Es wurde bei der Staatsanwaltschaft Konstanz Anzeige gegen Unbekannt erstattet, sagte Michael Aschenbrenner, Polizeisprecher am Präsidium Tuttlingen. Inhaltlich ist von einer fahrlässigen Brandstiftung die Rede. „Das geht in keinster Weise gegen den Besitzer“, stellt Aschenbrenner klar.

Die Arbeit der Brandsachverständigen hat ergeben, dass sich in dem Ökonomiegebäude definitiv kein Material selbst angezündet haben kann. Auch ein technischer Defekt scheidet aus. Ergo: Irgendjemand muss – vermutlich ohne Vorsatz – die Katastrophe in Gang gesetzt haben.
In der Scheune war viel Heu gelagert. Das erschwerte die Löscharbeiten zusätzlich. Ob sich nun in der Nacht auf jenen Freitag jemand Zutritt verschafft, sich ins Heu gelegt, eine Zigarette geraucht und die Kontrolle verloren hat? Denkbar, aber nicht beweisbar.
Den Schaden, der in der Brandnacht entstanden ist, beziffert die Polizei inzwischen auf eine Million Euro. Und wie geht es weiter? Mangels Tatverdächtiger dürfte die Staatsanwaltschaft wohl kaum Anklage erheben. Was nicht heißt, dass das Verfahren damit endgültig abgeschlossen ist. Sollten sich neue Indizien – nachgereichte Zeugenbeobachtungen oder reuige Aussagen von Beteiligten – ergeben, könnte das Verfahren neu aufgenommen werden.
Nach diesem Schicksalsschlag ist das Brandopfer bei Verwandten im Dorf untergekommen. Dass er überhaupt in wenigen Minuten ein paar Habseligkeiten zusammenraffen konnte, hatte er der Geistesgegenwart von zwei Frauen zu verdanken. Mutter und Tochter waren frühmorgens auf dem Weg in den Urlaub. Als sie Rauch rochen, machten sie den Brandherd ausfindig, verständigten den Notruf und klingelten den Besitzer aus dem Bett.

Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgte damals um 4.50 Uhr. Obwohl die Einsatzkräfte schnell an der Brandstelle an der Peter-Thumb-Straße anrückten, trafen sie bereits auf einen Vollbrand. Der Stall brannte bis auf die Grundmauern nieder, der einsturzgefährdete Giebel wurde am Folgetag aus Sicherheitsgründen eingerissen.
Neuneinhalb Stunden dauerte der Einsatz, an dem sich mehr als 60 Feuerwehrleute aus Hüfingen, Mundelfingen, Hausen vor Wald sowie Donaueschingen beteiligten. Bis Samstag kümmerten sich Brandwachen um sich etwaig entzündende Glutnester.