Thomas Fiehn, Jan-Jürgen Kachler und Hans Mack: Wer kennt sie in Königsfeld nicht? Alle drei haben eines gemeinsam – sie haben über Jahrzehnte die Geschicke der Gemeinde gelenkt und sich ehrenamtlich eingebracht. Dafür erhielten sie jetzt eine ganz besondere Auszeichnung.

Alle drei saßen 20 Jahre im Gemeinderat – ein Anlass, dieses Engagement im Rahmen des Festaktes „50 Jahre Königsfeld“ zu würdigen. „Häufig bedarf es Stehvermögen und den Mut, auch unpopuläre Entscheidungen auf der Basis einer selbst gebildeten Meinung im Interesse der Gemeinde aktiv zu vertreten, sich der Diskussion und – nicht selten – auch streitigen Auseinandersetzungen zu stellen“, skizzierte Bürgermeister Fritz Link.

Hunderte Stunden Freizeit geopfert – für die Gemeinde

Nicht nur Fiehn, Kachler und Mack, sondern zahlreiche Gemeinderäte hätten „ihre individuellen Fähigkeiten“ eingebracht, „hunderte Stunden ihrer Freizeit“ geopfert und so „die positive Entwicklung unserer Gesamtgemeinde in den letzten 50 Jahren maßgeblich beeinflusst und ihr Ansehen, nicht zuletzt mit ihrem guten Namen, gemehrt“.

Für Fiehn, Kachler und Mack, die alle drei bei der Kommunalwahl im Mai 2024 nicht mehr angetreten sind, beinhaltet das nicht nur eine besondere Ehrung beim Festakt. Die die drei ehemaligen Gemeinderäte wurden gleichzeitig mit der Bürgermedaille ausgezeichnet.

Thomas Fiehn: Der Unternehmer mit viel Liebe zur Architektur und zur Kunst

Thomas Fiehn war gleich zweimal im Gemeinderat: Zuerst saß er eine Legislaturperiode – von 1999 bis 2004 – im Königsfelder Gremium, pausierte dann für fünf Jahre und setzte sein kommunalpolitisches Engagement von 2009 bis 2024 fort. Insgesamt kommt Fiehn somit auf 20 Jahre Gemeinderatstätigkeit.

„Thomas Fiehn hat als Spross einer Königsfelder Familie und selbstständiger Unternehmer seinen Blick nie nur auf den Kernort, sondern stets auf die Weiterentwicklung der Gesamtgemeinde als Wirtschaftsstandort ausgerichtet, zumal sein Betrieb in Erdmannsweiler angesiedelt ist“, sagte Bürgermeister Fritz Link.

Thomas Fiehn.
Thomas Fiehn. | Bild: SK

Durch seine spezifischen Fachkenntnisse im Bereich der Steuerungs- und Regelungstechnologie sei er im Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr sowie im Energieteam ein sehr wertvoller Ratgeber gewesen.

Doch auch als „Kenner und Wahrer der städtebaulichen Historie des Kernortes“ habe Fiehn stets auch Wert auf eine behutsame städtebauliche Entwicklung mit Blick auf das denkmalgeschützte Gesamtensemble gelegt.

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„Er zeichnet sich durch einen immer freundschaftlichen und respektvollen Umgangston aus und war daher auch menschlich ein Eckpfeiler des guten Miteinanders im Gemeinderat“, sagte Fritz Link. Der Bürgermeister zeigte sich persönlich dankbar, dass Thomas Fiehn stets engagiert für Innovation und nicht für Stillstand eingetreten sei. Und dass er ihn auch immer in Sachen Kunst und Kultur unterstützt habe und diese als Mäzen kontinuierlich fördere.

Jan-Jürgen Kachler: Traditionsbewusstsein trifft auf Weltoffenheit und ein modernes Gesellschaftsbild

2004 wurde Jan-Jürgen Kachler in den Gemeinderat gewählt. Bis zu seinem Ausscheiden im Sommer 2024 habe die hohe Stimmenzahl das ausdrückliche Vertrauen der Königsfelder in das Engagement von Kachler gezeigt. Von 2009 bis 2019 war Kachler noch zusätzlich zweiter Bürgermeister-Stellvertreter und hatte damit auch im repräsentativen Bereich eine herausgehobene Funktion.

Jan-Jürgen Kachler.
Jan-Jürgen Kachler. | Bild: SK

Jan-Jürgen Kachler ist laut Link als alteingesessener und selbstständiger Raumausstatter und Einzelhändler mit 125-jähriger Firmentradition und Zugehörigkeit zur Herrnhuter Brüdergemeine mit deren Traditionen ein engagierter Repräsentant des Kernortes. Doch trotz dieser Traditionsbewusstheit sei er nicht introvertiert, sondern weltoffen und setze sich mit großer Bereitschaft für eine moderne, gesellschaftliche Öffnung ein.

„Aktiv in der Kirchengemeinde und im Gewerbeverein ist seine Argumentation nicht von Beliebigkeit, sondern von Grundsatztreue und sachlich-differenzierter Überzeugungskraft geprägt. Sein Wort hatte Gewicht – auch vor dem Hintergrund seines handwerklichen und technischen Erfahrungsschatzes, von dem der Rat in vielen Diskussionen profitieren konnte“, sagte Fritz Link.

Kachler verstehe es, auch „zwischen den Zeilen“ wichtige zwischenmenschliche Impulse zu geben und sei „mit seinem abwägenden, überlegten Charakter ein wertvoller Ratskollege, den wir vermissen“.

Hans Mack: Der Stimmenkönig mit ausgesprochener Teamfähigkeit

Hans Mack gehörte dem Gemeinderat ebenfalls von 2004 bis 2024 an. Vier Wahlen, bei denen es ihm teilweise auch gelang, das höchste Ergebnis einzufahren. Die Wähler machten ihn damit zum Stimmenkönig. In der letzten Amtszeit von 2019 bis 2024 hatte Mack zusätzlich das Amt des zweiten Bürgermeister-Stellvertreters übernommen.

Hans Mack.
Hans Mack. | Bild: SK

Mack wurde in Weiler geboren und ist dort auch aufgewachsen. Mittlerweile wohnt er in Neuhausen und war lange Jahre selbstständiger Geschäftsführender Gesellschafter der AGVS Aluminiumwerke in Villingen. Laut Link vereinigt er „in seiner Persönlichkeit eine enge Verwurzelung in den Vereinen und der Bevölkerung der Gesamtgemeinde mit unternehmerischer Initiativkraft, mit ausgesprochener Teamfähigkeit, kaufmännischer Expertise und glasklaren Analysefähigkeiten“.

Mack sei ein verdienter Kommunalpolitiker und Mitbürger mit idealtypischen Eigenschaften. Sein Handeln sei uneigennützig und ausschließlich am Gemeinwohl ausgerichtet. „Hans Mack ist – immer hervorragend vorbereitet – ein prägnanter Formulierer, immer an der Sache und nicht an Emotionen orientiert, der den Nagel auch in schwierigen Situationen immer auf den Kopf trifft und konkrete, weiterführende Lösungsvorschläge unterbreitet“, so Link.

Sein Charakter sei geprägt von einem wirtschaftlich ausgerichteten, kompetitiven Politikverständnis, zugleich aber von anerkennender Wertschätzung gegenüber dem Gesprächspartner. Außerdem richte er seinen Blick „über den Tellerrand hinaus“ – inspiriert von seiner Vernetzung in der Wirtschaft als langjähriges Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer oder als Interessenvertreter des Gießerei-Verbandes.

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