Furtwangen/Gütenbach – Der Bau von zwei Photovoltaik-Anlagen in Linach und die Erweiterung der naturnahen Campingflächen beim „Wilden Michel“ machen Änderungen des Flächennutzungsplans erforderlich. Nun lagen die Projekte bei einer Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft auf dem Tisch.
Für den Solarpark Wehrleshof Linach hat der Gemeinderat Furtwangen im vergangenen Jahr die Aufstellung eines Bebauungsplans und damit die punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen. Die EnBW will auf zehn Hektar eine Photovoltaik-Anlage errichten. Für die Aufstellung des notwendigen Bebauungsplans muss als Voraussetzung der Flächennutzungsplan geändert werden. Statt der bisherigen landwirtschaftlichen Fläche soll eine Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung Solarenergie ausgewiesen werden. Die genauen Vorgaben für das Bauvorhaben erfolgen dann im Bebauungsplan der Stadt Furtwangen.
Jörg Markon aus Gütenbach fragte an, ob die Fläche dann auch eingezäunt wird. Johannes Laule vom Bauamt hält dies für wahrscheinlich. Ein bestehender Weg wird als Zufahrt aber weiterhin erhalten ebenso wie ein Biotop. Auch die Einspeisung, so die Anfrage, ist geregelt. Allerdings müssen, was Bürgermeister Josef Herdner bestätigte, voraussichtlich Leitungen ertüchtigt werden. Diese ganzen Details werden im Bebauungsplanverfahren genauer definiert.
Photovoltaik auf 7,8 Hektar
Die beiden anderen Projekte in Linach wurden nun mit dieser Beratung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Beim Kleiserhansenhof in Linach soll eine Agri-Photovoltaikanlage durch die „Green Energy 3000“ auf einer Fläche von 7,8 Hektar entstehen. Bei Agri-PV wird durch spezielle, auf Masten errichtete Modulen ermöglicht, dass gleichzeitig mit der Strom-Produktion das Gelände weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Hier soll eine Sonderbaufläche Agri-PV ausgewiesen werden. Die weiteren Beschlüsse, vor allem auch die parallele Aufstellung des Bebauungsplans, werden in der Folge im Gemeinderat und im Ortschaftsrat beraten. Die Kosten für die Verfahren bei diesen beiden Anlagen werden jeweils vom Betreiber übernommen.
Ebenfalls neu ist das Projekt des „Wilden Michel“ in Linach. Schon mehr als 50 Jahre existiert beim Michelhof ein Zeltplatz. Dieser Campingplatz wird inzwischen sehr rege genutzt. Die Flächen sind ausgeschöpft. Beim Konzept des naturnahen Campings ist eine Verdichtung auf dieser Fläche nicht möglich, so dass eine Erweiterung erforderlich ist. In der Planung sind neue Stellplätze, andere Möglichkeiten wie Jurte oder Bubble-Tent, eine Erweiterung der Veranstaltungsfläche und neue Parkplätze vorgesehen.
Das ganze Gelände liegt im Außenbereich der Stadt Furtwangen. Zur Sicherung des Bestands und als Genehmigungsgrundlage für diese Erweiterungspläne muss der Flächennutzungsplan geändert und in der Folge ein Bebauungsplan erstellt werden.