Geisingen – Die Feuerwehrabteilung Geisingen hat mit rund 30 Aktiven mit eine der dünnsten Personaldecken unter den fünf Abteilungen, aber gleichzeitig die meisten Einsätze. Deutlich wurde das bei der jüngsten Hauptversammlung der Geisinger Wehr. Bedingt sei die hohe Zahl der Einsätze durch das Pflegeheim sowie einige Industriebetriebe, die Brandmeldeanlagen haben. Diese hätten allein im vergangenen Jahr 15-mal ausgelöst – die meisten davon Fehlalarme.

Und auch die Zahl der Einsätze, bei denen eine Drehleiter benötigt wird, steige an. Allein 14-mal wurde die Drehleiter zur Rettung von Verletzten oder kranken Menschen alarmiert. Enge Treppenhäuser in alten Gebäuden oder Wendeltreppen machten eine patientenschonende Bergung der Menschen durch den Rettungsdienst fast unmöglich, wie Abteilungskommandant Matthias Cech berichtete. Die Drehleiter mit den entsprechenden Einrichtungen zur Bergung von Menschen in Notlagen seien hier sehr hilfreich, gerade wenn es auch um lebensbedrohliche Erkrankungen gehe, bei denen jede Minute zählt. Da mache es sich bezahlt, dass das Maschinistenteam der Drehleiter laufend übt. Oft sei schon an einem Gebäude geübt worden, so Cech. Wenn die Einsätze inzwischen auch fast Routine seien, seien Übungen und Proben erforderlich, die zu den normalen Monatsproben hinzukommen.

Bei den verschiedenen Einsätzen waren laut Cech auch drei tote Verkehrsteilnehmer zu beklagen. Der größte Einsatz der Feuerwehr bei Unfällen war das Zugunglück in Gutmadingen. Doch auch eine gemeldete Luftnotlage aufgrund eines waghalsigen Flugmanövers eines Kleinflugzeugs in Geisingen habe ein immenses Aufgebot an Rettungskräften mit sich gebracht, was sich letztlich aber als Fehlalarm herausgestellt habe. Insgesamt wurde die Abteilung 82-mal alarmiert. 33-mal waren Brände die Ursache, der größte Brand war in Kirchen-Hausen, der alle Abteilungen der Raumschaft forderte. Um die Einsatzfähigkeit auch bei dem geringen Kader aufrechtzuerhalten, werden abwechselnd die Abteilungen Kirchen-Hausen und Gutmadingen mit alarmiert, da diese am nächsten bei Geisingen liegen. Mit den Abteilungen der Ortsteile finden regelmäßig Proben statt. Die Zusammenarbeit funktioniere hervorragend, wie Matthias Cech und auch Bürgermeister Martin Numberger in der Versammlung betonten. „Nur alle zusammen sind wir stark“, sagte Cech.

Alle Abteilungen wurden inzwischen mit neuer Einsatzkleidung ausgestattet, was auch die Sicherheit der Einsatzkräfte sicherstellt. Neben den Proben und Aktionen vor Ort gab es auch kreisweite Übungen. Die Wehr wurde nunmehr mit dem Digitalfunk ausgestattet. Seinen ersten Bericht über die Aktionen gab Schriftführer Matthias Schellhammer, der nicht nur die Einsätze Revue passieren ließ, sondern auch sonstige Aktivitäten. Die Wehr ist auch bei zahlreichen Veranstaltungen Gastgeber, sei es beim Weihnachtsmarkt, Straßenfest oder beim Narrentreffen. Doch auch die Nachwuchsgewinnung ging es bei der Versammlung, denn sie sei eine wichtige Aufgabe für die Wehr. So konnten bei der Hauptversammlung vier neue Mitglieder in die Feuerwehr aufgenommen werden, nachdem sie den Grundlehrgang absolviert hatten. Sie wurden in diesem Zuge zu Feuerwehrmännern befördert. Mit einem Präsent wurde Markus Bächle aus der Vorstandschaft verabschiedet. Er gehörte dem Verwaltungsrat 34 Jahre, davon 17 Jahre als Schriftführer an.