaus. Die alemannische Mundartfassung des Stücks schrieb Florian Klausmann. Und so konnte er zusätzlich so manchen Lokalkolorit einbauen.

Unter den Zuschauern konnte der Vorsitzende des Harmonikavereins Linach, Ferdinand Kreuz, auch die Landtagsabgeordnete Martina Braun sowie ihren ehemaligen Kollegen Karl Rombach begrüßen, ebenso Gütenbachs Bürgermeisterin Lisa Hengstler, Ortsvorsteher Robert Müller und Pfarrer Harald Bethäuser, die wie die weiteren Gäste gebannt das Geschehen auf den Brettern, die die Welt bedeuten, verfolgten.

Auf der Bühne gab es gleich zwei Wohnungen – die eine befand sich in Furtwangen und die andere in Simonswald. Hier glänzten Annette und Norbert Straub mit ihrem Däler-Dialekt. Zwei Wohnungen brauchte es, da in jeder eine der Ehefrauen von Hans Schmidt (Florian Klausmann) wohnte: Maria Schmidt (Barbara Dotter) in Furtwangen und Barbara Schmidt (Annette Straub) in Simonswald.

Hans Schmidt baut sich ein gut durchorganisiertes Konstrukt auf. Er gibt sich als Taxifahrer im Schichtbetrieb aus, kann aber vom Geld seiner Frauen leben und so auch entsprechend Zeit mit ihnen verbringen. Hierfür hat er einen exakten Stundenplan.

Doch als Hans Schmidt einen Unfall hat, kommt dieser Plan ins Wanken. Und nach und nach bilden sich weitere Lügenkonstrukte, die immer kurz davor sind, zusammenzubrechen. Aber sein treuer Freund Sepp Maier (Armin Dorer) unterstützt ihn, das Lügengebilde immer weiter aufzublähen. Zeitungsreporterin Klara Klaiber (Roswitha Straub) sorgt dann dafür, dass das alles publik wird. Die beiden Kommissare Fehrenbach (Stefan Braun) und Winterhalter (Norbert Straub) haben hier so manche Frage zu klären. Hinzu kommt noch der schwule Nachbar von Barbara Schmidt, Boris Frank. In unnachahmlicher Weise: Julian Straub.

Für die Maske sorgten Tanja Dorer und Christine Müller. Neben seiner Arbeit als Autor und Regisseur hatte Florian Klausmann eine große Rolle. Er selbst meinte, es sei eines der schwierigsten Theaterstücke gewesen, die die Linacher je gespielt haben. Er selbst hatte mehr als 500 Einsätze und Armin Dorer fast die gleiche Anzahl. Selbst die restlichen Spieler hatten so viele wie in anderen Stücken die Hauptrollen. Durch die vielen kurzen Einsätze war die Darstellung sehr schnell. Dennoch konnte das Publikum durch die gute schauspielerische Darbietung bestens folgen.

Dass es keine Aussetzer gab, war Souffleuse Andrea Dorer zu verdanken. Sie war nicht im Kasten vor der Bühne, sondern hinter der Bühne. Von dort aus konnte sie die Aufführung mit einer Webcam verfolgen und den Schauspielern – sofern notwendig – mittels Kopfhörer einflüstern.