Baustellen, Sperrungen, Umleitungen – wer in Villingen mit dem Auto unterwegs ist, kann derzeit schnell mal den Überblick über die Verkehrsführung verlieren. Bei großer Eile wird es stressig. Die SÜDKURIER-Redakteure Tizian Saum und Sabrina Morenz stammen beide nicht aus VS. Finden sie sich auf Anhieb zurecht? Sie wollen es im Selbstversuch ausprobieren. Das ist ihr Bericht:
Erhöhtes Verkehrsaufkommen bei der Feuerwehr
Los geht es mit dem SÜDKURIER-Redaktionsauto vom Parkhaus Inselhof über die Friedrichstraße in Richtung Klosterring. Hier treffen wir auf das erste Hindernis: Der Benediktinerring, ist seit dem 23. September zwischen der Kronengasse und der St.-Nepomuk-Straße gesperrt. Grund sind Bauarbeiten am Nahwärmenetz.

Die Umleitung erfolgt durch die Innenstadt, direkt vorbei an dem Gerätehaus der Feuerwehr. Führt das erhöhte Verkehrsaufkommen zu Problemen, wenn die Feuerwehr ausrücken muss?
Laut Markus Megerle, Kommandant der Feuerwehr Villingen-Schwenningen, gab es bisher keine großen Einschränkungen: „Klar gibt es durch die Baustelle ein erhöhtes Verkehrsaufkommen, aber es macht nicht mehr Probleme als andere Baustellen.“
Megerle lobt sogar die Verkehrsteilnehmer: „Wenn die Autofahrer sehen, dass wir mit Martinshorn ausrücken, macht jeder immer gut Platz.“
Enge Straßen und viele Fußgänger
Um 12.30 Uhr fahren wir an der Baustelle beim Benediktinerring vorbei und biegen bei der Feuerwehr links in die Kronengasse ein. Wir sind zwar bei weitem nicht das einzige Auto, aber einen Stau gibt es an der Stelle nicht.
Zu den Stoßzeiten morgens und abends wird die Geduld der Autofahrer vermutlich stärker strapaziert. Die Umleitung durch die Innenstadt – über die Josefgasse, Schulgasse und Kanzleigasse – ist für uns übersichtlich, obwohl wir zum ersten Mal dort entlang fahren.

Nur die engen Gassen in der Innenstadt machen die Fahrt etwas anstrengend. Vor allem aufgrund der vielen Passanten und Fahrradfahrer. Die Umleitung führt zudem direkt an einer Schule und einem Kindergarten vorbei.
Wegen der engen Straßen ist die Umleitung für Personenkraftwagen und Lastwagen über 7,5 Tonnen tabu. Trotzdem kam es in jüngster Zeit immer wieder dazu, dass große Lastwagen in die Umleitung gefahren sind.
Verwirrende Umleitung nach Pfaffenweiler
Eine weitere Sperrung, die die Autofahrer in der Region schon länger begleitet, ist die Verbindung zwischen Villingen und Pfaffenweiler. Die Landstraße 181 ist bereits seit dem 2. April 2024 zur Erneuerung der Kuhmoosbachbrücke vollgesperrt.
Unsere geplante Reise nach Pfaffenweiler starten wir im Villingen Kurgebiet. Wie gut werden wir geleitet, wenn wir den Umleitungsschildern folgen?
Tatsächlich ist die Beschilderung für uns verwirrend: An der Kreuzung der oberen Waldstraße mit der Peterzeller Straße ist zwar deutlich gekennzeichnet, dass die Peterzeller Straße in Richtung Pfaffenweiler gesperrt ist. Zumindest gilt das noch bei unserer Testfahrt. Inzwischen die Straße wieder offen.
Ein Problem: Auf dem Umleitungsschild steht keine genauere Erklärung, wohin die Umleitung eigentlich führt.
Als wir den Schildern folgen, stehen an der Richthofenstraße weitere Umleitungsschilder – allerdings mit dem Hinweis, dass sie in die Innenstadt führen. Von Pfaffenweiler fehlt auf den Schildern bislang jede Spur.

Wir folgen dennoch der Beschilderung und gelangen auf die Dattenbergstraße. Dort gibt es einen Hinweis, dass es rechts nicht nach Pfaffenweiler gehen kann. Ein weiteres Umleitungsschild weist nach vorne.

Schließlich landen wir auf der Bertholdstraße. Kurz vor der Ampel vor dem BlueBoxx-Kino treffen wir zum ersten Mal auf ein Umleitungsschild mit dem konkreten Hinweis nach Pfaffenweiler. Erleichtert, dass wir uns anscheinend doch nicht verirrt haben, biegen wir rechts auf die Warenburgstraße ab.

Ab dort gibt es zwar lange Zeit kein Umleitungsschild mehr. Erst als es auch nicht mehr geradeaus geht – an der Querverbindung zwischen Marbach und Rietheim – gibt es einen weiteren Hinweis: rechts abbiegen.

Generell gilt aber, dass wer dem Straßenverlauf folgt, ohne Probleme ans Ziel kommt. Das ist am Ortsschild Pfaffenweiler erreicht. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass wir für die Strecke etwa 20 Minuten gebraucht haben.
Dabei hatten wir auf der Strecke nicht sonderlich viel Verkehr. Nur in der Richthofenstraße staute es sich etwas, da die Verkehrsteilnehmer von zwei auf eine Spur geleitet werden. An den Ampeln kam es ebenfalls zu einigen Rückstaus.