Schönwald Ein Gelübde hatte die Gemeinde Schönwald in den Weltkriegen vor der Lourdes-Grotte des Dorfes abgelegt – wenn sie von den Auswirkungen der beiden Weltkriege verschont bleibe, soll zu Mariä Himmelfahrt eine Prozession zur Grotte führen, um der Gottesmutter für ihr Eingreifen zu danken. Diese Versprechen fiel nur dann aus, wenn das Wetter nicht mitspielte.

1890 wurde die Lourdes-Grotte auf dem Pfarrwidum gebaut – aus Tuffstein. Schon zu jenen Zeiten fanden stets zu Mariä Himmelfahrt am 15. August feierliche Lichterprozessionen statt. Diese hatten ihre Höhepunkte in einer Predigt und einer Bittandacht und im Anschluss wurden traditionell Kräuter- und Blumenbuschen geweiht.

Privat geht die Prozession weiter

Trotz guten Wetters wurde die Prozession 2022 erstmals abgesagt, weil die Geistlichen der Seelsorgeeinheit Maria in der Tanne durch die Umstellungen im Zuge der Kirchenreform extrem belastet waren. Die auf Dauer geltende Absage im Jahr darauf ließen Rainer Pfaff und etliche andere gläubige Katholiken nicht gelten. Sie waren der Meinung, das Gelübde dürfe der Überlastung der geistlichen Leiter nicht zum Opfer fallen. Seither findet nun auf private Initiative jeweils in der Woche von Mariä Himmelfahrt eine Beleuchtungswoche statt, Schönwalds Beleuchtungs-Spezialist Blasius Willmann sorgt für die festliche Illumination.

Die Lichterprozession findet statt unter dem Motto „Junger Glaube trifft Tradition“. Dieser Prozession fand auch heuer wieder großen Anklang in der Seelsorgeeinheit – neben Gläubigen aus Schönwald hatten auch viele Schonacher und so mancher Triberger den Weg gefunden. Beginnend auf dem Kirchplatz, führte der Weg der gut 150 Teilnehmer zu zwei Stationen in der Franz-Schubert-Straße, eine weitere wartete im Kurgarten vor der Konzertmuschel. An jeder Station wurde gesungen und gebetet.

Reiner Pfaff, Anja Maier und Daniel Schätzle lasen Evangeliumstexte um die Gottesmutter. Dann führte der Weg der Prozession die Gläubigen zur Grotte selbst, wo unter anderem das Schönwälder Marienlob aus dem Jahr 1940 intoniert wurde. Fürbitten wurden unter anderem von Kindern vorgetragen. Auf dem Rückweg in der Mozartstraße wartete eine vierte Station auf die Gläubigen, bevor diese zum Ende auf den Kirchplatz zurückführte.