Seit September 2018 ist das Daimler Prüf- und Technologiezentrum nach vierjähriger Bauzeit offiziell in Betrieb und nun stehen auf Grund der Weiterentwicklung des Prüfbetriebs erstmals größere planerische Änderungen für das Daimlergelände an.
Sowohl der Flächennutzungsplan als auch die für das Areal gültigen Bebauungspläne sollen geändert und den neuen Anforderungen angepasst werden. Diese Aufgabe kommt am Montag, 29. April, um 18.15 Uhr zunächst dem Gemeindeverwaltungsverband zu, danach um 19 Uhr dem Gemeinderat.
Die Vorstellung der Planungen und die notwendigen Beschlüsse erfolgen in zwei öffentlichen Sitzungen in der Aula der Schlossschule, an der interessierte Bürger teilnehmen können.
- Genehmigungsverfahren: Ehe Daimler im Herbst 2014 mit ersten Bauarbeiten für das Prüfzentrum beginnen konnte, war ein aufwändiges insgesamt drei Jahre dauerndes Genehmigungsverfahren für das Großprojekt erforderlich. Schon im Lauf der damaligen Genehmigung hatte der Gemeindeverwaltungsverband, in dem Vertreter der Gemeinde Immendingen und der Stadt Geisingen sitzen, den im Bereich des Daimler-Geländes gültigen Flächennutzungsplan erstmals geändert. Die erste Änderung trat im August 2014 in Kraft. Zum damaligen Zeitpunkt erlangten ebenso die beiden vom Immendinger Gemeinderat auf den Weg gebrachten Bebauungspläne für die Bereiche "Prüfgelände" (ehemaliger Standortübungsplatz der Garnison) und "Hochbauzone" (ehemalige Kaserne) ihre Gültigkeit. Damit konnte der Bau des Prüfzentrums beginnen, wobei das sehr zügig abgewickelte Genehmigungsverfahren damals als Musterbeispiel für gutes Zusammenwirken aller Beteiligten hervorgehoben wurde.
- Planänderungen: Fünf Jahre später sollen nun der Flächennutzungsplan und die beiden Bebauungspläne ein erneutes Mal geändert werden, womit sich beide Gremien am kommenden Montag befassen. Da die anstehenden Änderungen der Bebauungspläne nicht aus den Darstellungen des derzeit gültigen Flächennutzungsplans entwickelt werden können, muss der Gemeindeverwaltungsverband zunächst dessen zweite Änderung beschließen. In einem Parallelverfahren, das über den Gemeinderat abgewickelt wird, erfolgen dann die notwendigen Änderungen der Bebauungspläne für das Prüfgelände und für die Hochbauzone. Beides dient letztlich der Anspassung der Bauleitplanung an bereits erteilte, weitergehende Genehmigungen und schafft andererseits die Voraussetzungen für zukünftige Entwicklungen und Genehmigungen, die das Daimler-Prüfzentrum betreffen.
- Neue Anforderungen: Bei den Beratungen der Gremien am Montag sollen unter anderem neue kleinere Flächen zu dem Bebauungsplangebiet hinzugefügt, andere weggelassen werden. Außerdem werden für verschiedene Bereiche neue Nutzungen vorgesehen. In den Sitzungen von Gemeindeverwaltungsverband und Gemeinderat sind die Fachplaner anwesend und erläutern, welche Veränderungen vorgesehen sind. Damit die Bevölkerung sich über die Weiterentwicklung des Daimler-Prüfzentrums informieren kann, wurde als Sitzungsort beider Gremien die Aula der Schlossschule gewählt, die genügend Platz für Zuhörer bietet.
Daimler-Prüfzentrum
Das Daimler-Prüf- und Technologiezentrum ist ein Projekt, das zu Beginn mit einem Aufwand von 200 Millionen Euro kalkuliert war. Es schafft in Immendingen mindestens 300 Arbeitsplätze. Bereits vor der Fertigstellung des Prüfzentrums hatten über hundert Mitarbeiter ihre Tätigkeit bei der Daimlerniederlassung aufgenommen.
Zugunsten der Daimler-Ansiedlung und für die Schließung der an dem Standort zuvor befindlichen Kaserne hat sich der Gemeinderat im Oktober 2011 entschieden. Baubeginn war im Herbst 2014. Eröffnet wurde das Prüfzentrum durch Kanzlerin Angela Merkel im September 2018.