Furtwangen Apotheker Kabir Ahmadi hat zum 1. April die Breg-Apotheke von Marianne Koepfer übernommen. Der neue Chef steht selbst hinter der Bedientheke. Auch Kollege Klaus Rapp von der Linden-Apotheke hebt die Vorzüge des Angebotes vor Ort hervor – und beide hoffen, durch entsprechenden Kundenzuspruch die Versorgung in Furtwangen weiter aufrechthalten zu können.
Alexandra Bursian vom Stadtmarketing überbrachte Apotheker Kabir Ahmadi die Grüße von Bürgermeister Josef Herdner und wünschte dem neuen Apotheker viel Glück und gutes Gelingen. Durch Francesca Hermann wurden auch gleich wichtige Kontakte geknüpft, dass in der Breg-Apotheke auch unter neuer Leitung künftig wieder der „Wir in Furtwangen“-Gutschein eingesetzt werden kann.
Kabir Ahmadi stammt aus den Niederlanden, wo er auch Pharmazie studierte und erste Berufserfahrungen gesammelt hat. Nach weiteren Erfahrungen in Apotheken in Deutschland und Holland übernahm er dann 2021 die Apotheke in Schonach. Es folgten noch drei weitere Apotheken in Haslach und Elzach. Mit seiner Frau und vier Kindern lebt er in Bad Krotzingen. Insgesamt darf ein Apotheker nur vier Apotheken betreiben. Nachdem aber eine seiner Apotheken in Haslach geschlossen wurde, konnte Kabir Ahmadi die Breg-Apotheke übernehmen.
Im Herbst des vergangenen Jahres hatte er erfahren, dass hier ein neuer Pächter gesucht wird – Marianne Koepfer will sich nun anderweitig orientieren – und im Dezember dann den Vertrag geschlossen. Kabir Ahmadi wird selbst die Furtwanger Apotheke leiten und ist damit für Kunden und Patienten der Ansprechpartner. Er sucht allerdings dringend weiteres Personal.
In einem Gespräch machte er deutlich, dass es ihm wichtig sei, sich in der Gemeinde zu integrieren und damit auch den Furtwanger Handel zu unterstützen und für den eigenen Bedarf zu nutzen. Auf jeden Fall sei es ihm wichtig gewesen, eine Apotheke im ländlichen Bereich zu übernehmen. Nicht zuletzt nach Erfahrungen aus Freiburg fühle er sich hier wesentlich wohler.
Angesprochen auf die immer wieder auftretenden Engpässe bei Medikamenten meint er, dass es nicht mehr so schlimm sei wie vor einiger Zeit. Es gebe aber immer noch Engpässe aktuell beispielsweise bei einem Cholesterin-Senker. Da er mit seinen Apotheken mit vier verschiedenen Großhändlern zusammenarbeite, sei die Chance immer da, bei Engpässen Medikamente bei einem anderen Großhändler zu bekommen.
Natürlich seien Internet-Apotheken für ihn eine Konkurrenz. Er macht aber die Vorteile einer Apotheke vor Ort deutlich. Man könne häufig sofort, spätestens innerhalb von ein paar Stunden liefern. Auch die persönlichen Kontakte seien wichtig. Nicht zuletzt bietet die Breg-Apotheke einen kostenlosen Botendienst. Die Rezepte, inzwischen rund 90 Prozent E-Rezepte, können online eingereicht und später die Bestellung abgeholt werden.
Auch Apotheker Klaus Rapp von der Linden-Apotheke hatte schon gute Gespräche mit seinen neuen Kollegen von der Breg-Apotheke. Auch ihm sei die Breg-Apotheke angeboten worden, doch nicht zuletzt aus personellen Gründen wollte er diese Aufgabe nicht übernehmen. Denn effektiv muss er als einziger Apotheker eigentlich immer in der Apotheke anwesend sein. Bettina Schmitt-Hönl (früher Apotheke am Markt) hilft allerdings stundenweise aus und entlastet ihn etwas. Beim übrigen Personal sei er allerdings aktuell sehr gut ausgestattet.
Auch bei ihm gibt es immer wieder Engpässe bei einzelnen Medikamenten, aktuell etwa bei einem Psychopharmakon oder Betablocker. Die Online-Apotheken seien eine Konkurrenz. Aber wie er auch auf einem Plakat im Schaufenster deutlich macht: Keine dieser Apotheken bietet Arbeitsplätze in der Region. Auch die Apotheken vor Ort bieten hier Möglichkeiten mit Sonderangeboten und einem Rabatt für rezeptfreie Medikamente.
Dazu kommt ein besonderes Angebot der Linden-Apotheke: Hier kann man bestellte Medikamente rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche abholen. Denn nach einer Online-Bestellung, auch mit E-Rezept, können nach einer entsprechenden Beratung (telefonisch oder per Chat) die Medikamente in einen Automaten an der Außenseite der Apotheke eingelegt werden. Der Kunde kann dann mit einer Zahlenkombination jederzeit sein Medikament im Automaten abholen. Ein konkretes Beispiel dafür sei ein Lkw-Fahrer, der immer nur am Wochenende in Furtwangen sei und damit problemlos am Sonntag seine Medikamente abholen könne.