Mit einem vereinfachten Konzept soll die Breisgau-S-Bahn zwischen Villingen und Freiburg zuverlässiger werden. Dies gaben die Deutsche Bahn und das Verkehrsministerium Baden-Württemberg am Freitagnachmittag bekannt. Ein Kernpunkt ist der Verzicht auf das halbstündige Flügelkonzept im Bahnhof Gottenheim bis Juni 2020. Bei einer Flügelung werden Züge mit verschiedenen Zielen getrennt und auf der Rückfahrt wieder zusammengefügt. Dafür muss aber der Zeitplan stimmen.

Allerdings – so betonen die Verantwortlichen – werden alle werktäglichen Zugverbindungen beibehalten. So bleibt es bei der halbstündigen Verbindung zwischen Endingen und Gottenheim. Der Schülerzug von Nimburg nach Freiburg bleibt weiter umstiegsfrei.

Zwischen Titisee und Neustadt wird ein Pendelverkehr zur Ergänzung der stündlichen Linie Freiburg-Neustadt-Villingen eingerichtet, um den 30-Minuten-Takt sicherzustellen. Von Villingen aus fährt stündlich ein Zug über Neustadt nach Freiburg.

Konzept war zu ambitioniert

David Weltzien, Vorsitzender der Regionalleitung bei DB Regio Baden-Württemberg: „Trotz zeitgerechter Ausbildung aller Lokführer, einem langen Vorlaufbetrieb und dem Vorhandensein aller elektrischen Triebwagen ist das bestehende Konzept in seiner Komplexität zur Zeit nicht mit einer akzeptablen Stabilität zu fahren und damit auf Dauer auch den Reisenden nicht zuzumuten.“

Verkehrsminister Winfried Hermann: „Das bisherige Konzept ist für die Fahrgäste sehr elegant mit zahlreichen umsteigefreien Direktverbindungen, aber in der Praxis auch ambitioniert in der Produktion. Dies hat nun im praktischen Betrieb aus dem Stand heraus noch nicht funktioniert. Wir haben uns deshalb zusammen mit allen Partnern umgehend um eine Lösung bemüht. Das vereinfachte Übergangskonzept soll nun den Betrieb stabilisieren.“

Vorsitzender des Zweckverbands Regio-Nahverkehr Freiburg Landrat Hanno Hurth: „Wir bedauern die zum Teil erheblichen Verspätungen und sogar Zugausfälle sowie auch die schlechte Information der Fahrgäste. Um baldmöglichst einen stabilen Betrieb auf der Strecke zu gewährleisten, hat der ZRF dem reduzierten Fahrplanangebot zugestimmt.“

Das neue Konzept beginnt am 17. Februar. Ziel sei es aber weiterhin, das geplante Konzept umzusetzen.