Sie riechen nicht, man hört sie kaum, dennoch bergen sie jede Menge Fahrspaß: Gemeint sich Elektro-Motorräder, auf denen jetzt Journalisten aus neun Ländern in zwei Gruppen auf dem Reinertonishof in Schönwald einkehrten.
Das Hauptproblem an der neuen Technik: das Aufladen der Bikes. Eine Wette gegen die Hersteller in Kalifornien hatte der Planer der Veranstaltung, Bernhard Michalowski aus München, am Laufen: „Das schafft Ihr nie, mitten auf dem Land im Schwarzwald zu gewährleisten, dass die Bikes geladen werden können, da braucht es eine Riesen-Infrastruktur“, hieß es von seiner Seite.
Doch eine Zusammenarbeit zwischen dem örtlichen Versorger EGT und der EnBW sorgte am Reinertonishof für eine höhere installierte Stromleistung und damit dafür, dass alle Motorräder, also gut ein Dutzend, in 90 Minuten wieder über 100 Prozent Ladekapazität verfügten.
Anlass für diese Tour durch den Schwarzwald war ein neues Motorrad, das den Schwarzwald im Namen trägt: die Zero Black Forest. Das Vehikel mit der eher unspektakulären Leistung von 55 Kilowatt soll sich auf der Straße fast genauso wohlfühlen wie im leichten Gelände.
Freilich gab der Elektroantrieb auch Manfred Hecking als Leiter der Test-Tour einiges zu bedenken. Aus Sorge, dass das mit dem Laden doch nicht geklappt hätte, musste Hecking seine Tour kürzen, statt angedachter 120 Kilometer auf dem Hinweg wurde abgekürzt auf 65 Kilometer. „Eine Tour von Freiburg nach Schönwald mit 120 Kilometern und mehr wäre aber kein Problem gewesen“, stellte der Tour-Guide im Nachhinein fest.
So ging es denn von Freiburg auf der B 31 Richtung Höllental und dann auf die Spirzenstraße Richtung Thurner bis zur B 500. Dann fuhren die Gruppen auf die L128 in Richtung St. Märgen und anschließend ins Hexenloch. Von dort aus hieß es durchfahren bis Neukirch und auf der B 500 bis Furtwangen.
Auf der Katzensteigstraße ging es Richtung Donauquelle und weiter zum Reinertonishof zur Mittagspause und zum Aufladen der Fahrzeuge. Im Vesperstüble hielt Ute Duffner mit ihrem Team ein Mittagessen für die Tester bereit. Zurück fuhr die Gruppe dann die B 500 Richtung Schönwald, Furtwangen, Gütenbach und über Simonswald auf die B 294 nach Freiburg.
Jede Menge Fahrspaß bringe das Motorrad, beschrieb Hecking das Gefährt – und selbst, als man an Wanderern vorbeisurrten, hätten diese gelächelt, und das über eine Gruppe von mehr als einem Dutzend Motorrädern.

So ganz nebenbei mag der Schwarzwald Tourismus neue Freunde gefunden haben, denn mehrere aus der Gruppe ließen verlauten, dass sie nicht zum letzten Male auf dem Reinertonishof gewesen sind. Und Hecking überlegt gar, ob er den Hof nicht in eine seiner Touren mit einbaut. Harleyfahrer Hansy Vogt stellt das Strom-Bike am 12. August im SWR-Fernsehen vor.