Königsfeld Der Gemeinderat hat den Solarpark Halden in Buchenberg besichtigt, betrieben durch die in Bremen ansässige Energiekontor AG. Mit der Mitte Juni in Betrieb gehenden Anlage, den vorhandenen Windrädern auf dem Brogen sowie Solaranlagen auf unzähligen Dächern wird Königsfeld rechnerisch energieautark, wie Bürgermeister Fritz Link erklärte. Er sprach deshalb von einem „ganz wesentlichen Meilenstein in der regenerativen Energieerzeugung Königsfelds.“
Ursprünglich geplant war eine Fläche von 5,92 Hektar, mangels Einvernehmen mit Eigentümern musste diese aber auf 5,5 Hektar reduziert werden. Trotzdem erzielen die Module einen Jahresertrag von rund 5,5 Gigawattstunden, ausreichend für die Versorgung von 1700 Zwei- oder 1100 Drei-Personen-Haushalten. Jährlich werden so 3800 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart. Wichtig gewesen sei der Gemeinde die geringe Beeinflussung des Landschaftsbildes, so Link. Noch erledigt werden müsse die Eingrünung entlang des Zauns. Die Stellfläche der Module sei in Magerwiese umzuwandeln, was Grundwasserneubildung und Gewässerschutz unterstütze.
Link dankte Energiekontor für „sehr konstruktive und zielorientierte Zusammenarbeit“, auch wenn immer wieder intensive Diskussionen geführt werden mussten, insbesondere zu Wegerechten und Leitungstrassen. So liegt der Einspeisepunkt mit 700 Metern zwar relativ nah, die Trasse selbst ist aber zwei Kilometer lang, da für manche Flächen kein Einvernehmen zu erzielen war. Trotz einer teilweisen Verlegung durch den Wald wurde darauf geachtet, keine Wurzeln zu verletzen, die Leitung deshalb dreieinhalb Meter tief verlegt, wie Cornelia Gottschling, Projektkoordinatorin Solar Süddeutschland bei Energiekontor, erklärte. Gottschling sprach von einem „Zeichen für Klimaschutz“. Man habe gespürt, dass die Gemeinde hinter dem Projekt stehe. Zudem wäre es nicht ohne Unterstützung des Eigentümers Dietmar Fleig gegangen.
Der erklärte, dass die Fläche seit 25 Jahren bio und ohne Ertrag sei, da die Frucht hier immer nur gelegen habe. Die letzten 15 Jahre sei nur Gras für Biogas entstanden, jetzt gebe es auch Energie, aber eben direkt. Im Schwarzwald mit 820 Metern Höhe müsse sich eine kleinere Landwirtschaft das betriebswirtschaftlich überlegen. „Über die Optik kann man reden, über die Sinnhaftigkeit nicht“, so Fleig.
Außen am Gelände entstehe Äswiese für Rehe, Tiere wie zum Beispiel Hasen liebten das Gebiet. Gemäht werde ein- bis zweimal pro Jahr. Link wies darauf hin, dass der Zaun extra 20 Zentimeter vom Boden entfernt ist, damit Kleintiere darunter hindurch kommen. Gottschling erklärte, dass zunächst für fünf Jahre ein Schäfer beauftragt ist, seine Tiere unter den Modulen weiden zu lassen.