Im Jahre 1979 ist in Immendingen eine Ära zu Ende gegangen: Vor 40 Jahren erhallte das Echo der letzten Sprengungen am Höwenegg. Das Haus Fürstenberg legte damals den dortigen Steinbruch still. Seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde an dem ehemaligen Vulkan cirka 1,5 Millionen Kubikmeter Basalt abgebaut. Dadurch entstand ein 80 Meter tiefer Krater in dem sich ein See gebildet hat. Das von Menschenhand geschaffene Naturdenkmal ist heute ein beliebtes Ausflugsziel.
Von den einstigen Förderanlagen und dem zur Weiterverarbeitung in Immendingen erstellten Werk, das 2009 abgerissen wurde, ist bis auf das Verwaltungsgebäude nichts mehr übrig geblieben.

Nahezu 80 Jahre lieferte der Höwenegg das Rohmaterial für die Süddeutschen Basaltwerke Immendingen. Straßen- und vor allem Eisenbahnschotter, Dünger und Pflastersteine waren zunächst die Hauptprodukte. 1912 wurde dem Immendinger Betrieb ein großes Schotterwerk in Mühlhausen angegliedert, welches das Basaltvorkommen am Hohenstoffel nutzte. Aus Naturschutzgründen wurde der weitere Abbau des markanten Berges mit Wirkung vom 31. Dezember 1938 jedoch verboten. Als Ersatz erwarb das Unternehmen einen Betrieb in Zindelstein im Bregtal und einen Steinbruch in Steinach.
1500 Tonnen Basalt pro Tag
Seit 1928 war dem Immendinger Werk eine Zementwarenfabrikation angeschlossen. In der Blütezeit, Mitte der 30er Jahre, waren in dem Unternehmen 350 Personen beschäftigt, mit einer Tagesleistung von 1500 Tonnen. Das im Steinbruch mühsam von Hand zerkleinerte Basaltgestein wurde mit einer 2,5 Kilometer langen Seilbahn zur Weiterverarbeitung nach Immendingen befördert, die jedoch wegen der Unfallgefahr für den Standortübungsplatz stillgelegt werden musste.

Es folgte der Transport mit Muldenkipper. Da die in die Tiefe gehende weitere Nutzung nicht mehr wirtschaftlich war, erfolgte die Stilllegung und den Verkauf des Betonwerkes an die Firmen Kronimus aus Iffezheim und Birkenmeier aus Breisach, welche die Produktion später jedoch ebenfalls einstellten.
Nach längerer Diskussion über die Folgenutzung erwarb das Land das Areal und erklärte den Bereich am Höwenegg zum Naturschutzgebiet. Ohne den Basaltabbau wäre die berühmte Fossilfundstätte wohl nicht entdeckt worden.
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