Was war das für eine Wahl? Fünf Kandidaten treten in Hüfingen an, um Bürgermeister zu werden – inklusive dem Amtsinhaber Michael Kollmeier. Und schon im ersten Wahlgang entscheiden sich die Hüfinger deutlich – für den 30-jährige Patrick Haas aus Mönchweiler.
Er kann 61,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Die absolute Mehrheit und ein Erdrutschsieg, mit dem so niemand gerechnet hatte, Haas eingeschlossen.

„Ich bin absolut sprachlos. Damit hätte ich niemals gerechnet“, sagte Haas, als er nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses zu den Hüfingern vor das Rathaus trat. Die Bürger waren zahlreich gekommen, drängten sich davor auch im Ratssaal, wo die Ergebnisse übertragen wurden.
Hüfingen noch lebenswerter machen
„Es war ein unfassbar intensiver Wahlkampf“, sagte Haas und bedankt sich für die Fairness. „Wir haben nicht gegeneinander geschossen. Und diesen Weg müssen wir in Hüfingen weitergehen. Gemeinsam. Ich werde sie alle brauchen, um Hüfingen zu einer noch lebenswerteren Gemeinde zu machen.“

Hass freue sich unglaublich darauf, bald mit der Arbeit als Bürgermeister beginnen zu können: „In den vergangenen Wochen wurde genug geredet. Jetzt ist es Zeit, loszulegen.“ Der 30-Jährige dankte für das ihm entgegengebrachte „unglaubliche Vertrauen und die Wertschätzung. Ich werde alles geben, um das zurückzuzahlen. Vielen Dank, auch für die tollen Gespräche. Ich hoffe, wir bekommen es hin, gemeinsam etwas aufzubauen“, so Haas.

Und die anderen Kandidaten?
Christina Meckes, der im Vorfeld neben Haas ebenfalls große Chancen eingeräumt worden waren, kam auf 19,9 Prozent. Amtsinhaber Michael Kollmeier hingegen erreichte bei der Wahl 10,3 Prozent der Stimmen, Andreas Hofmann 7,1 und Tassilo Koch 2,4 Prozent.
Was sagt Amtsinhaber Michael Kollmeier?
Das bedeutet: Michael Kollmeier ist noch bis Ende Juli Bürgermeister von Hüfingen. Kollmeier gratulierte Haas: „Ich gratuliere dem neuen Bürgermeister zu diesem großartigen Wahlerfolg in einem Gang“, so Michael Kollmeier.
Es müsse ein Ruck durch Hüfingen gehen: „Wir brauchen mehr Einigkeit im Gemeinderat und gute Projekte, die Patrick Haas voranbringen wird.“ Das Amt des Bürgermeisters sei „das tollste Amt der Welt, Bürgermeister dieser Stadt zu sein. Alles Gute und viel Glück.“

Dass es bei fünf Bewerbern nicht zu einer Stichwahl kommen sollte, das überraschte alle an der Wahl Beteiligten. Doch die Stadtmusik war auf alles vorbereitet. Sie hatte sich im Probelokal in Uniform bereitgehalten, um dann später vor dem Rathaus für den neuen Bürgermeister zu spielen.
Neben vielen Hüfingern waren auch Bürgermeistern aus anderen Gemeinden der Region, wie etwas Martin Numberger aus Geisingen, Micha Bächle aus Bräunlingen, Severin Graf und Oberbürgermeister Erik Pauly aus Donaueschingen, Markus Keller aus Blumberg und auch Landrat Sven Hinterseh vor Ort.

Das sagt der Landrat
„Solch eine Wahl ist ein sehr wichtiges Ereignis in der Stadt. Erst vor Kurzem wurde der Gemeinderat neu gewählt. Demokratie lebt von der Auswahl“, sagte Hinterseh. Er dankte den Kandidierenden und wünschte Patrick Haas, „Glückwunsch und alles Gute“.
Hinterseh dankte Michael Kollmeier für die vergangenen acht Jahre: „Wunsch ist immer, dass es gelingt, dass der Gemeinderat, die Verwaltung und der Bürgermeister an der Spitze mit einer Stimme sprechen.“ Er wünschte Patrick Haas, dass er damit ordentlich in die Umsetzung komme.
„Ein brutales Ereignis“
Als Stellvertreter des Bürgermeister-Sprengels gratulierte Blumbergs Bürgermeister Markus Keller der Stadt Hüfingen: „Es unterstreicht die Attraktivität einer Stadt, wenn sich Fünf darum bemühen, hier Bürgermeister zu sein.“ An Kollmeier gerichtet: „Es ist ein Amt auf Zeit, das wissen wir alle. Im Namen des Sprengels möchte ich mich für das tolle Miteinander bedanken.“ Eine Wahl sei auch ein „ganz brutales Ereignis“. Er wünsche daher Michael Kollmeier und seiner Familie viel Kraft: „Du hast Größe bewiesen.“