Beim Schwimmen spielen erhält das Wort eine neue Bedeutung. Denn es geht nicht um die Betätigung im Wasser sondern ums Kartenspielen. Und das hat in Mönchweiler eine gewisse Tradition. Jetzt soll es auch das erste Turnier geben.

Die Mitspieler versuchen dabei, so lange als möglich im Spiel zu bleiben. Gelingt das nicht, so wird vom Schwimmen gesprochen. „Schwimmen hat im Dorf längst einen Traditionsstatus erworben“, sagt Kurt Bösinger, Beisitzer im Vorstand des FC Mönchweiler.

Corona bremst Turnierpläne aus

Bereits vor zwei Jahren hätte das erste Turnier stattfinden sollen. „Die Karten lagen eigentlich schon auf dem Tisch“, sagt Lukas Lehmann. Doch dann kam Corona, somit auch die Turnierabsage und die Organisatoren begannen auf bessere Möglichkeiten zu warten. Nun werden kurz vor Jahresende möglichst viele Turnierteilnehmer erwartet.

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Beim Kartenspiel, das beim Fußballclub gerne als Zeitvertreib nach dem Training gespielt wird, kommen oft die Karten im Clubhaus auf den Tisch. Das erzählen Lukas Lehmann, Schriftführer Benjamin Thorn und Beisitzer Kurt Bösinger. Die Jungen in Mönchweiler spielen fast kein anderes Kartenspiel mehr.

Maximal gibt es 31 Punkte

Das recht wenig bekannte Kartenspiel scheint auf den ersten Blick einfach zu sein, hat aber auch seine Tücken. Jeder Mitspieler erhält drei verdeckte Karten auf die Hand, ein weiterer Dreierstapel liegt auf dem Tisch. Gespielt wird beim Turnier an Vierertischen. Beim gesellschaftlichen Spiel können es durchaus mehr Mitspieler sein.

Gespielt werden kann ab zwei und mit maximal neun Mitspielern. Ziel des Spiels ist es, Kartenkombinationen mit möglichst hohen Punktewerten zu sammeln. Die höchstmögliche Punktezahl ist 31.

Drei Asse sind der Traum jedes Mitspielers am „Schwimmen“ Turnier beim Fußballclub Mönchweiler.
Drei Asse sind der Traum jedes Mitspielers am „Schwimmen“ Turnier beim Fußballclub Mönchweiler. | Bild: Werner Müller

Die Kombination aus einem gleichfarbigen Ass, einem Bild, Dame, König oder Bube und einer Zehn bringen die Höchstpunktzahl. Drei unterschiedlich farbige Karten mit demselben Wert, bringen eine hohe Punktzahl mit beispielsweise drei Königen oder drei Zehnern. Ein Blatt mit dieser Kombination zählt 30,5 Punkte. Hat ein Spieler drei Asse, auch Feuer genannt, müssen alle anderen Mitspieler am Tisch im Spiel eines ihrer Leben abgeben.

Kurt Bösinger beherrscht die Methode der sogenannten Riffle Shuffle Mischtechnik. Im Bild die Bridge-Technik. Nur mehrmaliges Mischen ...
Kurt Bösinger beherrscht die Methode der sogenannten Riffle Shuffle Mischtechnik. Im Bild die Bridge-Technik. Nur mehrmaliges Mischen garantiert ein gut durchmischtes Kartenspiel. | Bild: Werner Müller

Der Karten ausgebende Mitspieler mischt die Karten und gibt jeweils drei verdeckte Karten an alle Spieler aus. Er selbst legt noch einen zweiten Kartenstapel vor sich ab. Nun entscheidet der Geber welchen Stapel er behält, ob seinen in der Hand oder den auf dem Tisch. Einen Stapel darf er behalten. Die nicht behaltenen Karten werden offen auf dem Tisch abgelegt. Die übrigen Karten kommen auf einen separaten Ablagestapel.

Man schwimmt, wenn die Leben verspielt sind

Gespielt wird im Uhrzeigersinn. Der nächste Spieler kann eine der Karten mit einer eigenen tauschen, auch alle drei tauschen ist möglich. Möchte ein Spieler nicht tauschen, sagt er „schieben“. Er kann das Spiel mit auf den Tisch klopfen oder „passe“ sagen beenden.

Beim Blick in die Karten zeigt es sich, Benjamin Thorn (rechts) hat das beste Blatt auf der Hand. Neben ihm Kurt Bösinger, gegenüber ...
Beim Blick in die Karten zeigt es sich, Benjamin Thorn (rechts) hat das beste Blatt auf der Hand. Neben ihm Kurt Bösinger, gegenüber Lukas Lehmann. | Bild: Werner Müller

Danach sind alle Spieler, ausgenommen dem der „passe“ gesagt hat, noch einmal dran, bevor die Runde beendet wird. Hat der abklopfende Spieler dieselbe Punktzahl wie der schlechteste Spieler am Tisch, hat er verloren. Ein Ass zählt elf Punkte, die Bildkarten zählen jeweils zehn Punkte und die Zahlkarten erhalten den Wert der darauf abgebildeten Zahl.

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Der Verlierer jeder Runde, mit der niedrigsten Punktezahl, muss nach jedem beendeten Spiel eines seiner Leben, im Turnierfall eines seiner drei Streichhölzer, in der Tischmitte ablegen. Wer als letzter noch lebt hat gewonnen. Sind alle drei Leben verspielt, dann schwimmt der betreffende Spieler.