Furtwangen – Der Schönenbacher Ortschaftsrat äußerte in seiner Sitzung deutliche Kritik an der Verwaltung. Besonders bemängelt wurden fehlende Rücksprachen bei wichtigen Planungen und die kommentarlose Streichung von Mittelanmeldungen. Anlass für diese Diskussionen war der Bericht von Ortsvorsteher Ralph Wehrle, dass im Frühjahr 2024 offensichtlich eine Begehung von Dorfgemeinschaftsraum und Kindergarten stattgefunden hat. Durch einen Gutachter wurden hier zahlreiche Mängel aufgelistet. Er selbst als Ortsvorsteher erfuhr allerdings erst im November von dieser Begehung. Er bekam lediglich die abschließende Auflistung der Mängel. Dazu gehörte scheinbare Feuchtigkeit in der Toilettenanlage beim Dorfgemeinschaftsraum. Ralph Wehrle berichtete, dass sich der Putz zwar abgelöst habe, aber darunter keinerlei Spuren von Feuchtigkeit gefunden wurden. Die Wand soll jetzt neu verputzt und dann mit Fliesen belegt werden. In der Diskussion im Ortschaftsrat wurde deutlich, dass bei solchen Gutachten einfach alles aufgelistet wird, wo man nach und nach tätig werden sollte oder könnte. Aufgeführt wurden beispielsweise Schäden am Dach, die von außen eigentlich nicht sichtbar sind. Im Kindergarten gab es allerdings schon eindringendes Wasser, das in Eimern aufgefangen wurde.
Bei solchen Planungen, so Anja Siedle, gehe es um große Geldsummen. Der Ortsvorsteher sei regelmäßig im Gebäude und sehr engagiert, wurde hier aber nicht einbezogen. Ralph Wehrle machte deutlich, dass vieles auch ohne Gutachten geklärt werde, wie die Sanierung des Fußbodens im Dorfgemeinschaftsraum. Der Ortschaftsrat ist hier regelmäßig im Einsatz. Seit dem Bezug des Raumes vor knapp 30 Jahren wurde der Boden bereits dreimal in Eigeninitiative neu versiegelt.
In diesem Zusammenhang kam dann auch die Kritik auf, dass die vom Ortschaftsrat beschlossenen Mittelanmeldungen für den Haushalt 2025 teilweise kommentarlos gestrichen wurden, wie beispielsweise die Sanierung der Fassade an der Sporthalle. Dabei hatte der Gemeinderat bereits vor ein paar Jahren gefordert, dass Mittelanmeldungen der Ortsteile auf jeden Fall dem Gemeinderat vorgelegt werden müssen. Dies war damals auch von der Kämmerei zugesagt worden. Beim Haushalt 2025 fehlten hier aber viele Informationen, was unter anderem Arnold Hettich, der die Beratungen aufmerksam verfolgt hatte, in klarer Kritik am Kämmerer äußerte.
Ortsvorsteher Ralph Wehrle kündigte auf jeden Fall an, dass bei den nächsten Haushaltsberatungen die Anmeldungen aus dem Ortschaftsrat auch direkt an die Fraktionen gehen, damit sie überhaupt in die Beratungen aufgenommen werden.