Donnerstag, 14. Januar 2021. Der Tag soll ein ganz besonderer für die Region werden. Zum ersten Mal wird im Schwarzwald-Baar-Kreis dann der Impfstoff gespritzt, der das Corona-Virus stoppen soll. Das Landratsamt hat auf Nachfrage des SÜDKURIER bestätigt: „Ja, das wird so klappen“, sagt Sprecherin Heike Frank.

Zwischenzeitlich steht auch fest, dass es gleich am Freitag, 15. Januar, weitergehen kann. Dann soll in der Einrichtung auf der Hirschhalde oberhalb von Bad Dürrheim geimpft werden.

Es gibt auch auf der Zielgeraden der Premieren-Aktion für die Behörde noch etliche Nüsse zu knacken. Trotzdem bleiben noch Unwägbarkeiten. Eine davon: Das Wetter. Weshalb dies ausgerechnet hier eine Rolle spielt, hat einen besonderen Hintergrund.

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Fest steht: Der erste Bürger der Region, der immunisiert werden soll, wird ein Pflegeheim-Bewohner sein, der älter ist als 80 Jahre. Die Hochbetagten, die oft von vielfältigen Krankheitsbildern beeinträchtigt sind, sollen ganz betont besonders geschützt werden und als erste den Impfstoff erhalten.

Weil Landrat Sven Hinterseh mit seiner Verwaltung auf einen Impfstart bestanden hat, wird jetzt überhaupt der Termin am Donnerstag möglich. Hinterseh musste erst bei Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer in Freiburg vorstellig werden, um überhaupt zum jetzigen Zeitpunkt Bewegung in die Strukturen zu bringen. Bislang wird in der weiteren Region vor allem in Freiburg und Offenburg in großen Impfzentren das Vakzin gespritzt. Die zentralen Impfzentren im Regierungsbezirk Freiburg sind in Offenburg und Freiburg und haben ihren Betrieb am 27. Dezember 2020 aufgenommen. Anläufe von Landespolitikern wie etwa Karl Rombach (CDU), der vor Wochen ein solches überregionales Zentrum auch bei VS gefordert hatte, sind verhallt – ohne Ergebnis.

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In Villingen-Schwenningen wird ein so genanntes Kreisimpfzentrum öffnen, für die Bürger des Landkreises. Aktuell sind alle 14 Tage genau 975 Impfdosen versprochen. Wann die erste Charge geliefert wird, wusste die Sprecherin des Landratsamtes am Dienstag noch nicht.

Anfahrt aus Offenburg

Der Impfstoff, der am Donnerstag in einem regionalen Pflegeheim verabreicht werden soll, kommt außerhalb dieser Bemessung in die Region. Heike Frank bestätige am Dienstag Informationen des SÜDKURIER, wonach der Impfstart in Schwarzwald-Baar mit einem externen, mobilen Impfteam bestritten werde. Dies sei deshalb der Fall, so erklärte sie, weil das regionale Kreisimpfzentrum noch geschlossen sei.

Derzeit wird ausnahmslos der Impfstoff von Biontech aus Mainz und von Pfizer (USA) geimpft. Die Spitze wird in den Oberarm gegeben.
Derzeit wird ausnahmslos der Impfstoff von Biontech aus Mainz und von Pfizer (USA) geimpft. Die Spitze wird in den Oberarm gegeben. | Bild: Marijan Murat

Das ist ein mobiles Impfteam

Ein mobiles Impfteam besteht aus fünf Personen. Ein Arzt, zwei medizinisch geschulte Kräfte, eine Verwaltungskraft und ein Fahrer. Ein solche Gruppe reist nun am Donnerstag eigens aus Offenburg im Schwarzwald-Baar-Kreis an. Hier kommt auch der Faktor des Wetters ins Spiel. Im hiesigen Landratsamt gehe man davon aus, dass dem Impfauftakt „trotz vielleicht schwieriger Straßenverhältnisse nichts im Wege stehen wird“, führte Heike Frank am Dienstag weiter zur Lage aus.

Das ist regional geplant

Eigenes Personal für den Betrieb des Kreisimpfzentrums in der Schwenninger Tennishalle steht eigentlich parat. Mit rund 50 Kräften wird unter der Leitung von Daniel Springmann vom Landratsamt ein Zwei-Schichten-Betrieb organisiert. Von 7 Uhr morgens bis 21 Uhr abends. Sechs Personen können gleichzeitig versorgt werden, das Kreisimpfzentrum ist personell in der Lage, fast die komplette Menge an einem tag zu verimpfen, die der Landkreis vorerst nur für den Zeitraum von 14 Tagen erhält.

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Die Einrichtung in Schwenningen ist längst startklar, was fehlt, das ist der Impfstoff. Das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg hat vergangene Woche beschlossen, dass die Eröffnung der Kreisimpfzentren nicht wie ursprünglich geplant am 15. Januar, sondern erst am 22. Januar 2021 erfolgt. Dies betrifft auch den Start des Betriebs des Kreisimpfzentrums des Schwarzwald-Baar-Kreises in der Tennishalle bei der Messe in VS-Schwenningen. Der 22. Januar ist auch am Mittwoch, 13. Januar, noch das Datum, auf das der Landkreis hinarbeite, so Heike Frank vom Landratsamt.

So gibt es Impftermine

Die Terminvergabe soll laut Ministerium ab dem 19. Januar, möglich sein und ausschließlich über die Telefonnummer 116117 oder über das Internet www.impfterminservice.de. Das Landratsamt selbst kann direkt keine Termine vergeben, wird von der Behörde in Villingen-Schwenningen betont.

Im ersten Schritt werden insbesondere vulnerable Gruppen sowie Mitarbeiter im medizinischen und pflegerischen Bereich geimpft. Weitere Personengruppen folgen mit Schritt zwei und drei, nach der durch den Bund festgelegten Impfstrategie.

Jeder soll sich zwei Mal impfen lassen

Für einen wirksamen Schutz sind zwei Impf-Termine in der Schwenninger Tennishalle notwendig. Hierbei soll ein Zeitraum von drei Wochen zwischen den Impfungen nicht unterschritten, aber auch nicht wesentlich überschritten werden. Damit wolle man sichergehen, dass eine vollständige Immunität gegen das Virus erreicht wird. Deshalb sei es vorgesehen, bei der Buchung direkt beide benötigten Impftermine zu vereinbaren. So werde sichergestellt, dass die Zeiträume eingehalten werden.

Impfen ist auch bei anderen Krankheiten ein Thema. So sieht es dazu in der Region aus:

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