Furtwangen – Auf den Weg gebracht wurde im Furtwanger Gemeinderat der Bebauungsplan für den Bereich rund um den „Wilden Michel“ in Linach. Der will unter anderem seinen Campingplatz erweitern und auch ein Festivalgelände einrichten.

Schon mehr als 50 Jahre existiert beim Michelhof ein Zeltplatz. Dieser Campingplatz wird inzwischen sehr rege genutzt. Die Flächen sind ausgeschöpft. Beim Konzept des naturnahen Campings ist eine Verdichtung auf dieser Fläche nicht möglich, sodass eine Erweiterung erforderlich ist. In der Planung sind neue Stellplätze, andere Möglichkeiten wie Jurte oder Bubble-Tent, eine Erweiterung der Veranstaltungsfläche und neue Parkplätze enthalten.

Die Stadt Furtwangen befürwortet diese Pläne, doch das ganze Gelände liegt im Außenbereich und erfordert deshalb besondere Genehmigungen. Zur Sicherung des Bestands und als Genehmigungsgrundlage für diese Erweiterungspläne muss der Flächennutzungsplan geändert und in der Folge jetzt ein Bebauungsplan errichtet werden. Der Gemeinderat beschloss die Aufstellung des Bebauungsplans und gleichzeitig die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden aufgrund des vorliegenden Vorentwurfs. In der Folge soll dann der Bebauungsplan selbst formuliert und aufgestellt werden.

Dabei wurde mit dem Träger des Vorhabens eine Kostenvereinbarung abgeschlossen. Sämtliche Fremdkosten des Bebauungsplanverfahrens einschließlich der Kosten für Fachgutachten und notwendige Ausgleichsmaßnahmen werden von diesem selbst übernommen.

Mit diesem Bebauungsplan soll der Rahmen geschaffen werden, um den Bestand und die Erweiterung des „Wilden Michel“ und seines Campingplatzes zu ermöglichen, heiß es im Gemeinderat. Unter anderem soll ein Festivalgelände als Sondergebiet für diverse Veranstaltungen wie Märkte eingerichtet werden. Dafür soll im Vorfeld das Thema Lärm mit einem Gutachten erfasst werden, um eine Belastung der Nachbarschaft zu vermeiden.

Auch der Ortschaftsrat Linach, so Ortsvorsteher Rudolf Müller, sieht das Vorhaben positiv. Allerdings wird vom Ortschaftsrat eine Einfriedung des Geländes vor allem beim Campingplatz gefordert, um eine Verschmutzung der angrenzenden Weiden durch die Hunde auf dem Platz zu vermeiden.

Rainer Jung (FW) meinte, eine solche Erweiterung könne ein Gewinn sein, und er begrüße es, wenn ein junger Unternehmer tätig wird. Die Hinterlassenschaften der Hunde und der Lärm seien aber ein Thema, vor allem je größer die Anlage und damit die Zahl der Besucher wird. Wenn der Ortschaftsrat dahinterstehe, werde auch die Fraktion dafür stimmen.

Auch Silvia Zirlewagen (CDU) legte Wert darauf, dass die Themen Hunde und Lärm geklärt werden. Aber grundsätzlich befürworte sie das Vorhaben, wenn ein Betreiber mit viel Energie und Leidenschaft dieser weithin bekannte Einrichtung erweitern möchte. Odin Jäger (FW) forderte, auf jeden Fall den Lärm zu bedenken. Vor allem bezweifelte er, dass die Zahl der vorgesehenen Parkplätze für größere Veranstaltungen ausreicht.