Oberes Bregtal – Mit dem Bregtallift in Furtwangen, dem Sägenhoflift und dem Skilift Kalte Herberge bei Urach sowie dem Kandelblicklift in Vöhrenbach und einem weiteren Skilift bei Gütenbach gibt es einige Möglichkeiten für den Skisport. Doch die Mehrzahl von ihnen hat in diesem und den vergangenen Wintern nur wenige oder gar keine Betriebstage gehabt. Ans Schließen denkt jedoch keiner – zumindest so lange keine größere Investition ansteht. Hier die einzelnen Stellungnahmen.

  • Bregtallift: Auf Vereinsbasis wird der Bregtallift am Staatsberg bei Furtwangen geführt. Vorsitzender Manfred Mark freut sich, dass es an Weihnachten und danach „ein paar schöne Tage“ gab, also Tage, an denen der Lift in Betrieb sein konnte. Das sei während der Schulferien gewesen. Entsprechend stark hätten die Kinder den Hang genutzt. „Das war super, die Piste war gut.“

Das waren insgesamt gerade mal acht Skitage, so Mark. Seither stehe der Lift wieder still. Wenn die Pausen sich hinzögen, würden die Leute „ein bisschen die Lust am Skifahren verlieren“, fürchtet er. Wegen der Klimaerwärmung seien schneereiche Winter nicht mehr die Regel, so seine Erfahrung. Gerade auf der Meereshöhe des Furtwanger Skilifts wirke sich die Temperaturerhöhung negativ aus. Die Basis des Lifts liege auf 800 Metern, das obere Skiliftende bei knapp 880 Metern.

Möglich sei der Liftbetrieb nur wegen des ehrenamtlichen Engagements. „Sonst würde das sowieso nicht funktionieren“, so Mark. Mit Personalkosten würde sich das „nie rechnen“. Für Motivation sorgen bei ihm und den Vereinsmitgliedern die positiven Rückmeldungen. Denn wenn der Lift mal läuft, dann werde er auch gut angenommen, gerne auch von Familien. Lift und zugehörige Imbissstube würden als Treffpunkt dienen.

Auch wenn der Lift nicht laufe, bestehen weiterhin Fixkosten wie der jährliche Tüv und kleinere Reparaturen, die glücklicherweise von handwerklich versierten Vereinsmitgliedern weitgehend übernommen werden könnten. Wenn es zu einer größeren Reparatur kommen sollte, „dann muss man schon überlegen, ob wir das finanziell stemmen können“. Aber Mark bleibt zuversichtlich: „Da gibt es sicherlich auch eine Lösung, und wir werden das schon irgendwie hinbekommen, hoffe ich.“

  • Sägenhoflift: Auch der Sägenhoflift bei Urach lief im Dezember bis Anfang Januar einige Tage, so Cordula Maier von der Betreiberfamilie Maier. „Die Arbeitszeiten darf man nicht rechnen, sonst lohnt sich das nicht“, so ihre Aussage. Dass es den Sägenhoflift weiterhin gibt, liege eben daran, dass er familiengeführt ist. Ans Aufgeben denke man derzeit nicht. Wenn größere Investitionen anstünden, müsse man schon überlegen, ob man weitermache. Der Lift liegt etwas höher als der Bregtallift, nämlich an seiner Basis auf 950 Metern Höhe, die Bergstation auf 1090 Metern.
  • Kalte Herberge: Ebenfalls bei Urach befindet sich der Lift Kalte Herberge. Die Basis liegt bei 1000 Metern, die Bergstation bei 1080. Das Angebot dort ist umfangreich und richtet sich an Skifahrer und Rodler gleichermaßen. Es gibt Pisten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Neben dem Lift existieren außerdem zwei Förderbänder, das eine mit 30 Metern, das andere mit 100 Metern Länge, auf denen sich Rodler und Skifahrer gleichermaßen bequem nach oben bringen lassen können.

Damit nicht genug, können Skier, Schlitten und weitere Ausrüstung ausgeliehen werden. Außerdem gibt es eine Skischule mit mehreren Skilehrern, informiert Veronika Winterhalder, eine der Lehrerinnen der Skischule „48 Grad Nord“, entsprechend dem 48. Breitengrad und dem Nordhang, auf dem sich das Wintersportareal befindet.

Winterhalder führt den Skilift Kalte Herberge. Sie hat den Betrieb im Jahr 2018 von ihrem Vater übernommen. Das Areal liegt gut einsehbar an der vielbefahrenen B 500. Während die anderen Lifte im Bereich Vöhrenbach nur wenige oder keine Betriebstage hatten, lief es bei der Kalten Herberge besser. Bereits seit 23. November war der Lift in Betrieb, aber nicht durchgehend, merkt Winterhalder an. Die Öffnungszeiten beschränken sich auf die Wochenenden von freitags bis sonntags. Aber auch unter der Woche sei ab und zu geöffnet, gerade wenn Gruppen wie Schulklassen dort ihren Wintertag verbringen, erklärt Winterhalder. Deshalb am besten auf die Homepage schauen. Dort werde aktuell über die Öffnungszeiten informiert.

An die Zukunft des Wintersports im mittleren Schwarzwald möchte sie nicht so sehr denken. Viel mehr lautet ihr Ziel und Wunsch: „Jeden Tag schätzen, wo Wintersport im Schwarzwald noch möglich ist.“

  • Kandelblicklift: Gut im Blick haben die Vöhrenbacher den Kandelblicklift, der sich am Nordhang gegenüber der Kernstadt befindet und von der Familie Borho geführt wird. Der Lift sei „fast“ in Betrieb gewesen, blickt Christian Borho auf die Zeit um Weihnachten zurück. Aber der Schnee sei dann doch zu wenig gewesen. Er räumt zwar ein, dass es in den vergangenen Jahren „tendenziell vielleicht“ weniger geschneit habe. Aber an die Klimaerwärmung mag er trotzdem nicht glauben. Manchmal sei es auch einfach zu kalt zum Schneien.

Zum Reichwerden diene der Skilift sicherlich nicht. Borho macht das auch mit einer großen Portion Idealismus und dem Wunsch, dieses Angebot für die Menschen bereitzuhalten, als „eine Art Ehrenamt für die Allgemeinheit“. Darstellbar sei das nur als Familienbetrieb. „Alles andere geht gar nicht.“ Seiner Erfahrung nach ist vor allem der Februar schneereich in der Region. Insofern hofft er, dass er den Kandelblicklift noch laufen lassen kann in dieser Saison.