Löffingen – Immer noch ertrinken viele Menschen, die entweder nicht schwimmen können oder sich und die Situation falsch einschätzen. Die Entwicklung hat sich durch die vielen Bäderschließungen und auch den fehlenden Schwimmunterricht an den Schulen verstärkt. Vor diesem Hintergrund lädt die DLRG-Ortsgruppe Löffingen für Sonntag, 16. Juni, zu einem Schwimm-Check ins Waldbad ein.
„Aufgerufen sind nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene und Senioren, die ihre Schwimmfähigkeit überprüfen wollen“, informiert der Vorsitzende Daniel Lehmann. Oft sei es einfach die falsche Einschätzung oder Überschätzung, die Schwimmer in Gefahr bringe. Dies sehe man auch bei den jährlich rund 600 Wachstunden der DLRG im Löffinger Waldbad, aber ebenso am Kirnbergsee oder anderen Gefahrenquellen.
Das Absolvieren des Frühschwimm-Abzeichens „Seepferdchen“ heiße nicht, dass man schwimmen könne. Vielmehr habe man lediglich gelernt, sich über Wasser zu halten. Auch könne man als Senior nicht davon ausgehen, dass ein lebenslanges Schwimmen auch lebenslange Sicherheit im Wasser bedeutet. Während es bei den Kindern an der Koordination der Bewegung fehle, lasse im Alter die Kraft nach, so Daniel Lehmann. Deshalb rät er den betagten Schwimmern, sich eher am Rand zu bewegen. Sollte die Kraft nachlassen oder ein Krampf auftreten, könnten sie sich am Beckenrand festhalten.
Schwimmhilfen seien sicherlich notwendig, doch dürften diese nicht zu einer falschen Einschätzung der Sicherheit führen. Schwimmhilfen seien keine Rettungswesten. Außerdem sollte bei solchen Westen auf die Größe geachtet werden, so der Fachmann. Ist die Weste zu groß, kann das Kind – etwa beim Eintauchen von der Wasserrutsche – aus der vermeintlichen Sicherheitsweste herausrutschen. Als sicherer Schwimmer gelte, wer das Schwimmabzeichen in Bronze (Freischwimmer) erfolgreich absolviert hat, so Daniel Lehmann.
Schwimmen lernen und das Schwimmen im adäquaten Unterricht zu vertiefen, ist die richtige und sichere Vorgehensweise. Diese Möglichkeit wird schon seit vielen Jahren von der DLRG-Ortsgruppe Löffingen angeboten. Dass dies zudem noch richtig Spaß macht, zeigt die Anzahl von 120 Jugendlichen im Verein. Allerdings bedeutet die engagierte Jugendarbeit auch einen enormen Kraftaufwand für die örtliche DLRG. Große Unterstützung erhält man durch die Stadt Löffingen. Jeden Montag steht das Hallenbad für diesen Schwimmunterricht zur Verfügung, in dem zahlreiche Trainer den Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen das sichere Schwimmen und später zusätzlich das Retten beibringen.
Im Juli 1970 wurde die DLRG-Ortsgruppe Löffingen von 17 Mitgliedern gegründet. Heute hat sich die Zahl auf 180 vervielfacht. Als 1974 zwei Personen nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden konnten, wurde die Schwimmausbildung so weit intensiviert, dass diese bis heute vorbildhaft ist. Der erste Schritt sei, sich angstfrei im Wasser zu bewegen. Dies sei die Voraussetzung, um Schwimmen zu lernen, so Lehmann. Hilfreich sei das Babyschwimmen gewesen. Da aber der Warmbadetag in Dittishausen den Energiekosten zum Opfer fiel, kann es nicht mehr angeboten werden.
Die Schwimmausbildung geht mit dem „Seepferdchen“ los. Zu diesem Frühschwimm-Abzeichen können im Herbst und Frühjahr dank der vielen Trainer auch Kinder aus Hüfingen, Bräunlingen, Donaueschingen oder Eisenbach aufgenommen werden. Dann folgt das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze, in Silber und Gold. Doch nicht nur Schwimmen, sondern Retten steht auf den Fahnen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Auch hier hat Löffingen die Nase vorn. Die Ausbildung reicht vom Juniorretter bis zum Deutschen Rettungsschwimm-Abzeichen in Gold, seit 2016 sogar bis zum Strömungsretter.