Immendingen Mit dem Geld der größten Einzelinvestition in der jüngeren Geschichte von Immendingen wird viel gegraben und gebuddelt, und halb Mauenheim oder Hintschingen waren in den vergangenen Wochen zeitweise eine Mega-Baustelle. Doch wenn dort und in anderen Ortsbereichen die große Kolonne der teils über 50 Bauarbeiter wieder abgezogen ist, dann sieht man oberirdisch nicht mehr viel davon, dass 6,2 Millionen Euro gerade im Boden verschwinden.

Bei dem Großprojekt Verlegung kommunale Glasfaser werden neben den beiden bislang chronisch unterversorgten Ortsteilen auch alle entfernt liegenden Höfe und Weiler, ebenso Amtenhausen, Bachzimmern, Hattinger Bahnhof und das Immendinger Wohngebiet Donaupark angeschlossen. Über den Stand der Arbeiten informierte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung Ortsbaumeister Martin Kohler. „Wir sind mitten im Bau und bisher hat alles gut geklappt“, sagte er. Im Vorfeld der Arbeiten gab es jeweils Informationsabende, bei denen die Gemeinde die betroffenen Einwohner der Ortsteile oder Außengebiete informierte.

Nach dem Spatenstich Ende April erfolgte der Start der Maßnahme zunächst in Hattingen, wo nicht das Ortsgebiet, aber mehrere Höfe versorgt wurden und der Anschluss dafür in der Ortsmitte erfolgte. Von dort wurden auch Glasfaserkabel in Richtung Hattinger Bahnhof, zum außen liegenden Sportplatz und zum Pumpwerk des Gemeindeverwaltungsverbands verlegt. Außer dem bereits während der Erschließung mit kommunaler Glasfaser versehenen Baugebiet „Stieg II“ sei ganz Mauenheim inzwischen ebenfalls mit Anschlüssen für schnelles Internet versorgt, so Kohler weiter. Von dort aus erfolgte auch die Verlegung zum Hasler Hof und zum Höwenegg. „Wir sind mit dem Bauverlauf in Mauenheim sehr zufrieden“, erläuterte Kohler. Das beauftragte Unternehmen habe teilweise mit über 50 Arbeitern auf der Baustelle agiert, was beeindruckend gewesen sei.

Durch Leerrohre über den Fluss

Weit fortgeschritten ist die Maßnahme auch in Hintschingen. Dort kann das Glasfaserkabel über die beim Bau mit Leerrohren versehene Donaubrücke über den Fluss geführt werden. Von Zimmern geht die Kabeltrasse weiter in Richtung Amtenhauser Tal. Vor wenigen Tagen waren dann noch die Einwohner von Bachzimmern und des Wohngebiets Donaupark bei einem Infoabend auf das Projekt vorbereitet worden. Das Bachzimmerer Ortsgebiet wird an das bereits zwischen Immendingen und Ippingen verlegte Kabel angeschlossen. Ippingen ist schon weitgehend versorgt. Weil die Baufirma so zügig vorankomme, könne ein Großteil der Tiefbauarbeiten bis Ende des Jahres erledigt werden, so Kohler. Die restliche Maßnahme wird sich aber voraussichtlich bis ins erste Halbjahr 2026 hinziehen. Im Etat 2026 der Gemeinde ist auch die zweite Rate der Haushaltsmittel vorgesehen, um den Gemeindeanteil des mit 90 Prozent von Bund und Land hoch bezuschussten Projekts zu finanzieren. Nach der Verlegung des kommunalen Netzes wird das Unternehmen Deutsche Glasfaser dann Mitte nächsten Jahres mit der privatwirtschaftlichen Versorgung in den Ortslagen von Immendingen, Hattingen und Zimmern beginnen. Eine gleichzeitige Verlegung der Glasfaserkabel in sich überschneidenden Bereichen sei nicht möglich, antwortete Bürgermeister Manuel Stärk auf Anfrage des Zimmerer Ortsvorstehers Günter Heizmann. Stärk freute sich jedoch über die zügige Abwicklung des kommunalen Projekts. „Es läuft gut“, erklärte er. „Wir können die Baufirma nur in den höchsten Tönen loben.“