Am heutigen Donnerstag, 15. Oktober, wird der Landkreis Schwarzwald-Baar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Corona-Risikogebiet. Allerspätestens aber Freitag wird wohl die dafür von den Behörden deklarierte Schwelle überschritten.
In der Nacht zum Donnerstag meldete das Robert-Koch-Institut in einer Übersicht für die baden-württembergischen Landkreise eine Sieben-Tage-Inzidenz von 45,2. Die Quote stellt einen Durchschnittswert dar und benennt die umgerechnete Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner . Der Landkreis hat aktuell rund 212.000 Einwohner. Die Zahl der aktuell an COVID-19 Infizierten lag am Mittwochvormittag bei 103 Personen. Bislang notiert der Landkreis seit Ausbruch der Viruskrise Ende Februar, Anfang März insgesamt 802 amtlich festgestellte Infektionsfälle. 664 Personen davon gelten als genesen. 35 Todesfälle mussten in den vergangenen Monaten in Folge einer Corona-Infektion vom Gesundheitsamt verzeichnet werden.
Der Landesschnitt liegt bei 34,5 in der Sieben-Tage-Inzidenz. Die Nachbarkreise: Rottweil 20,0. Tuttlingen 36,2.Waldshut 11,1. Konstanz 15,0.
Am Mittwochabend äußerten sich VS-Oberbürgermeister Roth und Landrat Sven Hinterseh so:
Weshalb steigen im Schwarzwald-Baar-Kreis die Zahlen so stark an? Eine liegt in betroffenen Schulen und Kitas. Im Bereich Furtwangen ist eine Bildungseinrichtung geschlossen, in Brigachtal eine Kita. Hier wie dort gab es mehrere Corona-Infektionen. Diese breiteten sich auch weiter aus. Personal, Kinder und Eltern sind in Quarantäne, um diese Ansteckungskette zu brechen. In Furtwangen gab es zum Mittwoch 23 aktive Fälle, in Brigachtal elf. In Brigachtal sagt Bürgermeister Schmitt, alle dieser elf Fälle hätten ihren Ursprung in der geschlossenen Kita. Die Ansteckung soll sich bei einem Elternabend vollzogen haben. Hier sei eine infizierte, aber noch nicht getestete Person anwesend gewesen. Bei dem Abend steckten sich zunächst drei Erzieherinnen an. Beim Elternabend gab es Desinfektionsmittel, Anstandsgebot, Masken seien beim Betreten und Verlassen des Raums getragen worden. Teilnehmer berichten dem SÜDKURIER, die Fenster seien während des Treffens geöffnet gewesen.
Über das vergangene Wochenende hatten sich die Infektionszahlen zum Montag um 35 Fälle erhöht, zum Mittwoch dieser Woche stiegen sie um weitere 31 Fälle an.
Schon eine Woche zuvor herrschte Alarmstimmung im Oberzentrum. In der Schule des Teilorts Weigheim sowie an der Bickeberg- und Klosterringschule mussten Schulklassen in Quarantäne befohlen werden.
Die Stadt Villingen-Schwenningen hat sich und den Bürgern ab dem 14. Oktober diese Regeln auferlegt, im Wortlaut dokumentieren wir wie folgt: