Vehement rollte sie gegen Ende der Sitzung über Franz Alberts Einschätzung, das Hallenbad Aquari erfahre gegenwärtig eine negative Presseberichterstattung, die es nach Meinung des CDU-Sprechers nicht verdiene. Diesen kritischen Unterton hatte die SPD-Sprecherin erst vor kurzem gehört: in der Fraktionssprechersitzung, zu der Bürgermeister Michael Kollmeier unregelmäßig themenbezogen vor Fraktionssitzungen einlädt. Teilnehmer sind neben Kollmeier Franz Albert und Bürgermeisterstellvertreter Harald Weh von der CDU, Kerstin Skodell und der FWV/FDP/UWV-Fraktionschef Adolf Baumann.
Und offenbar wurde es in der jüngsten Runde laut, als die Hallenbadbesichtigung durch die SPD-Fraktion am 23. November, zur Sprache kam. Die damals im kleinen Kreis geäußerten Vorwürfe und ihre Antworten beförderte Skodell nun am Ratstisch in ein weitaus größeres Auditorium. Dabei hätte sie sich das zweiseitige Statement gerne für den nichtöffentlichen Teil der Sitzung aufgespart.
So habe man ihr vorgeworfen, Betriebsleiter Michael Scholz sei nicht informiert gewesen, dass auch die Presse an der Besichtigung teilnehme. Zudem seien Absprachen mit den Fraktionsvorsitzenden nicht eingehalten worden. Nach dem Zeitungsartikel, so sei ihr ferner vermittelt worden, seien die Hallenbadbesucher so verunsichert gewesen, dass es Besuchereinbrüche gab.
In der Tat hatte der Betriebsleiter sehr offen über den Zustand des Hallenbads gesprochen. Dass dabei ein SÜDKURIER-Redakteur seine Ausführungen mit Block und Kuli mitschrieb, dürfte ihm nicht entgangen sein. Erst recht nicht, als sich Scholz in der Schwimmhalle vor einer Säule ablichten ließ. Eine Infoveranstaltung dieser Art sei in der Parteienlandschaft gang und gäbe und nie genehmigungspflichtig gewesen, meinte Skodell. Absprachen der Fraktionsvorsitzenden, um das Hallenbad Geheimnisse zu machen, habe es nie gegeben. Genau das führe nämlich zu den Gerüchten, die jetzt im Umlauf seien.
Worauf sich auch der Bürgermeister einschaltete. Das Hallenbad sei nach den richtigen Maßnahmen in der Revision im Spätsommer auf einem sicheren Stand. Zudem "haben wir ein erfolgreiches Bad".