Furtwangen – Mit einem Tagesordnungspunkt der angenehmeren Art befasste sich der Gemeinderat Furtwangen: Es ging um den Abschlussbericht zur Gesamtsanierung des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) mit Realschule. In der Sitzung zugegen war auch Gerhard Ziegler. Der ehemalige städtische Mitarbeiter war Projektleiter bei diesem umfangreichen Vorhaben. Ziegler fasste in seinem Bericht nochmals die wesentlichen Eckpunkte des Sanierungsverlaufs zusammen.
Ziegler erwähnte nicht ganz ohne Stolz, dass mit Bauausgaben von derzeit knapp 18,5 Millionen Euro die ursprüngliche Kostenobergrenze von 17,5 Millionen Euro lediglich um rund 5,6 Prozent – etwa 978.000 Euro – überschritten wurde, und das trotz Kostensteigerungen im Baugewerbe, coronabedingter Bauverzögerungen sowie Materialpreissteigerungen.
Die avisierte Bauzeit habe in etwa eingehalten werden können. Der Projektleiter dankte allen an der Sanierung Beteiligten für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Apropos Dank: Bürgermeister Josef Herdner sprach Gerhard Ziegler seine Anerkennung für dessen fachkundige und engagierte Arbeit aus: „Ich gestehe, wir haben anfangs den Umfang dieser Maßnahme unterschätzt.“ Deshalb sei ein Projektleiter vom Schlag eines Gerhard Ziegler für die Sanierung so enorm wichtig gewesen. Sein außerordentlicher Einsatz, gepaart mit großer fachlicher Kompetenz, habe das Unternehmen trotz Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten zum Erfolg geführt.
Die Sprecher aller Fraktionen schlossen sich den Worten des Bürgermeisters an. Und wer genau hinhörte, konnte in Bezug auf Kosten und Umsetzung dieses umfangreichen Projekts aus dem Ratsgremium die ein oder andere kleine Spitze gegenüber Großprojekten wie etwa Flughafen BER oder auch Stuttgart 21 vernehmen.
Während die Arbeiten am OHG abgeschlossen sind, stellt sich als nächstes die Frage der Grundschulen. Bei der baulichen Analyse der Pavillons der Anne-Frank-Schule traten zahlreiche Mängel zutage. Vor allem sei eine Sanierung hier riskant, da mögliche Schäden an der Grundstruktur der Schule noch nicht festgestellt werden konnten. Das räumliche Konzept der Pavillons dagegen sei gut und entspreche modernen Anforderungen. Bei der Friedrichschule, die im Übrigen unter Denkmalschutz steht, sei auf jeden Fall eine grundlegende Sanierung notwendig. Wichtige Maßnahmen, beispielsweise die Barrierefreiheit, seien nur schwierig zu realisieren. Eine komplette Sanierung beider Schulen einschließlich Sporthalle würde 29,1 Millionen Euro kosten. Dazu kämen aber noch etwa 1,7 Millionen Euro für die Unterbringung der Schüler in Containern während der Sanierung. Für die Zusammenlegung der beiden Grundschulen müsste am Standort Friedrichschule ein großer Erweiterungsbau entstehen. Durch diesen Neubau und den stufenweisen Bezug könnte die Unterbringung der Schüler bei der Sanierung ohne weitere Kosten realisiert werden. Sinnvoll wäre eine Sporthalle im Stadtgarten, um für alle Schüler Sportunterricht vor Ort anbieten zu können. Einschließlich Sporthallen würde dies 31,1 Millionen Euro kosten. Sowohl bei der Generalsanierung beider Schulen als auch bei der Zusammenlegung müssten aber Jugendmusikschule und Modelleisenbahner die Friedrichschule verlassen.