Hüfingen – Pfarrer Norbert Nutsugan von der Seelsorgeeinheit Auf der Baar ist es zu verdanken, dass die Bevölkerung am Vorabend des Herrgottstages in den Genuss einer nicht alltäglichen Autorenlesung kam.
In der nahezu bis auf den letzten Sitzplatz belegten Festhalle zog Georg Gänswein, früherer Sekretär von Papst Benedikt XVI., mit der Lesung aus seinem Buch „Nichts als die Wahrheit“ das Publikum in seinen Bann. Dieses war aus der gesamten Region gekommen, um den Worten des deutschen Erzbischofs zu folgen. Nach rund 60 Minuten Lesung beantwortete Gänswein bereitwillig die Fragen seiner Zuhörer und zeigte sich nahbar. Gänswein verwies darauf, dass ihn die Jahre als Sekretär von Papst Benedikt prägten und es angebliche Differenzen mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche nicht gegeben habe. Papst Benedikt sei zwar physisch und optisch nicht mehr da, doch mit seiner Aura stets noch präsent. Ehrlich und überlegt zu handeln, zuzuhören, zu sprechen und zu leben bezeichnete er als eine wichtige Voraussetzung für einen christlichen Glauben.
Unmittelbar nach der Lesung lud Bürgermeister Michael Kollmeier den Erzbischof zu einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Hüfingen ein. Dem Wunsch von Pfarrer Nutsugan entsprechend segnete er das Publikum mit dem Hinweis, dass dieser Segen selbstverständlich den eucharistischen Segen an Fronleichnam nicht ersetze. Reichlich Applaus bekam der Co-Pfarrgemeinderatsvorsitzende Harald Weh, welcher ebenfalls stark am Zustandekommen der Veranstaltung beteiligt war. Die Stimmung an diesem Abend war gut und es waren nur positive Worte zur Veranstaltung und über den Auftritt des Geistlichen zu hören.
Gäste sind beeindruckt
Nach der Lesung mischte sich Gänswein zur Signierstunde seines Buches „Nichts als die Wahrheit“, das zahlreiche Käufer fand, unters Publikum. Unbeeindruckt von der Menschentraube, die sich um ihn bildete nahm er sich nach jeder Unterschrift für einen kleinen Wortwechsel ausreichend Zeit.
„Ich bin beeindruckt von dem, was ich heute hier gesehen und gehört habe“, fasste Udo Kramer die Veranstaltung in wenigen Worten zusammen. Den Eindruck, welchen er vom Erzbischof erhalten hat, entspreche so ganz und gar nicht dem Bild, das mitunter in der Öffentlichkeit verbreitet werde. „Dieses Buch lese ich mit Sicherheit“, war auch der Ortsvorsteher Waldhausen und Fabi-Wirt Horst Kritzer überzeugt, an einer nicht alltäglichen Veranstaltung dabei gewesen zu sein. Auch Bräunlingens Bürgermeister Micha Bächle und der erst seit wenigen Wochen in der Seelsorgeeinheit tätige Pfarrer Martin Schäuble ließen sich die Veranstaltung nicht entgehen.